Ich weiß es nicht, warum die Blume blüht, Ich weiß, sie muß erblühn und Düfte spenden; Ich weiß es nicht, warum der Stern entglüht, Ich weiß es nur, er muß die Strahle senden. Ich weiß es nicht, warum die Welle fließt, Ich weiß es nur, sie muß und darf nicht weilen, Warum der Strom sich in das Meer ergießt, Ich weiß es nicht, er muß zum Meer enteilen. Ich weiß es nicht, warum so nah als fern Dein Bild so treu im Herzen mir geblieben; Vergebens fragst du Blume, Welle, Stern, So weiß auch ich allein, ich muß dich lieben.
Fünf Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 86
by Ferdinand Gumbert (1818 - 1896)
1. Ich weiss es nicht, warum die Blume blüht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Auguste Kurs, née Rosenberg (1815 - 1892), "Unerklärbar", written 1854, appears in Epheublätter, Gedichte
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2. Nun ruht die Welt mit Schweigen  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nun ruht die Welt mit Schweigen, Der laute Tag verrann, Die goldnen Sterne steigen Hellleuchtend himmelan; Rings, wie mein Ohr mag lauschen, Ist alles stumm und todt, Nur leise Wellen rauschen, Geküßt vom Abendroth. O Liebste, komm und neige Dein lächelndes Gesicht, Wie durch die dunkeln Zweige Des Mondes Silber bricht; Ein seliges Ermatten Schließt leis mein Auge zu, O komm in diese Schatten, So weich, so mild, wie du! Von deinem Arm umschlungen, Gelehnt an deine Brust, O holde Dämmerungen, O nächtlich süße Lust! Nichts bietet mehr das Leben Und nichts die Erde mir, Mein ganzes Sein und Streben, Es ruht versenkt in dir!
Text Authorship:
- by Robert Eduard Prutz (1816 - 1872), "Abendstille", appears in Buch der Liebe, in 5. Fünftes Buch, first published 1874
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Confirmed with Robert Prutz, Buch der Liebe, Dritte Auflage, Leipzig: Verlag von Ernst Keil, 1874, pages 142-143.
See also Dämmerung, which may be a setting of the second stanza.
3. Am Grabe  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wenn einst ein frischer, kühler Rasen Das Herz, das Dich geliebt, umschließt, Und diese Augen nicht mehr lächeln, Die zärtlich Du so oft geküßt; Willst Du dann kommen, wenn der Abend Mild träumerisch herniedersteigt, Und rings in duft'gen Lindenbäumen Das Sehnsuchtslied der Vögel schweigt? -- Und wirst Du knien an meinem Grabe Und flüstern leise ein Gebet, Und meiner treuen Lieb' gedenken, Die selbst der Tod nicht hat verweht? -- Sprich, wirst Du küssen jene Stelle, Dahin mein müdes Haupt gelegt, Mit Immergrün den Stein bekränzen, Der des Geliebten Namen trägt? --
Text Authorship:
- by Emil Weber (flourished c1858), no title
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Confirmed with Norddeutscher Musen-Almanach. Zweiter Jahrgang, ed. by Emil Weber, Leipzig: Verlag von Heinrich Hübner, 1858. Page 159.
4. Lieb' und Leid  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wie flüchtig [rinnt]1 die Stunde, Da in verschwieg'ner Glut Sich neiget Mund zu Munde, Und Herz am Herzen ruht! Der Mond hört auf zu scheinen, Kühl geht des Morgens Hauch - Kurz Lachen, langes Weinen, Das ist der Liebe Brauch. Und doch, wiewohl sie Leiden Allzeit zum Lohne gibt, Nie mag von Liebe scheiden, Wer einmal recht geliebt. Er trägt die heißen Schmerzen Viel lieber in der Brust, Als dass er nie im Herzen Von solchem Glück gewusst.
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Lieb und Leid", appears in Neue Gedichte, in Lieder zu Volksweisen, no. 3
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5. Küss mich nicht vor den Leuten  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Ei hüt' Dich vor den Leuten! Ei hüt' Dich vor den Leuten! Benimm Dich schicklicher mit mir, Küß' mich nicht vor den Leuten. Es hätte mich nicht sehr gestört, Sobald es Niemand sah, noch hört, Und gern wär' Dir ein Kuß gewährt, Doch nur nicht vor den Leuten. -- Hüt' Dich nur vor den Leuten! Was auch mag sein, wenn wir allein, Nur niemals vor den Leuten! Bedenke nur den ew'gen Schwatz, An jedem Ort und jedem Platz, Um nichts als einen einz'gen Schmatz, Gegeben vor den Leuten. Hüt' Dich nur vor den Leuten! Hüt' Dich nur vor den Leuten! Ja hüt' Dich sein, niemals zu sein Im Munde vor den Leuten. Gewiß, ich bin mit Dir so gut, Wie jedes treue Mädchen thut; Doch sei mir immer auf der Hut, Mein Liebster vor den Leuten. Hüt' Dich nur vor den Leuten! Hüt' Dich nur vor den Leuten! Sonst küß' ich Dich mein Lebtag' nicht, Absonderlich vor Leuten. -- Du sprichst, ich hätt' ein hübsch Gesicht, Das mag wohl sein, mich kümmert's nicht; -- Allein bedenke Deine Pflicht, Und hüt' Dich vor den Leuten! Ja hüt' Dich vor den Leuten! Nur hüt' Dich vor den Leuten! Und treibe nicht mir in's Gesicht, Das Blut vor allen Leuten. Du sagst, gar lieblich sei mein Mund; Mein Schatz, Du treibst es gar zu bunt, Thust jeden Augenblick es kund, Du Böser, vor den Leuten. Ei hüt' Dich vor den Leuten! Ja, hüt' Dich vor den Leuten! Zur rechten Zeit bin ich bereit, Doch nimmer vor den Leuten. Doch liegt Dir gar zu viel daran, Daß mich Dein Mund stets küssen kann, Schaff' Dir vom Pfarr' Erlaubniß an, Heirath' mich vor den Leuten! Hüt' Dich nur vor den Leuten! Jetzt' hüt' Dich vor den Leuten; Doch bin ich Dein, ein Fleisch und Bein, Da küß' mich vor den Leuten! --
Text Authorship:
- by Oskar Ludwig Bernhard Wolff (1799 - 1851), "Küß mich nicht vor den Leuten"
Based on:
- a text in English from Volkslieder (Folksongs) [text unavailable]
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