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German (Deutsch) translations of Sechs Lieder, opus 1

by Alexis Holländer (1840 - 1924)

1. Haidenröslein  [sung text not yet checked]
by Alexis Holländer (1840 - 1924), "Haidenröslein", op. 1 (Sechs Lieder) no. 1, published 1860 [ voice and piano ], Leipzig, Heinze
Language: German (Deutsch) 
Sah ein Knab' ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und morgenschön,
Lief er schnell es nah zu sehn,
Sah's mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein [roth]1,
Röslein auf der Heiden.
 
Knabe sprach: ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!
Röslein sprach: ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein roth,
Röslein auf der Heiden.
 
Und der wilde Knabe brach
's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half [ihr]2 doch kein Weh und Ach,
Mußt' es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein roth,
Röslein auf der Heiden.

Text Authorship:

  • by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Heidenröslein", written 1771, first published 1772

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Confirmed with Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Erster Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, page 17.

First published in a different version by Johann Gottfried Herder in 1772 with the title "Fabelliedchen", and again in 1779 with the title "Röschen auf der Heide" (see below).

1 Lang: "schön"
2 Reichardt: "ihm"

by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
2. Diebstahl  [sung text not yet checked]
by Alexis Holländer (1840 - 1924), "Diebstahl", op. 1 (Sechs Lieder) no. 2, published 1860 [ voice and piano ], Leipzig, Heinze
Language: German (Deutsch) 
Mädel trug des Wegs daher
Einen Korb [voll]1 Blüten,
Knabe schlich sich hinterher,
 -- Mädel kann sich hüten! --
Denn der Knabe, der war keck,
Stahl die schönsten Blüten weg.
  O du böser Knabe!

Knabe läuft und bringt nach Haus
Die gestohlnen Blüten;
Doch mit Lachen war es aus,
-- Knabe kann sich hüten! --
Denn ein Schelm das Mädel war,
Stahl ihm seine Ruhe gar,
  O du böses Mädel!

Drauf, als sie sich wieder sah'n,
Wie sie beid' erglühten!
Schleicht der Knabe sich heran,
-- Mädel kann sich hüten! --
Und eh' sie es [nur]2 geglaubt,
Hat er Kuß auf Kuß geraubt.
  O du böser Knabe!

Mädel mußt' sich fügen drin,
Denn mit Kuß und Blüten
Ging auch Herz und Hand dahin,
-- Konnt' sich nicht mehr hüten! --
Und so stahlen, auf mein Wort,
Beid' am Ende selbst sich fort.
  [Liebe]3 machet Diebe!

Text Authorship:

  • by Robert Reinick (1805 - 1852), "Diebstahl", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844

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1 Behrens: "mit"
2 Behrens: "noch"
3 Blodek: "Oh Liebe"

by Robert Reinick (1805 - 1852)
3. Mailied  [sung text not yet checked]
by Alexis Holländer (1840 - 1924), "Mailied", op. 1 (Sechs Lieder) no. 3, published 1860 [ voice and piano ], Leipzig, Heinze
Language: German (Deutsch) 
Zwischen Weizen und Korn,
Zwischen Hecken und Dorn,
Zwischen Bäumen und Gras,
Wo [gehts]1 Liebchen? 
Sag mir das.

  Fand mein Holdchen 
  Nicht daheim;
  Muß das Goldchen 
  Draußen sein.
  Grünt und blühet 
  Schön der Mai;
  Liebchen ziehet 
  Froh und frei.

An dem Felsen beim Fluß,
Wo sie reichte den Kuß,
Jenen ersten im Gras, 
Seh' ich etwas!
Ist sie das? --2 

Text Authorship:

  • by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), "Mailied", written 1812?

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Note: The modernized spelling of "Weizen" is "Waizen". See also this placeholder for songs with the title "Mailied" that might or might not refer to this poem.

1 Huberti: "geht das"
2 Several composers (not Huberti, Medtner) add: "Das ist sie, das!"

by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
4. Auf der Wanderschaft  [sung text not yet checked]
by Alexis Holländer (1840 - 1924), "Auf der Wanderschaft", op. 1 (Sechs Lieder) no. 4, published 1860 [ voice and piano ], Leipzig, Heinze
Language: German (Deutsch) 
Die Sonne senkte sich gemach,
Ein Sternlein zog der Sonne nach,
Das glühte so hell und heiter.
"Du Sternlein, geh' noch nicht zur Ruh,
"Und blink' mir noch ein wenig zu;
"Ich wandre ja noch weiter!" --

Die Heerde zog den Wald hinein,
Ein schwarzbraun Mädel hinterdrein,
Das glühte so frisch und heiter.
"Ach Mädel, geh' noch nicht zur Ruh,
"Und lach' mir noch ein wenig zu,
"Sonst laß ich dich nicht weiter!" 

Der Stern thät seiner Wege gehn, 
Das Mädel, das blieb auch nicht stehn, 
Wie lacht' es so frisch und heiter! 
Es rief: "Grüß Gott! auf Wiedersehn!" -- 
Das Sternlein, ja, das werd' ich sehn;
Das Mägdlein? -- -- Weiter! weiter!

Text Authorship:

  • by Robert Reinick (1805 - 1852), "Auf der Wanderschaft"

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Confirmed with Lieder von Robert Reinick, Achte Auflage, Berlin: G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, 1885, page 10.


by Robert Reinick (1805 - 1852)
5. Sie an Ihn  [sung text not yet checked]
by Alexis Holländer (1840 - 1924), "Sie an Ihn", op. 1 (Sechs Lieder) no. 5, published 1860 [ voice and piano ], Leipzig, Heinze
Language: German (Deutsch) 
Sind alle Seelen Harfen,
Muß er ein Harfner sein, 
Denn seine Worte greifen 
In ihre Saiten ein. 

Und will ich mich auch sträuben, 
Sie klingen und tönen fort, 
Und neue Akkorde erwachen 
Bei jedem neuen Wort. 

Ich wache, träume und singe, 
Weiß nicht warum noch wie, 
Der Harfner spielt auf den Saiten 
So zaubrische Melodie. 

Text Authorship:

  • by Georg von Hauenschild (1825 - 1855), as Max Waldau, "Sie an Ihn", appears in Blätter im Winde, in Akkorde

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Confirmed with Max Waldau, Blätter im Winde, Leipzig: Theodor Thomas, 1848, page 215. Appears in Akkorde, no. 9.


by Georg von Hauenschild (1825 - 1855), as Max Waldau
6. An die Wolke  [sung text not yet checked]
by Alexis Holländer (1840 - 1924), "An die Wolke", op. 1 (Sechs Lieder) no. 6, published 1860 [ voice and piano ], Leipzig, Heinze
Language: German (Deutsch) 
Zieh nicht so schnell vorüber
An dieser stillen Haide,
Zieh nicht so scheu vorüber
An meinem tiefen Leide,
Du Wolke in der Höh',
Steh still bei meinem Weh!

O nimm auf deine Schwingen
Und trag zu ihr die Kunde:
Wie Schmerz und Groll noch ringen,
Und bluten aus der Wunde,
Die mir [durch ihren]1 Trug
Die Ungetreue schlug.

Und kommst auf deinen Wegen
Du an vor ihrem Hause,
So stürze dich als Regen
Herunter mit Gebrause,
Daß sie bei dunkler Nacht
Aus ihrem Traum erwacht.

Schlag' [an die Fensterscheibe]2,
Und schlag' an ihre Thüre,
Und sei dem falschen Weibe
Ein Mahner an die Schwüre,
Die sie mir weinend sprach,
Und die sie lächelnd brach.

Und will sie das nicht hören,
So magst von deinem Sitze,
Du, Donner, dich empören,
Dann rüttelt, all' ihr Blitze,
Wenn ihr vorüberzieht,
An ihrem Augenlied [sic]!

Text Authorship:

  • by Nikolaus Lenau (1802 - 1850), "An die Wolke", appears in Gedichte, in 1. Erstes Buch, in Heidebilder

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Confirmed with Nicolaus Lenau's sämtliche Werke, herausgegeben von G. Emil Barthel, Leipzig: Druck und Verlag von Philipp Reclam jun., [1883], pages 48-49.

Note provided by Sharon Krebs:
Lenau originally published this poem with a different second stanza, but later he wrote: "Mein Herz eine Waise zu nennen, und obendrein eine verblutende, war von mir weichlich und läppisch, und ich schäme mich sechstausendmal beim Wiederlesen dieser verunglückten Zeilen, denn eben so oft sind sie gedruckt in der Leute Händen." Here is the original second stanza:

Und nimm auf deine Reise
Mit fort zu ihr die Kunde:
Mein Herz, die arme Waise,
Verblutet an der Wunde,
Die mir durch ihren Trug
Die Ungetreue schlug.

1 Franz: "mit ihrem"
2 Franz: "Regen an die Scheibe"

by Nikolaus Lenau (1802 - 1850)
Gentle Reminder

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