Wie dunkle Träume stehen Die Häuser in langer Reih; Tief eingehüllt im Mantel, Schreite ich schweigend vorbei. Der Turm der Kathedrale Verkündet die zwölfte Stund; Mit ihren Reizen und Küssen Erwartet mich Liebchen jetzund. Der Mond ist mein Begleiter, Er leuchtet mir freundlich vor; Da bin ich an ihrem Hause, Und freudig ruf ich empor: Ich danke dir, alter Vertrauter, Daß du meinen Weg erhellt; Jetzt will ich dich entlassen, Jetzt leuchte der übrigen Welt! Und findest du einen Verliebten, Der einsam klagt sein Leid, So tröst ihn, wie du mich selber Getröstet in alter Zeit.
Drei Lieder für 1 hohe Singstimme mit Pianofortebleitung , opus 31
by Hans Heinrich XIV, Graf Bolko von Hochberg (1843 - 1926)
1. Wie dunkle Träume stehen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Buch der Lieder, in Die Heimkehr, no. 71
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emma Lazarus) , appears in Poems and Ballads of Heinrich Heine, first published 1881
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
2. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
[Schon]1 fängt es an zu dämmern, Der Mond als Hirt erwacht, Und singt den Wolkenlämmern Ein Lied zur guten Nacht; Und wie er singt so leise, Da dringt vom Sternenkreise Der Schall ins Ohr mir sacht, Schlafet in Ruh'! schlafet in Ruh'! [Vorüber der Tag und sein Schall;]2 Die Liebe Gottes, sie deckt euch zu [Allüberall]2. Nun suchen in den Zweigen Ihr Nest die Vögelein, Die Halm' und Blumen neigen Das Haupt im Mondenschein, Und selbst des [Mühlbachs]3 Wellen Lassen das wilde Schwellen Und schlummern [murmelnd]4 ein. Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebe Gottes deckt euch zu Allüberall. Von Tür zu Türe wallet Der Traum, ein lieber Gast, Das Harfenspiel verhallet Im schimmernden Palast, Im Nachen schläft der Ferge, Die Hirten auf dem Berge [Halten]5 ums Feuer Rast. Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebes Gottes deckt euch zu Allüberall. Und wie nun alle Kerzen Verlöschen durch die Nacht, Da schweigen auch die Schmerzen, Die Sonn' und Tag gebracht; [Lind]6 säuseln die Zypressen, Ein seliges Vergessen Durchweht die Lüfte sacht. [Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebe Gottes deckt euch zu Allüberall.]2 Und wo von heißen Tränen Ein schmachtend Auge blüht, Und wo in bangem Sehnen Ein liebend Herz verglüht, Der Traum kommt leis und linde Und singt dem kranken Kinde Ein tröstend Hoffnungslied. Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebe Gottes deckt euch zu Allüberall. [Gut']7 Nacht denn, all ihr Müden, Ihr Lieben nah und fern! [Nun]8 ruh' auch ich in Frieden, Bis glänzt der Morgenstern. Die Nachtigall alleine Singt noch im Mondenscheine Und lobet Gott den Herrn. [Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebe Gottes deckt euch zu Allüberall.]2
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Gute Nacht", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) (Corien Sleeswijk) , "Goede Nacht", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Rheinberger, op. 185 no. 7: "Nun"; further changes may exist not noted above
2 omitted by Abt.
3 Lachner, both settings: "Mühlrads"
4 Lachner, op. 105: "ruhig"
5 Rheinberger, op 131: "Sie halten"
6 Abt: "Und"
7 Lachner, op. 84: "Gute"
8 Abt: "Bald"
3. Minnelied  [sung text not yet checked]
Holder klingt der Vogelsang, Wann die Engelreine, Die mein [Jünglingsherz]1 bezwang, Wandelt durch die Haine. Röther [blühen]2 Thal und Au, Grüner wird der Wasen, [Wo die Finger meiner Frau Maienblumen]3 lasen. Ohne sie ist alles todt, Welk sind Blüt' und Kräuter; Und kein Frühlingsabendroth Dünkt mir schön und heiter. Traute, minnigliche Frau, Wollest nimmer fliehen; Daß mein Herz, gleich dieser Au, Mög' in Wonne blühen!
Text Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776), "Minnelied", written 1773
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2018, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Minnelied", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "Delightfully sound the birdsongs", copyright ©
- FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Chant d'amour", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Max Mader) (Tsippora Samberg) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , no title, copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Antonio Zencovich) , "Canzone d'amore", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ludewig Heinrich Christoph Hölty. Neu besorgt und vermehrt von Johann Heinrich Voss. Hamburg, bei Carl Ernst Bohn. 1804, pages 175-176.
Note: This is the version as published by Voß. The initial version of this poem, according to Hölty's manuscript, has one more stanza and is quite different (see below).
1 Mendelssohn: "junges Herz"2 Schubert: "blühet"
3 Schubert: "Wo mir Blumen, rot und blau, / Ihre Hände"
Note: According to Neue Gesamtausgabe Schubert set only stanzas 1 and 2, in his autograph he crossed out the repeat mark at the end.