Noch ist die blühende, goldene Zeit, O du schöne Welt, wie bist du so weit! Und so weit ist mein Herz, und so [froh]1 wie der Tag, Wie die Lüfte, durchjubelt [von]2 Lerchenschlag! Ihr Fröhlichen, singt weil das Leben noch mait: Noch [ist]3 die [schöne, die blühende]4 Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Frei ist das Herz, und frei ist das Lied, Und frei ist der Bursch, der die Welt durchzieht, Und ein rosiger Kuß ist nicht minder frei, So spröd und verschämt auch die Lippe sei. Wo ein Lied erklingt, [wo]5 ein Kuß sich beut, Da heißt's: Noch ist blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen! Ja im Herzen tief [innen]6 ist Alles daheim, Der Freude Saaten, der Schmerzen Keim. [Drum]7 frisch sei das Herz und lebendig der Sinn, Dann brauset, ihr Stürme, daher und dahin! Wir [aber sind allzeit]8 zu singen bereit: Noch [ist]3 die blühende goldene Zeit, Noch sind die Tage der Rosen!
Vier Lieder für vierstimmigen Männerchor
Song Cycle by Eduard Steinwarz
1. Noch ist die blühende, goldene Zeit  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Die Tage der Rosen", appears in Waldmeisters Brautfahrt: ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, in 5. Prinzessin Rebenblüthe
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Waldmeisters Brautfahrt. Ein Rhein-, Wein- und Wandermärchen, 60. Aufl., Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1888. Kap. 5. Prinzessin Rebenblüthe, page 66.
1 Baumgartner, Gade: "blau"; in some editions of the poem, Wallnöfer: "klar"2 Wallnöfer: "vom"
3 Baumgartner: "ist ja"
4 Wallnöfer: "blühende, goldene"
5 Wallnöfer: "und"
6 Baumgartner: "drinnen"
7 Gade: "Darum"
8 Baumgartner: "sind allezeit"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Im Wald  [sung text not yet checked]
Wie lieblich [schallt]1 Durch Busch und Wald Des Waldhorns süßer Klang! Der Wiederhall Im Eichental Hallt's nach so lang -- so lang! (Echo: So lang -- so lang!) Und jede Brust Fühlt neue Lust Beim frohen Zwillingston; Es flieht der Schmerz Aus jedem Herz Sogleich davon -- davon! (Echo: Davon -- davon!) Und jeder Baum Im weiten Raum Dünkt uns wohl noch so grün; Es wallt der Quell Wohl noch so hell Durch's Tal dahin -- dahin! (Echo: Dahin -- dahin!) Und die Natur Zeigt Gottes Spur -- [Sey uns ein]2 Heiligthum; Und Jedermann [Bet's an -- bet' an]3 -- Tief, erfurchtsvoll -- und stumm! (Echo: Und stumm -- und stumm!)
Text Authorship:
- by Christoph von Schmid (1768 - 1854), "Waldhornlied", appears in Blüthen
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , no title, copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Schriften des Verfassers der Ostereier, Christoph von Schmid, Siebzehntes Bändchen, Augsburg: Verlag der J. Woffischen Buchhandlung, 1844, pages 67-68. The text above follows this edition; we have also noted changes from the following edition in the footnotes: Christoph von Schmid, Blüthen, dritte Originalauflage, Regensburg und Landshut: G. Joseph Manz, 1836, pages 81 - 82.
1 Gaugler: "hallt"; further changes may exist not noted above.2 in the 1836 edition of this poem, this is "Der Wald sein"
3 in the 1836 edition of this poem, this is "Beth' an, beth' an"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Es steht eine Lind im tiefen Thal  [sung text not yet checked]
Es steht eine Lind' [im tiefen]1Thal, Darunter [bin so manches Mal, So manches Mal]2, Mit meinem Lieb gesessen; Jetzt steht der Baum so dürr und kahl, Mein Schatz ist über [Berg und Thal, Ja Berg und Thal]3, Der hat mich wohl vergessen! Und auf dem Berg, da steht ein Haus, Da ging mein Lieb [wohl ein und aus, Wohl ein und aus]4, Und sah ins Thal hernieder; Jetzt tobet dort der Stürme Graus, Mein Schatz, der zog [ins Land hinaus, Ins Land hinaus]5, Und kehret nimmer wieder! Und ob dem Haus, da steht ein Stern, Der sieht mein Lieb [wohl in der Fern, Wohl in der Fern]6, Fortwandeln durch die Gassen; Ich hatte meinen Schatz so gern, Geklaget sei es [Gott dem Herrn, Ja Gott dem Herrn]7, Daß er mich hat verlassen.
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Volksweise"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Ludwig Pfau, Gedichte, Vierte, durchgesehene und vermehrte Auflage, Stuttgart: Verlag von Adolf Bonz & Comp., 1889, page 125.
1 Kissling: "in jenem" ; further changes may exist not noted above.2 Renger: "bin ich so manchesmal"
3 Renger: "Berg und Thal"
4 Renger: "wohl ein und aus"
5 Renger: "ins Land hinaus"
6 Renger: "wohl in der Fern"
7 Renger: "Gott dem Herrn"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Das ganze Herz dem Vaterland  [sung text not yet checked]
Nun laßt uns hoch die Becher heben Und schwören bei dem goldnen Wein: Dem Vaterland das ganze Leben Und nicht ein Lebehoch allein! Dem stolzen Land, dem Land der Eichen, Dem Land, wo uns're Wiege stand, Dem Land, so herrlich, ohne Gleichen, Das ganze Herz dem Vaterland! Und steht der Feind vor unsern Thoren Und droht uns fremder Dränger Schar -- Was wir beim Rebenblut geschworen, Wir halten's mit dem Herzblut wahr! Wie den Pokal in diesen Stunden Halt dann die Hand das Schwert umspannt, Und statt der Worte sprechen Wunden. Das ganze Herz dem Vaterland! Dir deutsches Land, du Herz der Welten, Du hochgepries'nes, heil'ges Land, Dir soll das Lied der Sänger gelten, Dir sei ein deutscher Gruß gesandt. Wir schwören's bei dem Saft der Reben, Wir schwören's laut mit Herz und Hand: Dir, deutsches Land, das ganze Leben! Das ganze Herz dem Vaterland.
Text Authorship:
- by (Friedrich) Emil Rittershaus (1834 - 1897), "Da ganze Herz dem Vaterland"
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]