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by Franz Adolf Friedrich von Schober (1796 - 1882)

Viola
Language: German (Deutsch) 
Our translations:  CAT DUT ENG FRE GRE ITA
Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein!
In den Auen läutest du,
Läutest in dem stillen Hain,
Läute immer, läute zu!

Denn du kündest frohe Zeit,
Frühling naht, der Bräutigam,
Kommt mit Sieg vom Winterstreit,
Dem er seine Eiswehr nahm.

Darum schwingt der goldne Stift,
Daß dein Silberhelm erschallt,
Und dein liebliches Gedüft
Leis', wie Schmeichelruf entwallt:

Daß die Blumen in der Erd
Steigen aus dem düstern Nest
Und des Bräutigams sich werth
Schmücken zu dem Hochzeitsfest. -

Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein!
In den Auen läutest du,
Läutest in dem stillen Hain,
Läut' die Blumen aus der Ruh!

Du Viola, zartes Kind,
Hörst zuerst den Wonnelaut,
Und sie stehet auf geschwind,
Schmücket sorglich sich als Braut.

Hüllet sich ins grüne Kleid,
Nimmt den Mantel sammetblau,
Nimmt das güldene Geschmeid,
Und den Diamantenthau.

Eilt dann fort mit ems'gem Schritt,
Nur den Freund im treuen Sinn,
Ganz von Liebesglück durchglüht,
Sieht nicht her und sieht nicht hin.

Doch ein ängstliches Gefühl
Ihre kleine Brust durchwallt,
Denn es ist noch rings so still
Und die Lüfte wehn noch kalt.

Und sie hemmt den schnellen Lauf,
Schon bestrahlt von Sonnenschein,
Doch mit Schrecken blickt sie auf -
Denn sie stehet ganz allein.

Schwestern nicht - nicht Bräutigam -
Zugedrungen! und verschmäht! -
Da durchschauert sie die Schaam,
Fliehet wie vom Sturm geweht,

Fliehet an den fernsten Ort,
Wo sie Gras und Schatten deckt,
Späht und lauschet immerfort:
Ob was rauschet und sich regt.

Und gekränket und getäuscht
Sitzet sie und schluchzt und weint;
Von der tiefsten Angst zerfleischt,
Ob kein Nahender erscheint. -

Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein!
In den Auen läutest du,
Läutest in dem stillen Hain,
Läut die Schwestern ihr herzu! -

Rose nahet, Lilie schwankt,
Tulp und Hyacinthe schwellt,
Windling kommt daher gerankt,
Und Narciß hat sich gesellt.

Als der Frühling nun erscheint
Und das frohe Fest beginnt,
Sieht er alle die vereint,
Und vermißt sein liebstes Kind.

Alle schickt er suchend fort
Um die Eine, die ihm werth.
Und sie kommen an den Ort,
Wo sie einsam sich verzehrt. -

Doch es sitzt das liebe Herz
Stumm und bleich, das Haupt gebückt -
Ach! der Lieb und Sehnsucht Schmerz
Hat die Zärtliche erdrückt.

Schneeglöcklein, o Schneeglöcklein!
In den Auen läutest du,
Läutest in dem stillen Hain,
Läut, Viola, sanfte Ruh!

View text with all available footnotes

Confirmed with Gedichte von Franz von Schober. Stuttgart und Tübingen. J. G. Cotta'scher Verlag. 1842, pages 12-15; and with Gedichte von Franz von Schober. Zweite, vermehrte Auflage. Leipzig Verlagsbuchhandlung von J. J. Weber. 1865, pages 12-15.


Text Authorship:

  • by Franz Adolf Friedrich von Schober (1796 - 1882), "Viola", subtitle: "Blumenballade", appears in Gedichte, in Frühlingslieder, no. 5 [author's text checked 2 times against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Franz Peter Schubert (1797 - 1828), "Viola", op. posth. 123, D 786 (1823), published 1830 [sung text checked 1 time]

Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Viola", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
  • DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Viooltje", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Sharon Krebs) , "Viola", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Violette", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Βιόλα", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Paolo Pupillo) (Claretta Manara) , "Viola", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission


Research team for this page: Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor]

This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 76
Word count: 374

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