Im Grase thaut's, die Blumen träumen Von ihrem bunten Honigdieb, Und oben flüstert's in den Bäumen: Schläfst du? schläfst du, mein trautes Lieb? Der Mond scheint durch den grünen Wald. Ein Aestlein wankt mit leisem Wiegen, In dunkler Blätterheimlichkeit Regt sich, ein Kosen, Schweben, Schmiegen: Dir treu, dir treu in Ewigkeit! Der Mond scheint durch den grünen Wald. Nun wird es still in Luft und Zweigen, Ein wonnig Athmen hebt die Brust, Dich küßt die Nacht mit süßem Schweigen, Ruh' aus, ruh' aus von Lieb' und Lust, Der Mond scheint durch den grünen Wald.
Drei Lieder Waldtraut's aus Wolff's "Der wilde Jäger"
Song Cycle by Friedrich [Fritz] Kirchner (1840 - 1907)
1. Im Grase thaut's  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
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2. Glockenblumen, was läutet ihr?  [sung text not yet checked]
Glockenblumen, was läutet ihr? Wer ist im Walde gestorben? Oder wißt ihr, daß heimlich hier Liebe um Liebe geworben? Wißt ihr's, wohin auf dem einsamen [Gang]1 Schritt und Gedanken mir streben? [Glocken]2, ich höre nicht euren Klang, Seh' euch nur schwingen und schweben. Lauschenden Blättern denn läutet es aus, Klinget wie Harfen und Psalmen, Meldet's im Grünen von Haus zu Haus Bäumen und Büschen und Halmen. Liebe macht selig wie nichts in der Welt, Lachen [könnt']3 ich und weinen, Glücklichste ich unterm Himmelszelt, Blumen, -- ich liebe Einen!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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Confirmed with Der wilde Jäger. Eine Waidmannsmär von Julius Wolff, Berlin: G. Grote’sche Verlagsbuchhandlung, 1889, page 67.
1 Greger: "Pfad"2 Greger: "Blumen"
3 Greger: "möcht'"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Der Zaunpfahl trug ein Hütlein weiss  [sung text not yet checked]
Der Zaunpfahl trug ein Hütlein weiß, Die Sonn' hat's ihm genommen, Nach Lichtmeß traut kein Fuchs dem Eis, Der Frühling ist gekommen. Voll Blüthen steht der Dornenstrauch, Laut summt es in der Linde, Und Rosenduft und Aehrenrauch Ziehn mit dem Abendwinde. Wird schon im Feld das Korn gemäht, Darfst du nach Früchten greifen, Doch was nur selbst, mein Herz, gesät, Das laß du ruhig reifen. Es ist und bleibt doch immerdar Ein Kommen und ein Wandern Von einem Jahr zum andern Jahr, Von einem Tag zum andern.
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), no title, appears in Der wilde Jäger: Eine Waidmannsmär, first published 1877
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