In die Alpen hinein, in das schöne Land, In der Berge dunkelschattige Wand! In die Alpen hinein, in die schwarze Schlucht, Wo der Waldbach toset in wilder Flucht! Hinauf zu der Matte warmdüftigem Grün, Wo sie blüh'n Die rothen Alpenrosen. Schon schließen die starren Wände mich ein, Es tropft der Quell vom grauen Gestein; Der Tannzweig peitschend die Welle schlägt, Der Sturm hat die Nadeln hinweggefegt. Und oben, hoch in den Lüften, kreist Wie der Wildniß Geist, Der graue Lämmergeier. Und enger und enger schließt sich das Thal; Nur oben ein blauer Streifen schmal. Da schießt hervor aus dem feuchten Gestein Der Bach und stürzt in die Schlucht hinein. Ich klimme hinauf -- und aus Waldesnacht Hat mich angelacht Duftweiche Alpenweide. So ruh' ich träum'risch im warmen Grün, Seh' die Wolken hoch oben am Himmel zieh'n, Hör' unten tief in des Waldbachs Tosen Das helle Vogelgezwitscher kosen. Und -- ein Bote aus stillem Wunderreich -- Anschmiegt sich weich Die rothe Alpenrose.
Sechs Gesänge , opus 38
by Georg Eduard Goltermann (1824 - 1898)
1. In die Berge  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Carl Morell (1823 - 1866), "In die Berge"
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Confirmed with Die poetische National-Literatur der deutschen Schweiz, dritter Band, ed. by Robert Weber, Glarus: J. Vogel, 1867, pages 514 - 515.
2. Am Bächlein  [sung text not yet checked]
Du Bächlein, silberhell und klar, Du eilst vorüber immerdar, Am Ufer steh' ich, sinn' und sinn', Wo kommst du her? Wo gehst du hin? Ich komm' aus dunkler Felsen Schoß, Mein Lauf geht über Blum' und Moos; Auf meinem Spiegel schwebt so mild Des blauen Himmels freundlich Bild. Drum hab' ich frohen Kindersinn; Es treibt mich fort, weiß nicht wohin. Der mich gerufen aus dem Stein, Der, denk ich, wird mein Führer sein.
Text Authorship:
- sometimes misattributed to Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
- by Karoline Christiane Louise Rudolphi (1754 - 1811), "Das Bächlein"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le ruisselet", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
4. Komm zum Garten  [sung text not yet checked]
Komm zum Garten, zu dem wohlbekannten, Komm zum Rasensitz, dem oft genannten, Wo zum Maitrank Schmetterling' und Bienen Sind erschienen; Komm zum Herzen Herz, komm Mund zum Munde, Schlägt die Stunde. Um uns sollen sich die Vögel schwingen, Unsre Lieb und unsre Freude singen; Streuen sollen uns die Maienlüfte Blüt' und Düfte, Wenn wir küssend Lieb um Liebe tauschen, Ruhn und lauschen. Laß mich dann an deinem Munde hangen, Dann im Rosenschimmer deiner Wangen Und im Spiel der Locken laß mich liegen, Laß mich wiegen, Laß mich dann in deine Augen sehen Und vergehen.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
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4. Glücklicher Wandersmann  [sung text not yet checked]
Herab von den Bergen zum Tale, Vom Tal zu den Höhen hinan, So zieh' ich [wohl tausendmale]1, Der Frühling zieht mir voran. Der Strom im Morgenrote Lockt blinkend das Ufer entlang; Der Mond, [der]2 Friedensbote, Geht mit mir am Himmel den Gang. Und alle die Vögel, die singen Im Walde so wundervoll Von tausend herrlichen Dingen, Die ich noch finden soll. Sie singen: Wohl weit in [der]3 Ferne Da rauschet ein waldiger Grund, Drin glänzen zwei selige Sterne, Drin blüht ein vielrosiger Mund. Die Sterne, die sollen dich grüßen So fromm, wie sie keinem getan, [Den Mund, den Mund sollst du]4 küssen, Du glücklicher Wandersmann!
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Jugendgedichte, in 1. Erstes Buch, in Lieder als Intermezzo, no. 4
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
1 Kalliwoda: "vieltausendmale"
2 Kalliwoda: "als"
3 Kalliwoda: "die"
4 Kalliwoda: "Der Mund, der Mund soll dich"
5. Mailiedchen
Es ist der Mai
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6. Das Herz am Rhein  [sung text not yet checked]
Es liegt eine Krone im grünen Rhein, Gezaubert von Gold und von Edelstein, Und wer sie [erhebet vom]1 tiefem Grund, Den krönt man [zu]2 Aachen in selbiger Stund: Vom Belt bis zur Donau die Lande sind sein, Dem Kaiser der Zukunft, dem Fürsten am Rhein. Es liegt eine Leier im grünen Rhein, Gezaubert von Gold und Elfenbein; Und wer sie [erhebet vom]1 tiefen Grund, Dem strömen die Lieder [vom goldenen]3 Mund. Der Kranz der Unsterblichkeit wartet sein, Des Sängers der Zukunft, des Sängers am Rhein. Ich weiß wo ein Häuschen am grünen Rhein, Umranket von Reblaub die Fensterlein; Drin waltet ein Herz so engelgleich, [So arm am Gold und an Unschuld]4 so reich: Gehörte dies Herz an dem Rheine mir, Ich gäbe die Krone, die Leier dafür.
Text Authorship:
- by Heinrich Dippel (1825 - 1870), "Das Herz am Rheine"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Dichterstimmen der Gegenwart. Eine Sammlung vom Felde der deutschen Lyrik seit 1850, herausgegeben von Karl Weller, Leipzig: Heinrich Hübner, 1856, page 64
1 Hill: "erhebt aus"2 Hill: "in"
3 Hill: "begeisternd vom"
4 Hill: "An Gold so arm, doch an Tugend"