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by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826)

An den Genius der Menschlichkeit
Language: German (Deutsch) 
Hinweg, wer kühn ins Heiligthum,
Unreines Herzens, drang!
Des Weins Erschaffer, ihm zum Ruhm
Ertönt der Hochgesang!
Es bebt der Saal in Götterglanz!
Heil, Heil dir! guter Geist,
Der uns, entwöhnt des niedern Tands,
Durch Sturm und Wolken reißt!

Du hast die Menschen zum Genuß 
Des Lebens erst geweiht,
O namenreicher Genius 
Der edlern Menschlichkeit.
Du lehrst, als Noah, als Osir,
Die rohe Wildnis baun;
Preis dir, Iao! Bacchus, dir! 
Erschallts von grünen Aun.

Nach Beer' und Eichel, ungeschlacht,
Durchbrach der Mensch den Wald,
Kaum schlau zu Fischfang und zur Jagd,
Und haust' in Kluft und Spalt.
Sein Weib und Kind durchheult' um ihn 
Den Sturm, ohn' Hüll' und Glut;
Oft naht' ein Feind, vom Hunger kühn,
O Graun! und schwelgt' in Blut.

Dein Lenz erschien: die Wilde traf 
Ein Lamm gesäugt am Bach; 
Sie reichte Klee dem frommen Schaf,
Und blöckend folgt' es nach.
Mit Heerd' und Hund durchschweifte man 
Forthin die öde Welt;
Die Hirtin melkt' und sang und spann,
Und wirthlich raucht' ihr Zelt.

Schon milder, trennte schmerzhaft sich
Vom schönen Thal die Schaar, 
Und ach vom Freund, der nachbarlich
Ihr Trost und Umgang war.
Da pflanztest du des Landes Frucht
Ins schöne Thal hinein:
Getreid' und Obst in reicher Zucht,
Und Honig, Öl und Wein.

Die Ordnung schmückte Dorf und Stadt,
Vom schönen Volk umblüht,
Die Kunst mit Meißel, Schnur und Rad,
Der Weisheit Red' und Lied.
Vom Staube lehrte himmelwärts
Religion entfliehn; 
Und wonnevoll vernahm das Herz
Der Sfären Harmonien.

O weh' ihm, wessen Hand ein Glied
Der Kette frech zerreißt,
Die sanft empor zur Gottheit zieht
Des Göttersohnes Geist!
Ein Thier des Feldes, wühlt er nur
Nach schnöder Sättigung;
Ihn labte nie dein Reiz, Natur,
Ihn nie des Liedes Schwung!

Heil, Heil! erhabner Genius
Der edlern Menschlichkeit,
Der Sinn' und Herzen zum Genuß
Urreiner Schöne weiht!
Dir schwören wir beim Feiertrank
Von neuem Biedermut;
Und laut ertönts im Hochgesang:
Seid menschlich, froh und gut!

Available sung texts:   ← What is this?

•   J. Zumsteeg 

J. Zumsteeg sets stanzas 1, 7-8

Confirmed with Gedichte von Johann Heinrich Voss, Zweiter Band, Königsberg, bei Friederich Nicolovius, 1795, pages 169-172.


Text Authorship:

  • by Johann Heinrich Voss (1751 - 1826), "An den Genius der Menschlichkeit", appears in Oden und Lieder [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Johann Friedrich Reichardt (1752 - 1814), "An den Genius der Menschlichkeit", published 1791 [ voice and piano ], Hamburg, C. E. Bohn [sung text checked 1 time]
  • by Johann Friedrich Reichardt (1752 - 1814), "An den Genius der Menschlichkeit", published 1795 [ four-part chorus a cappella ], from Cäcilia, Viertes Stück, no. 9, Berlin, in der neuen berlinischen Musikhandlung [sung text not yet checked]
  • by Johann Rudolf Zumsteeg (1760 - 1802), "An den Genius der Menschlichkeit", stanzas 1,7-8 [ voice and piano ], from Zwölf Lieder mit Clavierbegleitung , Leipzig, Schmiedt & Rau; confirmed with a CD booklet [sung text checked 1 time]

Another version of this text exists in the database.

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Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Malcolm Wren [Guest Editor]

This text was added to the website: 2017-08-02
Line count: 64
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