Sechs Lieder für eine Singstimme mit Clavierbegleitung , opus 92

by Heinrich, Freiherr von Bach (1835 - 1915), as Heinrich Molbe

1. Wenn't Abend ward [sung text not yet checked]

Wenn't Abend ward,
Un still de Welt un still dat Hart;
Wenn möd up't Knee di liggt de Hand,
Un ut din Husklock an de Wand
Du hörst den Parpendikelslag,
De nich to Woort keem över Dag;
Wennt't Schummern in de Ecken liggt,
Un buten all de Nachtswulk flüggt;
Wenn denn noch eenmal kiekt de Sünn
Mit golden Schiin to't Finster rin,
Un, ehr de Slap kümmt un de Nacht,
Noch eenmal allens lävt und lacht -
Dat is so wat vör't Minschenhart,
Wenn't Abend ward.

Authorship:

Note: the modernized form would begin:

Wenn es Abend wird,
Und still die Welt und still das Herz;
Wenn müd auf dem Knie dir liegt die Hand,
Und aus deiner Hausuhr an der Wand
Du hörst den Perpendikelschlag,
Der nicht zu Wort kommt über Tag;
Wenn das Dämmern in den Ecken liegt,
Und draussen schon die Fledermaus fliegt;
...

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

2. Die Nelken [sung text not yet checked]

Ich wand ein [Sträußlein Morgens]1 früh,
Das ich der Liebsten [schickte]2;
Nicht ließ ich sagen ihr, von wem,
Und wer die Blumen [pflückte]3.

[Doch]4 als ich Abends kam zum Tanz
Und that verstohlen und [sachte]5,
Da trug sie die Nelken am Busenlatz
Und schaute mich an und [lachte]6.

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  • ENG English (Emily Ezust) , "Carnations", copyright ©
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Œillets", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

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Confirmed with Gedichte von Theodor Storm, Achte Auflage, Berlin: Verlag von Gebrüder Paetel, 1889, page 232.

1 Leberl, Reger, Vretblad: "Sträußchen morgens"; Othegraven: "Sträusslein des Morgens"; further changes may exist not shown above.
2 Leberl: "schickt"
3 Leberl: "pflückt"; Vretblad: "schickte"
4 Vretblad: "Und"
5 Leberl: "sacht"
6 Leberl: "lacht"

Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]

3. Es ist ein Flüstern in der Nacht [sung text not yet checked]

Es ist ein Flüstern in der Nacht,
Es hat mich ganz um den Schlaf gebracht:
Ich fühl's, es will sich was verkünden
Und kann den Weg nicht zu mir finden.

Sind's Liebesworte, vertraut dem Wind,
Die unterwegs verwehet sind?
Oder ist's Unheil aus künftigen Tagen,
Das emsig drängt, sich anzusagen?

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  • ENG English (Emily Ezust) , "There is a whispering in the night", copyright ©
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Il y a un chuchotement", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Jakob Kellner

4. Schliesse mir die Augen beide [sung text not yet checked]

[Schließe mir]1 die Augen beide
mit den lieben Händen zu;
geht doch alles, was ich leide,
unter deiner Hand zur Ruh.
Und wie leise sich der Schmerz
Well' [um]2 Welle schlafen [leget]3,
[wie]4 der letzte Schlag sich [reget]5,
füllest du mein ganzes Herz.

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  • ENG English (Jakob Kellner) , "Close both my eyes", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "Close both my eyes", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English [singable] (Bertram Kottmann) , "Both my eyes, come, close and cover", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English [singable] (Florence Z. Marshall) , "Come and close my aching eyelids"
  • ENG English (Emily Ezust) , copyright © 2012
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ferme-moi les deux yeux", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

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1 Karg-Elert: "Schliess mir du"
2 Wolff: "und"
3 Greger: "legt"
4 Karg-Elert: "wenn"
5 Greger: "regt"

Researcher for this text: Jakob Kellner

5. Hinter den Tannen [sung text not yet checked]

Sonnenschein auf grünem Rasen,
Krokus drinnen blau und blaß;
Und zwei Mädchenhände tauchen
Blumen pflückend in das Gras.

Und ein Junge kniet daneben,
Gar ein übermütig Blut,
Und sie schaun sich an und lachen -
O wie kenn ich sie so gut!

Hinter jenen Tannen war es,
Jene Wiese schließt es ein -
Schöne Zeit der Blumensträuße,
Stiller Sommersonnenschein!

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  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Derrière les sapins", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

6. Mondlicht [sung text not yet checked]

Wie liegt im [Mondenlichte]1
Begraben nun die Welt;
Wie selig ist der Friede,
Der sie umfangen hält! 

Die Winde müssen schweigen,
So sanft ist dieser Schein;
Sie säuseln nur und weben
Und schlafen endlich ein. 

Und was in Tagesgluten
Zur Blüte nicht erwacht,
Es öffnet seine Kelche
Und duftet in die Nacht. 

Wie bin ich solchen Friedens
Seit lange nicht gewohnt! 
Sei du in meinem Leben
Der liebevolle Mond!

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  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La lumière de la lune", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission

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1 Bade: "Mondenscheine"; further changes may exist not shown above.

Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Rohan Srinivasan [Guest Editor]