Steig' empor, heißgeliebter Schatten, zerbrich den düster'n Leichenschrein; denkst nimmer du der Tränen mein? Kann der Tränen Zauber ermatten? Ach, wie so bleich die lieblichen Wangen, einst erblüht in rosiger Glut! "Hab' so lang' in Rosen geruht, und der Wangen Reiz ist vergangen!" Ha! Wie dereinst mit heißem Verlangen lieb' ich dich noch, bleiche Gestalt! Komm, die Rosen verblüh'n so bald wie die Morgenröte der Wangen. "Lass ab! Totenmessen erklangen!" Nein, öffne der Freude die Brust! Es ruft der Lenz, es ruft die Lust! Steig' empor, heißgeliebter Schatten!
Aus alter Zeit
Song Cycle by Jules Massenet (1842 - 1912)
1. Steig' empor heissgeliebter Schatten  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Georg Friedrich Reiß (1823 - 1884)
Based on:
- a text in French (Français) by Armand Silvestre (1837 - 1901), "Réveil", Paris, Éd. Alphonse Lemerre, first published 1872
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Leicht erschauert der Wald  [sung text checked 1 time]
Leicht erschauert der Wald träumend im Abendwinde, unter dem schattigen Dom webt beseligte Lust; die Nacht decket den Traum des Schläfers hold und linde; sie, die mir alles war, sie lehnt an meiner Brust. Schweigend wandelten wir im taugetränkten Sande, ohne Rast unser'n Blick zu den Sternen so hell. Und als, bleich wie ein Elf', sie trat zum Waldesrande, zu den Füßen ihr seufzet ein murmelnder Quell. Dieser klagende Sang, diese mürrischen Weisen, sie drangen mir ins Herz und klangen mir wie bitt'rer Hohn. Statt den Zauber der Schönheit mit Wonne zu preisen, ward mir vom bösen Wahn umfangen die Seele schon!
Authorship:
- by Georg Friedrich Reiß (1823 - 1884)
Based on:
- a text in French (Français) by Armand Silvestre (1837 - 1901), "L'air du soir emportait sous les feuillages sombres", written 1868, appears in Les Renaissances, in 5. À travers l'âme, in 2. Le Passé, no. 2, Paris, Éd. Alphonse Lemerre, first published 1870
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Woher ihr linden Abendlüfte  [sung text checked 1 time]
Woher, ihr linden Abendlüfte, nehmet ihr die lieblichen Düfte? Habt aus dem Walde sie gebracht? Wär's ein Hauch von ihrem süßen Munde? Nein! Sie streu'n die Blumen der Nacht traumerfüllt in heimlicher Stunde! Hier in der Stille will ich lauschen des Gewandes leisem Rauschen, das umhüllt der Glieder stolze Pracht. O Gott! War's nicht der holden Stimme Klingen? Nein! Es sind die Lieder der Nacht, die leicht beschwingt den Wald durchdringen! Nächtliches Schweigen! Waldesstille! Ihr bewahret der Wonnen Fülle, berget sie schützend und wunderbar. Gebt mir die Geliebte wieder, den Blumenkranz im gold'nen Haar, ach, einmal noch die alten Lieder!
Authorship:
- by Georg Friedrich Reiß (1823 - 1884)
Based on:
- a text in French (Français) by Armand Silvestre (1837 - 1901), no title, appears in Poésies 1861-1874, in 1. Les amours, in 2. Vers pour être chantés, in Mignonne, no. 19
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Lenz bringt holde Augenweide  [sung text checked 1 time]
Lenz bringt holde Augenweide, Lilienkelche sind bereit, es blüht im Wald und in der Heiden, mein Liebchen hüpfte vor Freuden. Ach! Wie so schön die Frühlingszeit! Mit der Abendröte Blicken einte sich des Mondes Pracht, viel tausend Grüße zu schicken; mein Liebchen war ganz Entzücken. Ach! Wie so schön die Sommernacht! Langsam schwinden meine Tage, denn der Winter brach herein, die Stürme verweh'n die Klage, mein Lieb' ruht vielleicht im Totenhage! O der bösen Winternacht!
Authorship:
- by Georg Friedrich Reiß (1823 - 1884)
Based on:
- a text in French (Français) by Armand Silvestre (1837 - 1901), no title, appears in Poésies 1861-1874, in 1. Les amours, in 2. Vers pour être chantés, in Mignonne, no. 20
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Researcher for this page: Johann Winkler5. In dem Hoffnungsstrahl sei verschlossen  [sung text checked 1 time]
In dem Hoffnungsstrahl sei verschlossen dieses freuderstorbene Herz, seit sich der Trauer geweihter Schmerz um jenes Bild darin ergossen. Für immerdar aus seinem Raum musst' ich der Zukunft Zauber bannen, ja, als die letzten Tränen rannen, scheucht' ich fort auch den letzten Traum. Wohlan, es war mir nicht beschieden, zu sterben für die Liebe mein. Lasst im Dunkel vergessen mich sein! Kein Morgenrot für mich hinieden, weil ich von ihr verlassen bin! Die Morgenröte wäre Lüge. Lasst mich erschau'n die süßen Züge! Mit ihnen schwand alles dahin. Fahr' dahin, süßer Traum, fahr' hin, verloren Glück! Ein Engel kehrt zu balde in die Heimat zurück!
Authorship:
- by Georg Friedrich Reiß (1823 - 1884)
Based on:
- a text in French (Français) by Armand Silvestre (1837 - 1901), no title, appears in Les Renaissances, in 5. À travers l'âme, in 2. Le Passé, no. 4, first published 1870
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Researcher for this page: Johann Winkler6. Fahr' dahin, süsser Traum!
Fahr' dahin, süsser Traum! . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Based on:
- a text in French (Français) by Armand Silvestre (1837 - 1901), no title, appears in Les Renaissances, in 5. À travers l'âme, in 2. Le Passé, no. 1
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