by Paul Heyse (1830 - 1914)
Spazier' ich so die Gass' entlang
Language: German (Deutsch)
Spazier' ich so die Gass' entlang, Wenn kaum der Tag verrauschet, Da heb' ich an einen hellen Sang, Der Mond geht auf und lauschet. Wo zwei und zwei beisammen sind, Da stiehlt das Lied sich ein geschwind, Wo einsam weint ein Mutterkind, Dem scheucht's die Nachtgespenster. So weit der Sonn- und Mondenschein Mag auf die Erde blicken, Will sich zusammen nichts so fein Wie Lieb' und Lieder schicken. Das wußt' auch König David wohl Und sang zur Harf' in Dur und Moll Gar meisterlich und wundervoll Die schönsten Serenaden. Und das geschah vor alters schon, Ist heut noch Brauch geblieben. Ich mein', ich säß auf Davids Thron, Sing' ich ein Lied vom Lieben. Der Thronen Glanz in Staub verweht, Das Reich der Liebe nie vergeht, Und wer das Singen recht versteht, Ist aller Herzen König.
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Confirmed with Gesammelte Werke von Paul Heyse. Erster Band. Gedichte, Berlin, Verlag von Wilhelm Hertz, 1872, page 5.
Authorship:
- by Paul Heyse (1830 - 1914), "Lied des fahrenden Schülers", appears in Gedichte, in Jugendlieder [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Richard Heuberger (1850 - 1914), "Lied des fahrenden Sängers", op. 38 (Drei Männerchöre) no. 2, published 1891 [ men's chorus ] [sung text not yet checked]
- by Felix Semon, M. D. (1849 - 1921), "Spazier' ich so die Gass' entlang", op. 7 (Sieben Lieder für 1 mittlere Stimme mit Pianoforte) no. 7, published 1881 [ medium voice and piano ], Berlin, Bote & Bock [sung text not yet checked]
Set in a modified version by Edwin Schultz.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2009-04-01
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