Unsre Wiesen grünen wieder, Blumen duften überall; Fröhlich tönen Finkenlieder, Zärtlich schlägt die Nachtigall. Alle Wipfel dämmern grüner, Liebe girrt und lockt darin; Jeder Schäfer wird nun kühner, Sanfter jede Schäferin. Blüten, die die Knosp' entwickeln, Hüllt der Lenz in zartes Laub; Färbt den Sammet der Aurikeln, Pudert sie mit Silberstaub. Sieh! das holde Maienreischen Dringt aus breitem Blatt hervor, Beut sich zum bescheidnen Sträußchen An der Unschuld Busenflor. Auf den zarten Stengeln wanken Tulpenkelche, rot und gelb, Und das Geißblatt flicht aus Ranken Liebenden ein Laubgewölb'. Alle Lüfte säuseln lauer Mit der Liebe Hauch uns an; Frühlingslust und Wonneschauer Fühlet, was noch fühlen kann.
Sechs deutsche Lieder in Musik gesezt von Vincenzo Righini, Heft III
Song Cycle by Vincenzo Righini (1756 - 1812)
1. Frühlingslied  [sung text not yet checked]
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- by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834) [author's text checked 1 time against a primary source]
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Researcher for this text: Ferdinando Albeggiani2. Hoffnung und Erinnerung  [sung text not yet checked]
Schön und köstlich ist das Leben . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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- by Karl Friedrich Müchler (1763 - 1857)
3. Gesang verschönt das Leben  [sung text not yet checked]
Gesang verschönt das Leben, Denn Freude liebt Gesang. Er weiht den Saft der Reben Zum reinen Göttertrank, Er wiegt in bangen Herzen, Den Geist des Grams zur Ruh; Er singt in muntern Scherzen Uns heit're Weisheit zu. Uns lehrt den Reiz der Lieder Die Sprache der Natur. Kaum kehrt der Frühling wieder, So füllt Gesang die Flur, Dann schluchzet Philomele Ihr Lied am Wiesenbach, Und jedes Hörers Seele Hallt ihre Klagen nach. Der Zauber süßer Töne Veredelt das Gefühl; Den zarten Sinn fürs Schöne Weckt Lied und Saitenspiel, Ihr Ton weckt mild're Triebe Für fremdes Mißgeschick, Gesang nährt Menschenliebe Und fördert Menschenglück. Hier in der Freundschaft Kreise, Der Tugend zugesellt, Hier ist Gesang, für Weise Ein Ruf aus bess'rer Welt. Hier, wo er manche Bürde Der Menschheit leichter macht; Ja, hier sei seiner Würde Dies Festlied dargebracht.
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- by Heinrich Wilhelm Joachim Rickers (1753 - 1826), "Lied für die Erholung" [author's text checked 1 time against a primary source]
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Confirmed with Liederbuch der Freunde des Gesanges in Reval, zweyte sehr vermehrte Auflage, Reval: gedrückt bey Lindfors Erben, 1834. pages 93 - 94.
Researcher for this text: Melanie Trumbull
4. Ich denke dein  [sung text not yet checked]
Ich denke dein, wenn mir der Sonne Schimmer [Vom Meere]1 strahlt; Ich denke dein, wenn sich des Mondes [Flimmer]2 In Quellen mahlt. Ich sehe dich, wenn auf dem fernen Wege Der Staub sich hebt; In tiefer Nacht, wenn auf dem schmalen [Stege]3 Der Wandrer bebt.4 Ich höre dich, wenn dort mit dumpfem Rauschen Die Welle steigt. Im [stillen]5 [Haine]6 geh' ich oft [zu]7 lauschen, Wenn alles schweigt. Ich bin bei dir, du seyst auch noch so ferne, Du bist mir nah! Die Sonne sinkt, [bald]8 leuchten mir die Sterne. O wärst du da!
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- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Nähe des Geliebten", written 1795, first published 1795 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Nabijheid van de beminde", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (Shula Keller) , "Nearness to the Beloved", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Edgar Alfred Bowring) , appears in The Poems of Goethe, first published 1853
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Proximité du bien-aimé", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Presenza della persona amata", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Penso em ti", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 65, and with Musen-Almanach für das Jahr 1796, herausgegeben von Schiller. Neustrelitz, bei dem Hofbuchhändler Michaelis, page 5.
1 Beethoven: "Von Meeren"2 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "Schimmer"
3 Schubert: "Wege"
4 Backer-Grøndahl inserts "Ich sehe dich."
5 Lang: "dunklen"
6 Schubert: "Hain, da"
7 Lang: "um zu"
8 Schubert (Neue Gesamtausgabe): "es"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Peter Rastl [Guest Editor]
5. Betrogen und verlassen  [sung text not yet checked]
Betrogen und verlassen . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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- by Anonymous / Unidentified Author
6. Das Grab ist tief und stille  [sung text not yet checked]
Das Grab ist tief und stille, Und schauderhaft sein Rand. Es deckt mit schwarzer Hülle Ein unbekanntes Land. Das Lied der Nachtigallen Tönt nicht in seinem Schooß. Der [Freundschaft]1 Rosen fallen Nur auf des Hügels Moos. Verlaßne Bräute ringen Umsonst die Hände wund; Der [Waise]2 Klagen dringen Nicht in der Tiefe Grund. Doch sonst an keinem Orte Wohnt die ersehnte Ruh; Nur durch die [dunkle]3 Pforte Geht [man]4 der Heimat zu. Das arme Herz, hienieden Von manchem Sturm bewegt, Erlangt den wahren Frieden Nur [wo]5 es nicht mehr schlägt.
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- by Johann Gaudenz Freiherr von Salis-Seewis (1762 - 1834), "Das Grab", written 1783, first published 1788 [author's text checked 2 times against a primary source]
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het graf", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "The grave", copyright ©
- ENG English (George MacDonald) , "The grave", appears in Rampolli: Growths from a Long Planted Root. Being Translations, New and Old, Chiefly from the German, first published 1897
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La tombe", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von J. G. von Salis. Gesammelt durch seinen Freund Friedrich Matthisson. Zürich, bey Orell, Gessner, Füssli und Compagnie. 1793, pages 35-36; and with Gedichte von J. G. von Salis. Neueste Auflage. Wien 1815. Bey B. Ph. Bauer, pages 36-37.
First published in a different version in Göttinger Musenalmanach 1788, see below.
1 Reichardt: "Liebe"2 Schubert (D.643A): "Waisen"
3 Westenholz: "enge"
4 Reichardt: "wir"
5 Westenholz: "wenn"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Peter Rastl [Guest Editor]