German (Deutsch) translations of Acht Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte, opus 4
by Eduard Rappoldi (1831 - 1903)
Horch, wie still es wird im [dunkeln]1 Hain, Mädchen, wir sind sicher und allein. Still versäuselt hier am Wiesenhang Schon der Abendglocke müder Klang. Auf den Blumen, die sich dir verneigt, Schlief das letzte Lüftchen ein und schweigt. Sagen darf ich dir, wir sind allein, Daß mein Herz ist ewig, ewig dein.
Text Authorship:
- by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "Stille Sicherheit", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Vermischte Gedichte
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View original text (without footnotes)1 Schoeck, Wolf: "dunklen"
Das Ufer wogt im wilden Nord, Die Felsen hallen rings umher, Der kühne Schiffer stand am Bord: "Ihr Männer auf in's Meer!" "In's schöne Frankreich fahren wir, Im reichen England kehr' ich ein. In England trinkt ihr braunes Bier, In Frankreich kühlen Wein!" Und als das Segel rauscht' im Wind Und als am Mast das Segel schwoll, Da rief ihm noch sein einzig's Kind Vom Ufer Lebewohl! ",Du könntest gehn im grünen Wald Am Blumenbach, so hell und klar. Nun weht der Abendwind so kalt Dein silberweißes Haar! ,"Dn könntest ruhn die dunkle Nacht In deinem warmen Kämmerlein. Noch wachest du, wann Niemand wacht Im grausen Mondenschein."" -- O Mädchen, still! Bei Helgoland, Bei Helgoland, im tiefen Meer, 'Da ruht dein Vater rechter Hand, Die Männer um ihn her.
Text Authorship:
- by Samuel Christian Pape (1774 - 1817), "Der kühne Schiffer"
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[Dem]1 Schnee, [dem]1 Regen, Dem Wind entgegen, Im Dampf der Klüfte, Durch Nebeldüfte, Immer zu! Immer zu! Ohne Rast und Ruh! Lieber durch Leiden [Möcht']2 ich mich schlagen, Als so viel Freuden Des Lebens ertragen. Alle das Neigen [Von]3 Herzen zu Herzen, Ach wie so eigen Schaffet [das]4 Schmerzen! Wie soll ich [fliehen?]5 Wälderwärts [ziehen?]6 [Alles]7 vergebens! Krone des Lebens, Glück ohne Ruh, Liebe, bist du!
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Rastlose Liebe", written 1776, first published 1789
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View original text (without footnotes)Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 93, and with Goethe's Schriften, Achter Band, Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1789, pages 147-148.
1 Harder: "Durch"2 Schubert (Alte Gesamtausgabe): "Wollt'"; Greger: "Will"
3 Franz, Reichardt: "Der"
4 Schubert (2nd version, and 1st version in Alte Gesamtausgabe): "es"
5 Reichardt, Schubert: "flieh'n"
6 Reichardt, Schubert: "zieh'n"
7 Schubert: "Alles, alles"
[Nun]1 die Schatten dunkeln, Stern [an]2 Stern erwacht: Welch ein Hauch der Sehnsucht Flutet [in der]3 Nacht! Durch das [Meer]4 der Träume Steuert ohne Ruh', [Steuert]5 meine Seele Deiner Seele zu. Die sich dir ergeben, Nimm sie ganz dahin! Ach, du weißt, daß nimmer Ich [mein]6 eigen bin.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Für Musik", appears in Juniuslieder, in Lieder
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View original text (without footnotes)Confirmed with Emanuel Geibel, Juniuslieder, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta'scher Verlag, 1848, page 34.
1 Lewy: "Wenn"; further changes may exist not shown above.2 Bolko von Hochberg: "bei"
3 Bolko von Hochberg, Hermann, Rubinstein, Schachner, Zumpe: "durch die"
4 Bolko von Hochberg: "Reich"
5 Hermann: "Sehnend"
6 Schachner: "mir"
Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich Ein Blümchen stehn, Wie Sterne leuchtend, Wie Äuglein schön. Ich wollt' es brechen, Da sagt' es fein: Soll ich zum Welken Gebrochen seyn? Ich grub's mit allen Den Würzlein aus, Zum Garten trug ich's Am hübschen Haus. Und pflanzt' es wieder Am stillen Ort; Nun zweigt es immer Und blüht so fort.
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Gefunden", written 1813
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Confirmed with Goethe's sämmtliche Werke, Vollständige Ausgabe in sechs Bänden, Erster Band Stuttgart: Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung, [c.1850], page 6.
Geh' ich einsam durch die schwarzen Gassen, Schweigt die Stadt, als wär' sie unbewohnt, Aus der Ferne rauschen nur die Wasser, Und am Himmel zieht der bleiche Mond. Bleib' ich lang vor jenem Hause stehen, Drin das [liebe, liebe]1 Liebchen wohnt, Weiß nicht, daß sein Treuer [ferne]2 ziehet, Stumm und harmvoll, wie der bleiche Mond. Breit' ich lange sehnend meine Arme Nach dem lieben, lieben Liebchen aus, Und nun sprech' ich: "Lebet wohl, ihr Gassen! Lebe wohl, du [stilles, stilles]3 Haus! Und du Kämmerlein im Haus dort oben, Nach dem oft das warme Herze schwoll, Und du Fensterlein, draus Liebchen schaute, Und du Türe, draus sie ging, leb' wohl!" Geh' ich bang nun nach den alten Mauern, Schauend rückwärts oft mit nassem Blick, Schließt der Wächter hinter mir die Tore, Weiß nicht, daß mein Herze noch zurück.
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Abschied", appears in Gedichte, in Die lyrischen Gedichte
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View original text (without footnotes)Confirmed with Justinus Kerner Werke, Zweiter Teil, Gedichte, ed. Raimund Pissin, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., 1914, page 126
1 Baumgartner: "liebe"2 Baumgartner: "fernhin"
3 Baumgartner: "stilles"
Ach wer bringt die schönen Tage, Jene Tage der ersten Liebe, Ach wer bringt nur eine Stunde Jener holden Zeit zurück! Einsam nähr' ich meine Wunde Und mit stets erneuter Klage Traur' ich [um's verlorne]1 Glück. Ach, wer bringt die schönen Tage, [Jene holde Zeit zurück!]2
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Erster Verlust", first published 1789
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View original text (without footnotes)Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cottaschen Buchhandlung, 1827, page 63; and with Goethe's Schriften. Achter Band. Leipzig, bey Georg Joachim Göschen, 1789, page 113.
First written 1785 by Goethe for his fragmentary Singspiel "Die ungleichen Hausgenossen" (Arie der Baronesse, Act II), with different stanzas 2 and 3.
1 Nägeli: "um verlornes"2 Damcke: "Jener holden Zeit zurück"; Schubert: "Wer jene holde Zeit zurück!"; Medtner, Zelter: "Wer bringt die holde, süße, liebe Zeit zurück?"
Ich bin vom Berg der Hirtenknab, Seh auf die Schlösser all [herab]1. Die Sonne strahlt am ersten hier, Am längsten weilet sie bei mir, [Ich bin der Knab' vom Berge.]2 Hier ist des Stromes Mutterhaus, Ich trink' ihn frisch vom Stein heraus, Er braust [am]3 Fels in wildem Lauf, Ich fang' ihn mit den Armen auf. [Ich bin der Knab' vom Berge.]2 Der Berg, der ist mein Eigentum, Da ziehn die Stürme rings herum, Und heulen sie von Nord und Süd, So [überschallt]4 sie doch mein Lied. [Ich bin der Knab' vom Berge.]2 Sind Blitz und Donner unter mir, So steh' ich hoch im Blauen hier; Ich kenne sie und rufe zu: Laßt meines Vaters Haus in Ruh! [Ich bin der Knab' vom Berge.]2 Und [wann]5 die Sturmglock' einst erschallt, Manch Feuer auf den Bergen wallt, Dann steig' ich nieder, [tret']6 ins Glied Und schwing' mein Schwert und sing' mein Lied: [Ich bin der Knab' vom Berge.]2
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Des Knaben Berglied", written 1806, appears in Lieder
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View original text (without footnotes)Note: Hecht inserts one or more "la" syllables at the ends of the following lines: stanza 1 lines 1 and 2; stanza 2 lines 1,2,5; and stanza 5 line 5.
1 Loewe: "hinab"2 Schumann: "Ich bin der Knab' vom Berge, / Vom Berg der Hirtenknab!"
3 Beer-Walbrunn, Hecht, Kreutzer, Plumhof: "vom"
4 Loewe: "übertönt"
5 Beer-Walbrunn, Hecht: "wenn"
6 Beer-Walbrunn: "und tret'"