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by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Translation by Salvatore Sciarrino (b. 1947)

Das war der Seelen wunderliches Bergwerk
Language: German (Deutsch) 
Das war der Seelen wunderliches Bergwerk.
Wie stille Silbererze gingen sie
als Adern durch sein Dunkel. Zwischen Wurzeln
entsprang das Blut, das fortgeht zu den Menschen,
und schwer wie Porphyr sah es aus im Dunkel.
Sonst war nichts Rotes.

Felsen war da
und wesenlose Wälder. Brücken über Leeres
und jener große graue, blinde Teich,
der über seinem fernen Grunde hing
wie Regenhimmel über einer Landschaft.
Und zwischen Wiesen, sanft und voller Langmut
erschien des einen Weges blasser Streifen
wie eine lange Bleiche hingelegt.

Und dieses einen Weges kamen sie.

Voran der schlanke Mann im blauen Mantel,
der stumm und ungeduldig vor sich aussah.
Ohne zu kauen fraß sein Schritt den Weg
in großen Bissen; seine Hände hingen
schwer und verschlossen aus dem Fall der Falten
und wußten nicht mehr von der leichten Leier,
die in die Linke eingewachsen war
wie Rosenranken in den Ast des Ölbaums.
Und seine Sinne waren wie entzweit :
indes der Blick ihm wie ein Hund vorauslief,
umkehrte, kam und immer wieder weit
und wartend an der nächsten Wendung stand,
blieb sein Gehör wie ein Geruch zurück.
Manchmal erschien es ihm, als reichte est
bis an das Gehen jener beiden andern,
die folgen sollten diesen ganzen Aufstieg.
Dann wieder war's nur seines Steigens Nachklang
und seines Mantels Wind was hinter ihm war.
Er aber sagte sich, sie kämen doch;
sagte es laut und hörte sich verhallen.
Sie kämen doch, nur wären's zwei
die furchtbar leise gingen. Dürfte er
sich einmal wenden (wäre das Zurückschaun
nicht die Zersetzung dieses ganzen Werkes,
das erst vollbracht wird), müßte er sie sehen,
die beiden Leisen, die ihm schweigend nachgehn :
Den Gott des Ganges und der weiten Botschaft,
die Reisehaube über hellen Augen,
den schlanken Stab hertragend vor dem Leibe
und flügelschlagend an den Fußgelenken ;
und seiner linken Hand gegeben : sie.

Die So-geliebte, daß aus einer Leier
mehr Klage kam als je aus Klagefrauen ;
daß eine Welt aus Klage ward, in der
alles noch einmal da war: Wald und Tal
und Weg und Ortschaft, Feld und Fluß und Tier;
und da um diese Klage-Welt ganz so
wie um die andre Erde eine Sonne
und ein gestirnter stiller Himmel ging,
ein Klagehimmel mit entstellten Sternen- :
Diese So-geliebte.

Sie aber ging an jenes Gottes Hand,
den Schritt beschränkt von langen Leichenbändern,
unsicher, sanft und ohne Ungeduld.
Sie war in sich wie Eine hoher Hoffnung
und dachte nicht des Mannes der voranging
und nicht des Weges, der ins Leben aufstieg.
Sie war in sich. Und ihr Gestorbensein
erfüllte sie wie Fülle.
Wie eine Frucht von Süßigkeit und Dunkel,
so war sie voll von ihrem großen Tode,
der also neu war, daß sie nichts begriff.

Sie war in einem neuen Mädchentum
und unberührbar; ihr Geschlecht war zu
wie eine junge Blume gegen Abend,
und ihre Hände waren der Vermählung
so sehr entwöhnt, daß selbst des leichten Gottes
unendlich leise leitende Berührung
sie kränkte wie zu sehr Vertraulichkeit.

Sie war schon nicht mehr diese blonde Frau,
die in des Dichters Liedern manchmal anklang,
nicht mehr des breiten Bettes Duft und Eiland
und jenes Mannes Eigentum nicht mehr.

Sie war schon aufgelöst wie langes Haar
und hingegeben wie gefallner Regen
und ausgeteilt wie hundertfacher Vorrat.

Sie war schon Wurzel.
Und als plötzlich jäh
der Gott sie anhielt und mit Schmerz im Ausruf
die Worte sprach : Er hat sich umgewendet
begriff sie nichts und sagte leise : Wer?

Fern aber, dunkel vor dem klaren Ausgang,
stand irgend jemand, dessen Angesicht
nicht zu erkennen war. Er stand und sah,
wie auf dem Streifen eines Wiesenpfades
mit trauervollem Blick der Gott der Botschaft
sich schweigend wandte, der Gestalt zu folgen,
die schon zurückging dieses selben Weges,
den Schritt beschränkt von langen Leichenbändern,
unsicher, sanft und ohne Ungeduld.

About the headline (FAQ)

Confirmed with Rainer Maria Rilke, Neue Gedichte, Leipzig: Insel-Verlag, 1907, p.88


Text Authorship:

  • by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Orpheus, Eurydice, Hermes" [author's text checked 1 time against a primary source]

Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Terje Bjørklund (b. 1945), "Das war der Seelen wunderliches Bergwerk", 1987 [ soprano, tenor, piano ], from Orfeus-elegier, no. 4, NB noter [sung text not yet checked]
  • by Jeffrey Ching (b. 1965), "Diese So-geliebte" [ soprano, baritone, 2 orchestras ] [sung text not yet checked]
  • by Will Eisenmann (1906 - 1992), "Orpheus, Eurydice, Hermes", op. 43 (1947) [ reciter and instrumental ensemble ] [sung text not yet checked]
  • by Adrian Gagiu (b. 1967), "Orpheus, Eurydice, Hermes", op. 66a [ baritone or cello, harp, piano, tambourine ] [sung text not yet checked]
  • by Vladimir Mikhailovich Genin (b. 1958), "Orpheus, Eurydice, Hermes", 2017 [ counter-tenor or baritone, violin and strings ], A Mini Mono-Opera [sung text not yet checked]
  • by Wilfried Hiller , "Sie war schon Wurzel", 2009 - 2010, first performed 2010 [ 2010 ], from Du meine heilige Einsamkeit, no. 4, Schott Music [sung text not yet checked]
  • by Wilfried Hiller , "Orpheus", 2013 - 2014, first performed 2014 [ soprano, chorus, solo violin and orchestra ], from Skulpturen der Liebe, no. 3, Schott Music [sung text not yet checked]
  • by Walter Hus (b. 1959), "Der Mann im blauen Mantel", 1994 [ mezzo-soprano, clarinet, strings and piano ] [sung text not yet checked]
  • by György Kósa (1897 - 1984), "Orpheus, Eurydice, Hermes", subtitle: "Kantata nach Rilke", 1967 [sung text not yet checked]
  • by Richard Maux (1893 - 1971), "Orpheus, Euridike, Hermes", subtitle: "Melodram", op. 749, copyright © 1963 [ speaker, clarinet, violoncello, piano ], Wien : Robitschek [sung text not yet checked]
  • by Frank Niehusmann (b. 1960), "Wer? Monster. Mythen. Mutationen.", 2007 [ electronics ] [sung text not yet checked]
  • by Fritz Reuter , "Orpheus, Eurydice, Hermes", subtitle: "Kantate", 1929 [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
  • by Alessandro Sbordoni (b. 1948), "Das war der Seelen...", 1995, first performed 1996 [ mezzo-soprano, viola and piano ], from Il profumo di Euridice, no. 1 [sung text not yet checked]
  • by Jürgen Schmitt (b. 1954), "Orpheus, Eurydike, Hermes", first performed 1993 [ soprano, alto and instrumental ensemble ] [sung text not yet checked]
  • by Franz Nono Schreiner (b. 1948), "Orpheus, Eurydice, Hermes", subtitle: "solokantate", 1976, first performed 1976 [ baritone and instrumental ensemble ] [sung text not yet checked]
  • by Walter Steffens (b. 1934), "Orpheus, Eurydice, Hermes", 1996, first performed 1997 [ mezzo-soprano, piano ] [sung text not yet checked]

Settings in other languages, adaptations, or excerpts:

  • Also set in English, a translation by Stephen Mitchell (b. 1943) , copyright © ; composed by Diana Cotoman.
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  • Also set in Italian (Italiano), a translation by Salvatore Sciarrino (b. 1947) , no title ; composed by Salvatore Sciarrino.
    • Go to the text.

Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

This text was added to the website: 2023-07-13
Line count: 95
Word count: 615

Era la strana miniera delle anime
Language: Italian (Italiano)  after the German (Deutsch) 
Era la strana miniera delle anime.
Quasi vene d’argento andavano
silenti per il buio. Fra radici
sgorgava il sangue che poi giunge ai vivi,
e pesante al buio come porfido pareva.
D’altro nulla era rosso.

V’erano rocce là
boschi irreali. Ponti sul vuoto
e quel vasto, grigio, cieco stagno
sopra il suo lontano fondo, sospeso
come cielo di pioggia su un paesaggio.
E fra prati, mite e piena di pazienza,
appariva la striscia pallida dell’unica strada,
lunga tela stesa a scolorire.

Per quest’unica strada essi venivano.

Avanti l’uomo, agile nel mantello azzurro,
muto, impaziente guardava innanzi a sé.
Il suo passo senza masticare divorava
la strada a grandi morsi; le sue mani
rigide, serrate pendevano
ignare ormai della leggera lira
cresciutagli a sinistra come tralci
di rosa dentro un tronco d’olivo.
E i suoi sensi eran come divisi:
lo sguardo intanto correva avanti come un cane,
si voltava, veniva 
e sempre di nuovo lontano
aspettando fermo sulla prossima curva.
L’orecchio indietro 
come resta un odore.
Talvolta gli sembrava di sentire
il passo di quegli altri due,
che dovevan seguirlo tutta questa salita.
Poi di nuovo era solo l’eco
dei suoi passi, e il vento del mantello
 alle sue spalle.
Ma diceva a se stesso: essi verranno, sì;
a voce alta, e si sentiva spegnere.
Eppure venivano. Potesse
un po’ girarsi, li avrebbe visti,
entrambi i silenziosi, che lo seguivano:
il dio del cammino, del messaggio lontano,
[...
...]
il palpito dell’ali alle caviglie,
e affidata alla sua mano sinistra: lei.

La tanto-amata, che mai pianto venne
più da una lira che da lamentatrici;
che divenne un mondo di pianto, in cui
tutto di nuovo era presente;
[...]
e intorno a questo mondo tutto di pianto
così come intorno all’altra terra un sole
si volgeva e uno stellato silenzioso cielo,
cielo-in-pianto di astri sfigurati-:
questa tanto-amata.

Ma ora andava per mano di quel dio,
il passo stretto in lunghe bende da morto,
malcerta, mite e priva di impazienza.
[...
...
...
...
...]
Come un frutto di dolce oscurità,
così era piena della grande morte,
ch’era anche nuova, da non capire nulla.

Era in una verginità nuova
e intoccabile; il suo sesso era chiuso
come un giovane fiore verso sera,
e le sue mani ormai immemori così
delle nozze, che lo stesso tocco del dio
lieve, che silenzioso all’infinito la guidava,
l’avrebbe offesa per troppa intimità.

[...
...
...
...]

Ormai era sciolta come lunga chioma
e donata come pioggia sulla terra
e diffusa come centuplicata provvista.

Era già radice.
E quando a un tratto
la trattenne il dio e con dolore esclamando
le parole disse: Si è voltato-:
non capì nulla e disse piano: Chi?

Ma laggiù, scuro contro la luce dell’uscita,
stava qualcuno, il cui volto
non si distingueva. Lui fermo vide,
come sulle tracce di un sentiero erboso,
con sguardo afflitto il dio dei messaggi
zitto girarsi, per seguir la figura
che già tornava sulla stessa via,
il passo stretto in lunghe bende da morto,
malcerta, mite e priva d’impazienza.

About the headline (FAQ)

Text Authorship:

  • by Salvatore Sciarrino (b. 1947), no title

Based on:

  • a text in German (Deutsch) by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Orpheus, Eurydice, Hermes"
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Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):

  • by Salvatore Sciarrino (b. 1947), "Recital", 2015, first performed 2015 [ soprano and orchestra ], from opera La nuova Euridice secondo Rilke, no. 1 [sung text checked 1 time]

Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]

This text was added to the website: 2023-09-08
Line count: 95
Word count: 491

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