German (Deutsch) translations of Sechs Gesänge, opus 22
by Carl Banck (1809 - 1889)
Zu Straßburg auf der Schanz, Da ging mein Trauern an, Das Alphorn hört' ich drüben wohl anstimmen, Ins Vaterland mußt ich hinüber schwimmen, Das ging [nicht]1 an. Ein [Stunde]2 in der Nacht Sie haben mich gebracht; Sie führten mich gleich vor des Hauptmanns Haus, Ach Gott, sie fischten mich im Strome auf, Mit mir [ist's]3 aus. Früh Morgens um zehn Uhr Stellt man mich [vor das]4 Regiment; Ich soll da bitten um Pardon, Und ich bekomm doch meinen Lohn, Das weiß ich schon. Ihr Brüder allzumal, Heut' seht ihr mich zum letztenmal; Der Hirtenbub ist nur Schuld daran, Das Alphorn hat [mir solches]5 angetan, Das klag ich an. Ihr Brüder alle drei, Was ich euch bitt, erschießt mich gleich; Verschont mein junges Leben nicht, Schießt zu, daß das Blut 'raus spritzt, Das bitt ich Euch. O Himmelskönig Herr! Nimm du meine arme Seele dahin, Nimm sie zu dir in den Himmel ein, Laß sie ewig bei dir sein, Und vergiß nicht mein.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Der Schweizer", appears in Des Knaben Wunderhorn, earlier title: Der Schweizer (Fliegendes Blatt)
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View original text (without footnotes)Confirmed with Achim von Arnim und Clemens Brentano, Des Knaben Wunderhorn. Band 1, Stuttgart, 1979, pages 136-137.
At the top of the poem: "Fliegendes Blat."1 Brahms, Mahler: "ja nicht"
2 Mahler: "Stund' "
3 Mahler: "ist es"
4 Mahler: "vor's"
5 Brahms, Mahler: "mir's"
Fahr' wohl, mein süßes Lieb!
. . . . . . . . . .
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Vivat, und in's Horn ich stoße!
Vivat, wie so hell es klingt,
Wenn es in der Morgenstunde
Meinem Schatz ein Vivat bringt!
Und die Peitsche knallt dazwischen,
Und die Räder rasseln drein,
Und die Funken und die Flammen
Fliegen über Stock und Stein.
Bravo, bravo, braver Schwager!
Ruft mir zu der Passagier:
Mag er's loben und bezahlen,
Liebste, aber's gilt nur dir.
Kann ich's mit dem Schwert nicht zeigen,
Mit dem blanken Rittersporn,
Hat mein Herz für seine Liebe
Doch dies kleine runde Horn.
...
Text Authorship:
- by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Des Postillions Morgenlied vor der Bergschenke", appears in Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten 1, in Reiselieder
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Wenn der Duft quillt aus der [Blüthe]1 Schooss, wird die Luft mild und die Wonne groß: und der Schmerz flieht, schnell die frohen Reih'n, und ins Herz zieht neues Leben ein. Und ein Wort dringt durch die weite Welt, das da fortklingt bis zum Himmelszelt, das hervorhallt, Hain und Flur entlang, das ins Ohr schallt aus der Vögel Sang: Das voll Macht spricht aus der Blume Pracht, die, erwacht, bricht aus der Knospe Schacht, -- das uns fortreisst selig immer mehr -- Horch, das Wort heisst: Frühlings Wiederkehr.
Text Authorship:
- by Ludwig Levin Lesser (1802 - 1867), as Ludwig Liber, "Mai-Lied"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Ludwig Lesser, Ausgewählte Dichtungen, Berlin, R. Lesser, 1870, pages 127-128.
1 Goetz: "Knospe"Zwischen Bergen, liebe Mutter,
Weit den Wald entlang,
Reiten da drei junge Jäger
Auf drei Rösslein blank,
lieb' Mutter,
Auf drei Rößlein blank.
Ihr könnt fröhlich sein, lieb' Mutter,
Wird es draußen still:
Kommt der Vater heim vom Walde,
Küßt Euch, wie er will,
[lieb']1 Mutter,
Küßt Euch, wie er will.
Und ich werfe mich im Bettchen
Nachts ohn' Unterlaß,
Kehr' mich links und kehr' mich rechts hin,
Nirgends hab' ich was,
lieb' Mutter,
Nirgends hab' ich was.
Bin ich eine Frau [erst einmal]2,
In der Nacht dann still
Wend' ich mich nach allen Seiten,
Küß, soviel ich will,
lieb' Mutter,
Küß, soviel ich will.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Die Kleine", appears in Gedichte, in 4. Frühling und Liebe
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View original text (without footnotes)Confirmed with Joseph Freiherrn von Eichendorffs sämtliche poetische Werke. Dritte Auflage. Erster Band. Gedichte, Leipzig, C. F. Amelang's Verlag, 1883, pages 200-201.
1 Schmid: "o"2 Bungert: "einmal erst"
Er reitet [nachts auf einem braunen]1 Roß, Er reitet vorüber an manchem Schloß: Schlaf droben, mein Kind, bis der Tag erscheint, Die finstre Nacht ist des Menschen Feind! Er reitet vorüber an einem Teich, Da stehet ein schönes Mädchen bleich Und singt, ihr Hemdlein flattert im Wind: Vorüber, vorüber, mir graut vor dem Kind! Er reitet vorüber an einem Fluß, Da ruft ihm der Wassermann seinen Gruß, Taucht wieder unter dann mit Gesaus, Und stille wird's über dem kühlen Haus. Wann Tag und Nacht im verworrnen Streit, Schon Hähne krähen im Dorfe weit, Da schauert sein Roß und wühlet hinab, Scharret ihm schnaubend sein eigenes Grab.
Text Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Nachtwanderer", appears in Gedichte, in 7. Romanzen
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View original text (without footnotes)1 Banck: "zur Nacht auf schwarzem"; further changes may exist not shown above.