German (Deutsch) translations of Sechs Duette, opus 131
by Algernon Bennet Langton Ashton (1859 - 1937)
Im schönsten Garten wallten Zwei Buhlen, Hand in Hand, Zwo bleiche kranke Gestalten, Sie saßen in's Blumenland. Sie küßten sich auf die Wangen, Sie küßten sich auf den Mund, Sie hielten sich fest umfangen, Sie wurden jung und gesund. Zwei Glöcklein klangen helle, Der Traum entschwand zur Stund'; Sie lag in der Klosterzelle, Er fern in Turmes Grund.
Text Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Der Traum", appears in Balladen und Romanzen
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Confirmed with Uhlands Werke, Erster Teil, Gedichte, herausgegeben von Adalbert Silbermann, Berlin, Leipzig, Wien, Stuttgart: Deutsches Verlagshaus Bong & Co., [no year], page 124.
Der Morgenröte Schein Den neuen Tag verkündet, Es steht der junge Hain Von Liebesglut entzündet. Die Sterne, Wanderns satt, Sind längst hinabgestiegen, Die Vögel an der Statt Froh durch den Himmel fliegen. Das arme Herz, voll Pein, Ist bang und schwer befangen; Es sitzt, ein Vögelein, Krank hinter Eisenstangen. Wohl hört es den Gesang, Den frohen Flug der andern, Da sitzt es, matt und krank, Kann singen nicht, noch wandern; Und meinte doch im Traum, Das Haupt versteckt im Flügel, Es säng' auf einem Baum, Flög' über Tal und Hügel. Erlisch, du Sonnenstrahl! Nacht, komm emporgestiegen, Daß über Berg und Tal Wir wieder fröhlich fliegen!
Text Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862), "Morgengefühl"
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Laß, o Welt, o laß mich sein! Locket nicht mit Liebesgaben, Laßt dies Herz alleine haben Seine Wonne, seine Pein! Was ich traure, weiß ich nicht, Es ist unbekanntes Wehe; Immerdar durch Tränen sehe Ich der Sonne liebes Licht. Oft bin ich mir kaum bewußt, Und die helle Freude zücket Durch die Schwere, so mich drücket, Wonniglich in meiner Brust. Laß, o Welt, o laß mich sein! Locket nicht mit Liebesgaben, Laßt dies Herz alleine haben Seine Wonne, seine Pein!
Text Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Verborgenheit"
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Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, page 101.
Note to stanza 3, line 3: in some anthologies this line is given erroneously as "Durch die Schwere, die mich drücket."
Zwischen Schmerz und Freuden, Leben, fließe hin! Hab' ich doch von beiden Reichlichsten Gewinn! Gottes Schönheit seh' ich, Wie ich froh bin, ein; Holde Pflicht -- versteh' ich -- Soll mir Freude seyn. Kommen dann die Schmerzen -- Kommt nur immerhin! Lehrt bereitem Herzen Kraft und Menschensinn! So, in dunkler Tage, Wie in heller, Lauf, Baut, aus Lust und Klage, Sich die Weisheit auf. Rinne, Strom des Lebens, Rinne nur so zu! Kannst doch nicht vergebens, Flücht'ge Welle, du! Liebe war am Quelle, Liebe war im Hain -- Liebe wird, o Welle! Wo du landest, seyn.
Text Authorship:
- by Ernst Freiherr von Feuchtersleben (1806 - 1849), "Lebensgewinn", written 1826, first published 1836
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O Meer im Abendstrahl, [An]1 deiner stillen Fluth Fühl' ich nach langer Qual Mich wieder fromm und gut. Das heiße Herz vergißt, Woran sich's müd' gekämpft, Und jeder Wehruf ist Zu Melodie gedämpft. Kaum daß ein [leises]2 Weh Durchgleitet das Gemüth, Wie durch die stumme See Ein weißes Segel zieht.
Text Authorship:
- by Alfred von Meißner (1822 - 1885), "Abend am Meere"
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View original text (without footnotes)1 Liszt: "In"
2 omitted by S. Wagner
[Übern]1 Garten durch die Lüfte Hört' ich Wandervögel ziehn, Das bedeutet Frühlingsdüfte, Unten fängt's schon an zu blühn. Jauchzen möcht' ich, möchte weinen, [Ist mir's]2 doch, als könnt's nicht sein! Alte Wunder wieder scheinen Mit dem [Mondesglanz]3 herein. Und der Mond, die Sterne sagen's, Und im [Träumen]4 rauscht's der Hain, Und die Nachtigallen schlagen's: [Sie ist deine, sie ist dein]5!
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Frühlingsnacht", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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View original text (without footnotes)Confirmed with Gedichte von Joseph Freiherrn von Eichendorff, Halle: Druck und Verlag von Otto Hendel, 1888, page 160.
Note: the Dover score for Schumann's song has "Alle" instead of "Alte" in stanza 2, line 3, word 1.
1 Bill, Gumbert, Sternberg: "Über'm"; further changes for Gumbert and Sternberg may exist not noted above.2 Bill: "Ist's mir"
3 Bill, Jensen: "Mondenglanz"
4 Jensen, Schumann: "Traume"
5 Bill: "Sie, ja sie ist dein, sie ist dein"