Das Dorf zweimal [hinauf]1, herab, Bis ich Herberg gefunden hab'! Nun aber gib mir zu trinken frisch, Gradweg von Faß und Spunde, Und setz' Dich zu mir an den Tisch Du Kind mit dem roten Munde. Seh' ich ein rotes Lippenpaar, Denk ich an's Küßen - das ist wahr! Und wenn ich seh' im goldnen Wein Die Perlen steigen und sinken - Da müßt' ich wol ein Türke sein, Dächt' ich da nicht ans Trinken! Ein alter Wein und ein junges Kind - Wirtstöchterlein, schenk ein geschwind! Ich hab' es gesagt und ich bleib dabei, Und sollt auch der Schuh zerreißen: Kein besser Loos, als frank und frei Ein fahrender Schüler zu heißen!
Der fahrende Schüler
Song Cycle by Heinrich August Marschner (1795 - 1861)
1. Einkehr  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Einkehr"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Deutsche Wochenschrift, herausgegeben von Karl Gödeke, Volume 1, Hannover, Nov. 15 1854, page 87.
1 Marschner: "herauf"; further changes may exist not shown above.Research team for this page: Bertram Kottmann , Dr. Gerrit den Hartogh
2. Nachts in der Herberge  [sung text not yet checked]
Ei, säß' ich wo der Pfeffer wächst! Muß ich so spät noch wachen. Mich hat das Mädel ganz behext Mit Scherzen, Lied und Lachen. Der Wein hat mir nit sehr gemund't, Ich fühle mich so gar verwund't - Wer weiß, was mir möcht' frommen? Um's Kämmerlein, darin sie liegt, Die nächtigen Winde rauschen. Die Lind' ihr Haubt ans Fenster schmiegt, Als wollt sie was belauschen. Ja, wär' ich hier im Haus nicht Gast, Ich säß' wol auf dem höchsten Ast - Das möchte sacht mir frommen. Ist das ein Gram, ein schönes Kind Zu sehn, und gleich zu mißen! Da wollt' ich doch, ich wäre blind Und tät von gar Nichts wißen. So aber bin ich ein junger Knab', Helle Augen, durstigen Mund ich hab', - Und kann mir gar Nichts frommen!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Nachts"
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Confirmed with Deutsche Wochenschrift, herausgegeben von Karl Gödeke, Volume 1, Hannover, Nov. 15 1854, page 87.
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3. An der Schenkenthür  [sung text not yet checked]
Und als ich Morgens früh aufstand, War sie schon lange munter; Das Ränzel nahm ich von der Wand, Und stieg die Treppe hinunter. Und als ich Abschied nehmen wollt, Da stand sie auf der Schwelle; Sie lächelt, ach! so lieb und hold - Ich konnt' nicht von der Stelle! Und in den Winkel alsofort Warf ich Stock, Hut und Ränzel. Wirtstöchterlein, ich bleib' im Ort, Zu Nacht gibt es ein Tänzel!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "An der Schenkentür"
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Confirmed with Deutsche Wochenschrift, herausgegeben von Karl Gödeke, Volume 1, Hannover, Nov. 15 1854, page 88.
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4. Tanzlied  [sung text checked 1 time]
Flöt und Hörner, Baß und Geigen, die geben hellen Klang ! Bursch' und Mädel schlingt den Reigen, stimmt die Kehlen zum Gesang. Lustig, lustig, um die Linde, bei der Musikanten Ton; aber mit dem schönsten Kinde tanzt des Försters schmucker Sohn. Sitzt am Tische dort alleine fröhliches Studentenblut, ist im ganzen Dorf wohl keine, die nicht solchem Burschen gut. Weht sein braunes Haar im Winde, seine dunklen Augen lohn; dort ja mit dem schönsten Kinde tanzt des Försters schmucker Sohn. Hätte deine holde Weise nie gefesselt Herz und Sinn ! Morgen geht's wohl auf die Reise, aber, ach ! Die Lust ist hin. Wohl vergeht die Nacht geschwinde, fern im Osten glüht es schon, aber mit dem schönsten Kinde tanzt des Försters schmucker Sohn.
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "Dance song", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
5. Das Wirtstöchterlein singt  [sung text not yet checked]
Da zieht der Bursch mit dem [dunkelen]1 Haar, Mit dem schwarzen, feurigen Augenpaar. Was ich ihm getan wol habe? Er wandert so still, er wandert so stumm, Und sieht sich wol tausend, ja tausendmal um, Und kam doch so fröhlich der Knabe! Das ich ihm geschenkt in scherzendem Mut, Das Röslein trägt er am Wanderhut, Das Ränzel hängt an der Seite; Dazu das Fläschlein mit kühlem Wein - Ei, lustiger Bursch, nun fröhlich hinein In die singende, klingende Weite! Könnt' ich nur reisen und wandern wie Du, Ich lachte und sänge in Einem zu! Ich bin ja zufrieden schon gerne, Ich singe ja schon, ich lache ja schon, Wenn ich des Försters schmucken Sohn Nur grüßen kann aus der Ferne.
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Das Wirtstöchterlein singt"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Deutsche Wochenschrift, herausgegeben von Karl Gödeke, Volume 1, Hannover, Nov. 15 1854, page 88.
1 Marschner: "wallenden"; further changes may exist not shown above.Researcher for this page: Dr. Gerrit den Hartogh
6. Abschied  [sung text not yet checked]
So schau' ich denn zum letzten Mal Hinunter in das grüne Tal. Die Morgenglocken klingen, Die Lerchen frölich singen - Ich aber ruf' ins Tal hinein: Leb' wol, leb' wol, Wirtstöchterlein! In Deines Friedens duft'gem Grün Laß Gott Dich wie ein Röslein blüh'n. Mit Lachen, Scherz und Singen Mög' Alles Dir gelingen. Und wem Du schenkst vom kühlen Wein, Der segne Dich, Wirtstöchterlein ! Ich aber mach mich auf den Weg Und sitz' bald wieder im Colleg. Doch oftmals überm Lernen Gedenk' ich noch der Fernen. Und in das Heft leg' ich hinein Dein Röslein rot, Wirtstöchterlein! Und mach' ich Abends in der Kneip' Bei Spiel und Wein mir Zeitvertreib, Wenn wir die Runde singen, Soll stets Dein Name klingen; Zuerst soll stets getrunken sein Dein Wol, Dein Wol, Wirtstöchterlein!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Abschied"
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Confirmed with Deutsche Wochenschrift, herausgegeben von Karl Gödeke, Volume 1, Hannover, Nov. 15 1854, pages 88-89.
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