Sanft mit seligem Entzücken sink' ich hin an deine Brust, o Natur, aus deinen Blicken trink' ich Frieden, trink' ich Lust. O wie süß, im Zephyrwehen, bei des Abends goldnem Schein leis' es fühlen und verstehen: Jedes Wesen soll sich freu'n und, verklärt zu neuem Leben, diesen Vorsatz fest erneu'n: Liebe allen Wesen geben, Bruder allen Brüdern sein.
Acht Jugendlieder
Song Cycle by Carl Loewe (1796 - 1869)
1. An die Natur  [sung text checked 1 time]
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Die treuen Schwalben  [sung text checked 1 time]
Wenn am kleinen Kammerfenster ich euch alle Jahre seh', euch, des Frühlings erste Boten, in demselben Nest der Liebe, denk' ich, schöne Tage kündigt ihr nur treuen Herzen an. Wenn des Waldes gelbe Blätter sinken bei dem ersten Frost, zwitschert ihr euch unterm Dache: Laßt uns fliehen Schnee und Kälte! Treue Herzen flieh'n den Winter, warmer Frühling sind sie stets.
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Das Blumenopfer  [sung text checked 1 time]
Noch schmückten zarte Blüten des Knaben weiches Haar, und Stirn und Wangen glühten mir, wenn ich einsam war. Mich trieb ein leises Sehnen hinaus ins Mondenlicht; da flossen meine Tränen, warum? das wußt' ich nicht. Ich küsste die Kamille, umschlang den Fliederbaum; mich wiegte rings die Stille in süßer Wehmut Traum. Mir ward so schwer, so bange; ich sah mich sehnend um, und heißer ward die Wange, doch wußt' ich nicht, warum? Da trat zu mir ein Knabe, so sanft, so hold und schön, so lieb und freundlich habe ich keinen mehr geseh'n: "Mir ist von deinem Sehnen, von deiner Wangen Brand und allen diesen Tränen die Ursach' wohl bekannt. "Noch oft wird sich bekränzen die neu erwachte Flur, und immer wird dir glänzen im Bild der Sehnsucht Spur. "Noch oft wird dir es scheinen, das traute Mondenlicht, und immer wirst du weinen, warum? das frage nicht! "Doch laß die Jahre schwinden und Tag' und Monden flieh'n, einst wirst du Freuden finden, wie sie in Eden blüh'n. "Nimm diese Frühlingsblume, ich habe sie geweiht zu einem Heiligtume für eine schön're Zeit. "Und kennst du einst, o Wonne! Ein Weib, wie Engel mild, als deiner Tage Sonne und deiner Träume Bild, "Von Grazien gekleidet, vom Musenchor belehrt, von Weibern laut beneidet, von Männern still verehrt, "Die dir mit zarter Liebe den Lebenskelch versüßt und jedes kummertrübe Gewölk vom Auge küßt, "So gib an einem Tage, der ihr geheiligt ist, ihr diese Blum', und sage, daß du nun glücklich bist."
Authorship:
- by Heinrich Gottfried Zitzmann (1775 - 1839)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Romanze  [sung text checked 1 time]
In einem Tal, bei einem Bach, da flog ein bunter Schmetterling; ein Mädchen, das ihn gerne fing, das lief dem bunten Tierchen nach. Es lief dem bunten Tierchen nach; doch unversehn's blieb im Gesträuch sein Fuß verwickelt, und sogleich fiel's arme Mädchen in den Bach! Das arme Mädchen fiel in'n Bach und schrie; gleich lief auf sein Geschrei ein hübscher [wackrer]1 Bursch herbei, der zog es eiligst aus dem Bach. Er zog es eiligst aus dem Bach! Das Mädchen nahm, aus Dankbarkeit, ihn mit nach Haus und seit der Zeit läuft's keinem Schmetterling mehr nach!
Authorship:
- by Johann André (1741 - 1799), no title [an adaptation]
Based on:
- a text in French (Français) by Marie-Justine Favart (1727 - 1772), no title, appears in Les Ensorcelés, ou Jeannot et Jeannette. Parodie, first published 1758
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Bezauberten, oder Peter und Hannchen. Nach dem französischen der Madame Favart. Verfertigt und in Musik gesetzt von Johann André, Berlin: Christian Friedrich Himburg, 1777, pages 62 - 63.
1 Schulz: "junger"Research team for this page: Peter Donderwinkel , Melanie Trumbull
5. An die Nachtigall  [sung text checked 1 time]
Deinem sanftflötenden Ton, Philomele, Weichen die tödtenden Schmerzen der Seele, Weichet der Kummer nicht, der mich verzehrt. Singest du, seliger Vogel, der Liebe? Lächeln dir, frölicher Durch ihre Triebe, Lenzflur und Haine, von Blüten beschwert? Die dich auf blühendem Wipfel beglücket, Hat mit schnellfliehendem Wahn mich berücket, Hat mir den Freuden, ach! keine gewährt.
Authorship:
- sometimes misattributed to Friederike Schmidt (1801 - 1837)
- possibly by Friedrich Wilhelm August Schmidt (1764 - 1838), "An die Nachtigall"
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The poem is included in Gedichte von Friedrich Schmit., Nürnberg: im Verlag der J. G. Lochnerischen Buchhandlung, 1779, pages 16 - 17, and in Gothaische gelehrte Zeitungen, Zweytes Stück, den sechsten Jenner, 1779, Halle, 1779, pages 628-629, where the author is referred to as "Friedrich Schmid".
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
6. Die Jagd  [sung text checked 1 time]
Hört ihr die Hörner erschallen, ihr Jäger, eilet herbei, der schlanke Hirsch muß fallen mit himmelhohem Geweih. Was stehst du ohne zu hoffen und blickst so traurig umher, als hätte dich selber getroffen ins Herz ein glühend Gewehr? Wohl wahr, wohl hat mich getroffen ins Herz ein glühend Gewehr, dahin ist des Jägers Hoffen, ihn freut sein Harren nicht mehr. Kann mir mein Zielen gelingen auf sie selber, die schöne Magd, wie will ich dann laufen und springen; bis dahin, erlaßt mir die Jagd!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Heimweh  [sung text checked 1 time]
Elysium, du Land, wo Friede wird, wo nie das Schwert, wo nie die Fessel klirrt! Elysium, du Land, wo Liebe thront, wo endlich Ruh' in diesem Herzen wohnt! Bist du Phantom, bist du der Leiden Traum? Bist du ein Land in irgend einem Raum? Wo such' ich dich am weiten Firmament, wenn heimatkrank die blasse Wange brennt? Oft Mitternachts umweht mich deine Luft, ein ew'ges Blau, ewin ew'ger Frühlingsduft. Ich seh' es dort in heller Blüte steh'n, ich hör' es dort in Melodieen weh'n.
Authorship:
- by Samuel Christian Pape (1774 - 1817), "Heimweh"
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Confirmed with Musen Almanach, ed. by Karl von Reinhard, Göttingen: Johann Christian Dieterich, 1799. Appears in Poetische Blumenlese, page 68.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Melanie Trumbull
8. Sehnsucht  [sung text checked 1 time]
Die stille Nacht umdunkelt Erquickend Tal und Höh', Der Stern der Liebe funkelt Sanft wallend in [dem]1 See. Verstummt sind in den Zweigen Die Sänger der Natur; Geheimnisvolles Schweigen Ruht auf der Blumenflur. Ach, mir nur schließt kein Schlummer Die müden Augen zu: Komm, lindre meinen Kummer, Du stiller Gott der Ruh! Sanft trockne mir die Tränen Gib [süßer Freude]2 Raum, Komm, täusche hold mein Sehnen Mit einem [Wonnetraum]3! O zaubre meinen Blicken Die Holde, die mich flieht, Laß mich ans Herz sie drücken, Daß edle Lieb' entglüht! Du Holde, die ich meine, Wie sehn' ich mich nach dir; Erscheine, ach, erscheine Und läche Hoffnung mir!
Authorship:
- by Christian Ludwig Reissig (1784 - 1847)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Hunkering", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
1 Loewe: "den"
2 Loewe: "süßen Freuden"
3 Loewe: "Rosentraum"
Researcher for this page: Pilar Lirio