Es [ging]1 wohl über die Heide Zur alten Kapell' empor Ein Greis in Waffengeschmeide Und trat in den [dunkeln]2 Chor. Die Särge seiner Ahnen [Standen der]3 Hall' entlang, Aus der Tiefe thät ihn mahnen Ein wunderbarer Gesang. »Wohl hab' ich [euer Grüßen]4, Ihr Heldengeister, gehört; Eure Reihe soll ich schließen. Heil mir! ich bin es wert!« Es stand an kühler Stätte Ein Sarg noch ungefüllt; Den nahm er zum Ruhebette, Zum Pfühle nahm er den Schild. Die Hände thät er falten Aufs Schwert und [schlummert']5 ein; Die Geisterlaute verhallten, Da mocht' es gar stille sein.
Drei Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte
Song Cycle by Christian Frederik Emil Horneman (1840 - 1906)
1. Die Vätergruft  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Die Vätergruft", written 1805, appears in Balladen und Romanzen
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- ENG English [singable] (Arthur Westbrook) , "The ancestral tomb"
- FRE French (Français) (Jacques L'oiseleur des Longchamps) , "Crypte des ancêtres", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Uhlands ausgewählte Gedichte, Fünfte Auflage, Stuttgart, Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1891, pages 17-18
Note: modernized spelling would change "thät" to "tät"
1 Liszt, Stöhr: "schritt"2 Stöhr: "dunklen"
3 Stöhr: "Standen die"; Wallnöfer: "Sie standen der"
4 Stöhr: "eure Grüße"
5 Cornelius, Liszt, Stöhr: "schlummerte"
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2. Aus Lebenslieder und Bilder  [sung text not yet checked]
Er. Ich hab' in den Klüften des Berges gehaust Gar manche schaurige Nacht, Und wann in den Föhren der Sturm gesaust, Recht wild in den Sturm gelacht. Da, wo die Spur sich des Menschen verlor, Ward's erst mir im Busen leicht; Ich bin geklommen auf Gipfel empor, Die sonst nur der Adler erreicht. Das Land, vom luftigen Horst geschaut, Lag unten, von Wolken verdeckt; Da schallte mein Lied gar grimmig und laut, - Das Lied - hat schier mich erschreckt. Und nieder trieb mich die grausige Lust Am Strom der Wildnis entlang; Ihn überschrie aus bewegter Brust Mein seltsam brausender Sang. Der Strom vertobt in ein friedliches Thal, Dort liegt ein einsames Haus - Ein Rosengarten - ein Gartensaal - Es schaut wohl jemand heraus. Und wie ich schweifend vorübergewallt Am Hag, wo die Rosen sind, Sind alle die schaurigen Lieder verhallt, Ich ward so ein sanftes Kind!
Text Authorship:
- by Adelbert von Chamisso (1781 - 1838), no title, appears in Lieder und lyrisch epische Gedichte, in Lebens-Lieder und Bilder, no. 7
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
3. Die Zeit ist hin  [sung text not yet checked]
Die Zeit ist hin; du löst dich unbewußt Und leise mehr und mehr von meiner Brust; Ich suche dich mit sanftem Druck zu fassen, Doch fühl' ich wohl, ich muß dich gehen lassen. So laß mich denn, bevor du weit von mir Ins Leben gehst, noch einmal danken dir; Und magst du nie, was rettungslos vergangen, In schlummerlosen Nächten heimverlangen. Hier steh' ich nun und schaue bang zurück; Vorüberrinnt auch dieser Augenblick, Und wieviel Stunden dir und mir gegeben, Wir werden keine mehr zusammenleben.
Text Authorship:
- by Theodor Storm (1817 - 1888), "Die Zeit ist hin"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Gary Bachlund) , "The time is gone", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le temps a passé", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission