by Gottlieb Konrad Pfeffel (1736 - 1809)
Language: German (Deutsch)
Sieh, Doris, wie vom Mond bestrahlt Die Tanne glänzt so schön! Vor jedem Baum hab' ich im Wald Die Tanne mir ersehn. Wie ruhig steht sie da im Thal, Gepflanzt von Gottes Hand! Es bleicht kein Reif, kein Sonnenstrahl Ihr ewig grün Gewand. Auf ihren Ästen baut kein Wurm, Kein falscher Weih sein Nest, Und neigt sich gleich ihr Haupt im Sturm, So steht ihr Fuss doch fest. So steht sie, bis aus schwüler Luft Ein Blitz sie niederstreckt, Und dennoch haucht sie süssen Duft Bis kühles Moos sie deckt. Deckt, Doris, mich einst kühles Moos, So reiss im Mondesschein Aus unsrer Kinder Arm dich los Und wall' in diesen Hain. An meine Tanne hingelegt, Sing dann in heiterm Ton Dein Lied, das mich so oft bewegt, Das vom Hilarion Und dringen Seufzer in das Lied, So blick' den Himmel an, Von welchem der herunter sieht, Der uns vereinen kann. Und wenn, wie von des Zephyrs Wehn, Der Tanne Wipfel bebt; So ist's mein Geist, der ungesehn Ob deinem Scheitel schwebt. Und werf' ich zu des Baumes Fuss Ein Zweiglein dir herab, So weih' es ein mit einem Kuß, Und steck' es auf mein Grab.
Composition:
- Set to music by Maria Theresia von Paradis (1759 - 1824), "Die Tanne", subtitle: "An Doris", 1784-6 [ voice and piano ], from Zwölf Lieder auf ihrer Reise in Musik gesetzt, no. 5
Text Authorship:
- by Gottlieb Konrad Pfeffel (1736 - 1809), "Die Tanne", subtitle: "An Doris"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The fir tree", subtitle: "To Doris", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le sapin", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Research team for this page: Ferdinando Albeggiani , Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2008-07-04
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