Wie war't ihr fröhlich, gold'ne Mädchentage! Ach, wie so selig schwandet ohne Leid ihr, ohne Klage! Sah nur Freuden mir am Wege spriessen, Konnte frei des Lebens Lust geniessen. Wie sie mich umschwärmten, wie wir scherzten, lachten! Dieser durft mich küssen, Jenen liess ich schmachten. Jedes Jahr mir neue Freuden brachte, Und im Jahre bracht' sie jede Woche, In der Woche bracht' sie jeder Tag mir. Kehrtet ihr zurück, ihr gold'nen Tage!
Serbische Lieder
Song Cycle by Anton Grigoryevich Rubinstein (1829 - 1894)
1. Wie war't ihr fröhlich, gold'ne Mädchentage
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]2. Warum mußt du welken, schöne Rose?
Warum mußt du welken, schöne Rose? Haben dich ertränkt die Wasserfluten? Haben dich versengt der Sonne Gluten? Oder waren es des Jünglings Augen, Die voll heisser Sehnsucht auf dir ruhten? Mich ertränkten nicht die Wasserfluten, Mich versengten nicht der Sonne Gluten! Ach, es waren seine sanften Augen, Die voll Lieb' und Sehnsucht auf mir ruhten, Wenn er auf nach meinem Fenster schaute.
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]3. Rosendüfte füllen rings die Lüfte
Rosendüfte füllen rings die Lüfte; Seiner harrend schau' ich ängstlich aus. Wüsst' ich doch den Weg, den er genommen, Wollte Kornblumen auf den Pfad ihm streuen, Rosendüfte sollten ihn erfreuen, Sollten ihm des Pfades Richtung künden, Auch bei Nacht zu mir, zu mir zu finden.
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Note for Rubinstein's setting: when line 6 is repeated, "des Pfades Richtung" becomes "den Pfad, den Pfad ihm"
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4. Schüchtern brach der Mond durch Wolkenschatten
Eben brach der Mond durch Wolkenschatten, als wir uns am Thor gefunden hatten. Warf nach ihm den Apfel und die Quitte, Doch er warf nach mir nicht mit dem Steine! Sicher hat in ihren jungen Jahren Seine Mutter nie der Liebe Glück erfahren, Hat wohl nie den Sohn belehret, Wie man kos't und scherzt, und Liebeszeichen ehret, Wie die Meine ihre Tochter lehrte.
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]5. Weithin rief die Mutter nach der Tochter
Weithin rief die Mutter nach der Tochter; Von dem fernen Berge gab sie Antwort. "Hast das Linnen fertig du gebleichet?" Mutter, nein, nicht einmal angefangen! Ach, der Bursche trübte mir das Wasser! "Will ihm fluchen, fluche mit mir, Tochter!" "Frost soll ihm das Herz erstarren, Tochter!" Wie die Sonn' um Mittag, theure Mutter! "Rabenschwärze soll den Burschen färben." Wie der Schnee die Bergesgipfel, Mutter! "Hängen soll der Übelthäter, Tochter!" Ja, an meinem weissen Halse, Mutter! "Wunden soll'n das Antlitz ihm entstellen." Wunden? Ja, von meinen Küssen, Mutter! "Brausend soll der Strom ihn mit sich reissen." Und zu mir, zu mir ihn tragen, Mutter!
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- a text in Serbian (Српски) from Volkslieder (Folksongs) , "Марина клешва", appears in Српске народне пјесме - скупио ис и на свијет издао Вук Стеф. Караџић (Srpske narodne pjesme), Volume I, page 382-383 (Poem 531).
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "From far away the mother called to the daughter", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
6. Einen Bruder hatt' ich, einen Geliebten
Einen Bruder hatt' ich, einen Geliebten, Fort sind Beide in den Krieg gezogen, Schlagen sich da draussen mit den Türken. O, was gäb' ich, wer mir Nachricht brächte Von den [sic] theuren Bruder, vom Geliebten! Für die erste, meine schwarzen Augen, Für die andere den Ring am Finger. Geh' in's Dorf hinab, findest bald einen Andern; Die Welt durchstreife, findest keinen Bruder!
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]7. Gott, o Gott, wo ist mein Auserwählter?
Gott, o Gott, wo ist mein Auserwählter? Wird er zu mir kommen? Oder sitzt er noch beim Weine? Ist er auf dem Wege, Segen ihn geleite, Sitzt er noch beim Weine, Freude ihn begleite! Nahm er eine Andre, Sei Verzeihung ihm gewähret. Ja, von mir Verzeihung; Doch Gottes Fluch wird treffen ihn!
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]8. Wie so launisch bist du, Sonnenschein?
Wie so launisch bist du, Sonnenschein, Launisch, ja! Bald erstrahlst du, bald verschwindest du! Wie so launisch bist du, Liebster mein, Launisch, ja! Schenkst mir kaum ein Stündchen, und dann enteilest du! Sollst mich lieben, oder lassen mich! Aber dann, dann grabe mir das Grab.
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]9. Willst du einen Ehemann erkennen?
Willst du einen Ehemann erkennen? Traurig hängt der Schnurrbart von der Lippe, Seine Haare hängen wirr vom Kopfe, Und geht er die Strasse auf und nieder, Senkt er missgestimmt die Augenlieder [sic], Als wollt' verlornes Glück am Boden er suchen. Leichter ist's, den Junggesell'n erkennen. Fein gewichst das Bärtchen und dressiert, Und die schwarzen Locken schön frisiret, Schreitet kühn er durch die breiten Strassen. Spähend lässt er seine Blicke schweifen, Nach den Fenstern rechts und links hinstreifen, Wie der Falk, den in der Luft wir sehen, Lauernd scharf, die Beute zu erspähen.
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Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]10. Geh' bei Tagesanbruch durch die Straße
Geh' mit Tagesanbruch durch die Straße, Such' den Nebel mit dem Netz zu fangen, So viel Nebel in dem Netz wird hangen, So viel Treue wird der Bursch dir halten. Seine Treue einem Siebe gleichet, Dessen Boden tausendfach durchlöchert, Doch sein Schwur gleichet einem Windhauch, Der durch der Bäume Wipfel flüchtig streichet. Merk' es wohl, das ist des Burschen Treue, Glaube ihm an Sommertagen nur bis Mittag, Doch vom Sommer bis zum Sommer niemals!
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