Der Maien kommt! - Da blüht es an den Bäumen, Da spielt das Reh, da singt die Nachtigall. Isula kommt! Da bebt aus süßen Träumen Das Lied des Troubadours zum Saitenschall. Und fragt Ihr was er hofft? Und was er sich ersehne? Ach nichts, als schön'res Leid und süßrer Wehmuth Thräne. Sie naht heran, sie weiß nicht, welch ein Leben Vor ihrem Blick in meinem Busen quillt. Was kann der arme Troubadour ihr geben? Er hat sein Schwert, sein adlich Wappenschild, Sein rühmlich Zitterspiel und heitres Dichtersinnen; All andres riß im Sturm das Schicksal ihm von hinnen. Mag Sturm und Schicksal mit der Beute spielen, Mag hülflos stehn und arm der Rittersohn, Er darf mit Sangespfeilen fröhlich zielen, Und trifft sein Ziel, und Kränze sind sein Lohn. Und spräch' Isulas Mund: Dein Lied hat mir gefallen, Das wär der schönste Kranz, von seinen Kränzen allen.
Folko und Isula: Sieben Lieder eine Troubadours von Friedrich de la Motte Fouqué
by Conradin Kreutzer (1780 - 1849)
1. Vorspiel  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Vorspiel"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Prelude", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich de la Motte Fouqué, "Folko und Isula. Lieder eines Troubadours," Taschenbuch für das Jahr 1814. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, herausgegeben von Dr. St. Schütze, Frankfurt am Mayn: bei Friedrich Wilman, [1814], page 97
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2. Der Festschmuck  [sung text not yet checked]
Mein art'ger Page, bringe mir Das Kleid von Linnen weiß und fein, Den Mantel grün im Silberschein, Und meiner gold'nen Kette Zier. Auch schnüre die beros'ten Schuh' Sorgsam mit goldnem Bande zu; Kurz, nimm hübsch Alles wohl in Acht, Was Einen blank und zierlich macht. Und du, mein liebes Saitenspiel, Komm, stimme rein Dich, klar und hell; Ich weiß, mein freundlicher Gesell, Du hegst der art'gen Lieder viel. Gieb von den besten heut' ein Chor[.] Ich sag' dir froh und heimlich vor, Was mehr mich labt, als Sang und Wein: Isula wird beim Feste seyn.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Der Festschmuck"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The festive garb", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich de la Motte Fouqué, "Folko und Isula. Lieder eines Troubadours," Taschenbuch für das Jahr 1814. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, herausgegeben von Dr. St. Schütze, Frankfurt am Mayn: bei Friedrich Wilman, [1814], page 98
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3. Ein Lied vor der Herrin  [sung text not yet checked]
Wie durch die Saiten fliegt mein Finger, Und Lieder strömen ohne Zahl, Denkt mancher hier beim Freudenmahl: "Ei Singer [sic]! Dir weckt die Liebessonne Schall; Verliebt nur schlägt so Nachtigall." Du riethest recht in deinem Sinne, Wenn also du gerathen hast. Drum preise mein verständ'ger Gast, Die Minne! Die zieht so rein durch Sängerbrust, Darf bergen nicht die keusche Lust. Ach wohl ist meine Liebessonne Mit hier in edler Frauen Reih'n, Und ahnt, ich meine sie allein - O Wonne! Zwei holde Lippen lächeln mild; Da schweigt das Lied, das Herze schwillt.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Ein Lied vor der Herrin"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "A song before my mistress", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich de la Motte Fouqué, "Folko und Isula. Lieder eines Troubadours," Taschenbuch für das Jahr 1814. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, herausgegeben von Dr. St. Schütze, Frankfurt am Mayn: bei Friedrich Wilman, [1814], page 99
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4. Ausforderung  [sung text not yet checked]
An Montalto, den Baron, Der - als Gestern mein Gesang Keuschen Lächelns Minnelohn Von der Herrin sich errang - Seinen Mund verzog zum Hohn: Ist dies ernste Blatt gestellt, Fordernd ihn hinaus ins Feld. Schwert an Schwert, und Blut an Blut, So wird Schlimmes wieder gut.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Ausfordrung"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Challenge", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich de la Motte Fouqué, "Folko und Isula. Lieder eines Troubadours," Taschenbuch für das Jahr 1814. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, herausgegeben von Dr. St. Schütze, Frankfurt am Mayn: bei Friedrich Wilman, [1814], page 100
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5. Der Hingang  [sung text not yet checked]
Willkommen junges frisches Licht, Das zwischen grünen Maienzweigen, Thauhell auf meine Pfade bricht, Und mich umtanzt im blanken Reigen Zu dieser Morgenstunde! Mich locken Lieb' und Ehr und Mai; Ach Gott, wie spielt sichs froh und frei, Mit Hieb und Stoß und Wunde! Isula ist mein Feldgeschrei; Mir ist, als wär sie mit dabei. Glück auf! Montalto zögert nicht. Durch schlanker Bäume Weh'n und Neigen, Das ihm den Harnisch grün umflicht, Seh' ich herauf ihn eilig steigen In diese Waldesrunde. Willkommen edler Gegner, sey! Nun gehn wir frisch ans Werk allzwei Im hohen Ritterbunde. Ich sprech' in mir mein Feldgeschrei, Und rufe laut: Zum Kampf herbei!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Der Hingang"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The way there", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich de la Motte Fouqué, "Folko und Isula. Lieder eines Troubadours," Taschenbuch für das Jahr 1814. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, herausgegeben von Dr. St. Schütze, Frankfurt am Mayn: bei Friedrich Wilman, [1814], pages 100-101
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6. Der Heimweg  [sung text not yet checked]
Auf laub'ger Bahre trägt man mich von hinnen; Ich fühle Blut von meiner Stirne rinnen, Das tröpfelt spielend auf der Blätter Grün, Und macht, daß sie schön purpurrötlich blühn; Die Knappen schreiten leise mit mir fort Als wie zum stillen, seel'gen Friedensport; Der Herrin Bild lacht freundlich mir im Inneren, Ein ewig süßes himmlisches Erinnern; Wird's Tod, wird's Leben, mir ist's einerlei; Doch schöner sah ich nie als heut', den Mai.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Der Heimweg"
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- ENG English (Sharon Krebs) , title 1: " ", title 2: "The way home", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich de la Motte Fouqué, "Folko und Isula. Lieder eines Troubadours," Taschenbuch für das Jahr 1814. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, herausgegeben von Dr. St. Schütze, Frankfurt am Mayn: bei Friedrich Wilman, [1814], page 101
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7. Rückblick  [sung text not yet checked]
Mit silberweißem Haar, die Augen halb geschlossen, Sitz' ich in stiller Burg, ein alter Troubadour. Umsonst erneut sich mir die bunte Maienflur, Umsonst hat Strom und Bach kristallhell sich ergossen. Wohin, o Freudigkeit, aus Lieb' und Leid entsprossen[,] Wohin entschwandest du? Irr such' ich deine Spur. Ein farbig wirres Meer, zeigt mir Erinn'rung nur, Und aller Blumen Bild ist formlos drin zerflossen. Vergeblich sinnend Haupt, laß ab von solchem Tand, Auch die Vergangenheit will nicht mehr Rosen bringen; Zum Schlummer stütze dich, auf diese welke Hand. O Gott, was fühl' ich da! der Narbe tiefes Band! Montalto habe Dank! Nun kann ich wieder singen; Isula ist mein Lied, auch noch an Grabes Rand.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Karl, Freiherr de La Motte-Fouqué (1777 - 1843), "Rückblick"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Looking back", copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich de la Motte Fouqué, "Folko und Isula. Lieder eines Troubadours," Taschenbuch für das Jahr 1814. Der Liebe und Freundschaft gewidmet, herausgegeben von Dr. St. Schütze, Frankfurt am Mayn: bei Friedrich Wilman, [1814], page 102
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