by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
Language: German (Deutsch)
Singet nicht in Trauertönen Von der Einsamkeit der Nacht. Nein, sie ist, o holde Schönen, Zur Geselligkeit gemacht. Wie das Weib dem Mann gegeben Als die schönste Hälfte war, Ist die Nacht das halbe Leben Und die schönste Hälfte zwar. Könnt ihr euch des Tages freuen, Der nur Freuden unterbricht? Er ist gut, sich zu zerstreuen; Zu was anderm taugt er nicht. Aber wenn in nächt'ger Stunde Süsser Lampe Dämmrung fließt, Und vom Mund zum nahen Munde Scherz und Liebe sich ergießt; Wenn der rasche, lose Knabe, Der sonst wild und feurig eilt, Oft bei einer kleinen Gabe Unter leichten Spielen weilt; Wenn die Nachtigall Verliebten Liebevoll ein Liedchen singt, Das Gefangnen und Betrübten Nur wie Ach und Wehe klingt; Mit wie leichtem Herzensregen Horchet ihr der Glocke nicht, Die mit zwölf bedächtgen Schlägen Ruh und Sicherheit verspricht. Darum an dem langen Tage, Merke dir es, liebe Brust; Jeder Tag hat seine Plage, Und die Nacht hat ihre Lust.
Composition:
- Set to music by Hugo Wolf (1860 - 1903), "Philine", published 1891 [ voice and piano ], from Goethe-Lieder, no. 8, Mainz, Schott
Text Authorship:
- by Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), appears in Wilhelm Meisters Lehrjahre
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zing nu niet in droeve tonen", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Do not sing in mournful tones", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Ne chantez pas dans des tons désolés", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Non cantate in triste melodia", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this page: Ted Perry
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
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