by Li-Tai-Po (701 - 762)
Translation by Alfred Henschke (1890 - 1928)
Abschied
Language: German (Deutsch)  after the Chinese (中文)
Das Gestern, das mich flieht, kann ich nicht halten, Das Heute drückt mich wie ein Frauenschuh. Die kleinen Wandervögel schon entfalten Die Flügel herbstlich ihrer Heimat zu. Ich steige auf den Turm, die Arme weit zu dehnen, Und fülle meinen Becher nur mit Tränen. Ob ich, ihr großen Dichter, euer werde? Ich bin gekrönt, wenn mich ein Vers von euch umflicht. Und meine Füße stampfen wohl die Erde, Doch ach zum Himmel tragen sie mich nicht. Wer kann den Springbrunn mit dem Degen spalten? Wie Oel schimmt oben auf dem Wein die Not. Das Gestern, das mich flieht, kann ich nicht halten. Ich werf mich in ein steuerloses Boot. Das Haar dem Winde flatternd preisgegeben, Wird mich die Woge auf und nieder heben.
Authorship:
- by Alfred Henschke (1890 - 1928) [author's text not yet checked against a primary source]
Based on:
- a text in Chinese (中文) by Li-Tai-Po (701 - 762) [text unavailable]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Volkmar Andreae (1879 - 1962), "Abschied", op. 37 no. 7, published 1931? [text verified 1 time]
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
This text was added to the website: 2008-02-11
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