Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft, Dieses ist dein Untergang. Deine Lippen trinken die Kühle des blauen Felsenquells. Laß, wenn deine Stirne leise blutet Uralte Legenden Und dunkle Deutung des Vogelflugs. Du aber gehst mit weichen Schritten in die Nacht, Die voll purpurner Trauben hängt, Und du regst die Arme schöner im Blau. Ein Dornenbusch tönt, Wo deine mondenen Augen sind. O, wie lange bist, Elis, du verstorben. Dein Leib ist eine Hyazinthe, In die ein Mönch die wächsernen Finger taucht. Eine schwarze Höhle ist unser Schweigen, Daraus bisweilen ein sanftes Tier tritt Und langsam die schweren Lider senkt. Auf deine Schläfen tropft schwarzer Tau, Das letzte Gold verfallener Sterne.
Georg-Trakl-Lieder
Song Cycle by Jacques G. Goosen (b. 1952)
Translated to:
English — Georg Trakl Songs (Bertram Kottmann)
1. An den Knaben Elis  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Georg Trakl (1887 - 1914), "An den Knaben Elis", appears in Sebastian im Traum, in Sebastian im Traum
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- ENG English (Bertram Kottmann) , "To the boy Elis ", copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "À l'enfant Elis", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Al fanciullo Elis", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
2. Elis 1  [sung text not yet checked]
Vollkommen ist die Stille dieses goldenen Tags. Unter alten Eichen Erscheinst du, Elis, ein Ruhender mit runden Augen. Ihre Bläue spiegelt den Schlummer der Liebenden. An deinem Mund Verstummten ihre rosigen Seufzer. Am Abend zog der Fischer die schweren Netze ein. Ein guter Hirt Führt seine Herde am Waldsaum hin. O! wie gerecht sind, Elis, alle deine Tage. Leise sinkt An kahlen Mauern des Ölbaums blaue Stille, Erstirbt eines Greisen dunkler Gesang. Ein goldener Kahn Schaukelt, Elis, dein Herz am einsamen Himmel.
Text Authorship:
- by Georg Trakl (1887 - 1914), no title, appears in Sebastian im Traum, in Sebastian im Traum, in Elis, no. 1
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- ENG English (Bertram Kottmann) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Elis 1", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsche Lyrik seit Liliencron, herausgegeben von Hans Bethge, Leipzig: Hesse & Becker Verlag, 1921, pp. 254-255.
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Laura Prichard [Guest Editor]
3. Elis 2  [sung text not yet checked]
Ein sanftes Glockenspiel tönt in Elis' Brust Am Abend, Da sein Haupt ins schwarze Kissen sinkt. Ein blaues Wild Blutet leise im Dornengestrüpp. Ein brauner Baum steht abgeschieden da; Seine blauen Früchte fielen von ihm. Zeichen und Sterne Versinken leise im Abendweiher. Hinter dem Hügel ist es Winter geworden. Blaue Tauben Trinken nachts den eisigen Schweiß, Der von Elis' kristallener Stirne rinnt. Immer tönt An schwarzen Mauern Gottes einsamer Wind.
Text Authorship:
- by Georg Trakl (1887 - 1914), no title, appears in Sebastian im Traum, in Sebastian im Traum, in Elis, no. 2
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- ENG English (Bertram Kottmann) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Elis 2", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsche Lyrik seit Liliencron, herausgegeben von Hans Bethge, Leipzig: Hesse & Becker Verlag, 1921, p 255.
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Laura Prichard [Guest Editor]