Noch nicht entblüht zur Rose, Lag der Natur im Schoose Ein Röschen zart und fein; Gewiegt von Maienlüften, Schlief es in sanften Düften Der Mutter ein. Die Schmetterlinge schwebten, Die Staudenblätter bebten, Es zitterte das Licht, Es murmelte die Quelle, Es rieselte die Welle -- Sie weckten's nicht. Da rauschet es im Haine Bei hellem Vollmondscheine Durch dunkler Wipfel Dicht; Die Nachtigallen sangen, Und Harfentöne klangen -- Sie weckten's nicht. Da nahten, wie zum Tanze, Die Grazien im Glanze Des vollen Mondes sich; Und jede sprach im Kreise Zur Rosenknospe leise: Ich segne Dich. "Im sanften Mutterschoose Entblüh', und werde Rose!" Klang aller Harmonie -- Und Anmut jeder Tugend, Und Blütenreiz der Jugend Umhüllte sie. "Entblüh', und werde Rose!" So hallt' im Mutterschoose Die Himmelsstimme nach. Das Röschen bebt im Schalle -- Da bückten sie sich alle, Und küssten's wach. Vom Kuss erglühend wachte Das Röschen auf, und lachte, Erröthend, sanft und mild, Die schönste Blum' im Haine -- So ganz wie sie, war keine Der Unschuld Bild. Wie der Natur im Schoose Kaum aufgeblüht zur Rose In Florens Lieblingsbeet, Von Zephyr angefächelt, Von Grazien umlächelt Das Röschen steht -- So der Natur gelungen, Von Grazien umschlungen, Wovon Dir jede glich, So sanft, so mild, so blühend' Sah ich, vor Wonne glühend, O Anna, dich.
Lieder von Reichardt und Righini mit Begleitung der Guitarre. Arrangirt von A. Harder. Zweiter Heft
Song Cycle
5. Röschen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Jens Immanuel Baggesen (1764 - 1826), "Das Röschen", subtitle: "An Anna", appears in Gedichte, in Oden und Elegieen, first published 1798
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Confirmed with Musenalmanach, ed. by Johann Heinrich Voss, Hamburg: bei Carl Ernst Bohn, 1798, pages 31 - 34; and with Gedichte von Jens Baggesen, erster Theil, Hamburg: bey Friedrich Perthes, 1803. Appears in Oden und Elegieen, pages 32 - 35.
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6. Der Schiffende  [sung text not yet checked]
Sitze still, mein Schiffchen lenk' ich Und es theilt die Silberfluth; Sitze stumm, an Sie nur denk' ich, Denn ich bin Ihr gar zu gut. O, den Nachen kann ich schwenken, Und der muß, wohin ich will; Könnt' ich so Ihr Herz nur lenken, Säß' ich nicht so traurig still. Wellen strömen, Lüfte wehen. Luft und Wellen, nur vorbei! So mein Kommen, so mein Gehen: Alles gilt Ihr einerlei. Immer fort, dem Strom entgegen; Starker Fluß, dich zwing' ich schon; Wüßt ich Sie nur zu bewegen, Nur zum kleinsten Minnelohn. Dort am Felsenufer drüben Steht Ihr Haus, dort muß ich hin, Angezogen von der Lieben, Ob ich gleich verstoßen bin.
Text Authorship:
- by (Ernst Friedrich) Ludwig Robert (1778 - 1832), "Auf dem Wasser"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]7. Der Zottelbär
Schön Gretchen ging spazieren
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Text Authorship:
- by Karl Alexander Herklots (1759 - 1830)
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8. Der fröhliche Trinker
Ich lebe frei und sorgenlos, Kein Fürstensohn lebt besser, Mein Keller ist für mich ein Schloss, Mein Hausgeräth sind Fässer. Ich lebe froh und trinke frisch Mit jedem um die Wette; Das volle Fass dient mir zum Tisch, Das leere mir zum Bette. Ich trinke, bis ich müde bin, Dann kriech' ich in das leere, Da ruh' ich dann mit leichtem Sinn, Als wenn ich König wäre; Ich schlafe süss, mit Laub bedeckt, Wenn Thoren wachend schmollen, Und wenn der Durst mich wieder weckt, So eil' ich zu den vollen.
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857), "Der fröhlich Trinker"
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Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull