Vor seiner Dame Fenster stand Ein Troubadour, ein Feind von Sorgen; Sang liebeglühend, ruhmentbrannt, Ihr seinen letzten guten Morgen: "Dem Vaterlande meinen Arm, Mein Herz weih' ich der Liebsten nur! Für Lieb' und Ehre frisch ins Feld, So schickt sich's für den Troubadour!" Und als er nun im eh'rnen Kleid Hinauszog aus des Schlosses Pforte, Da tönten, treu der holden Maid, Noch seines Liedes letzte Worte: "Dem Vaterlande meinen Arm, Mein Herz weih' ich der Liebsten nur! Für Lieb' und Ehre frisch ins Feld Eil' ich, ein tapfrer Troubadour!" Los brach die Schlacht mit ihrem Drau'n Da sprengt' er vor, und ritt und rang. Vom Roß hernieder durch die Reih'n Ertönte laut noch sein Gesang: "Mein Leben gern dem Vaterland, Mein Herz weih' ich der Liebsten nur! Für Lieb' und Ehre, Kampf und Tod, So ziemt es sich dem Troubadour!" Und, ach! er fiel! - im Blutgefild Erlag er seiner Feinde Degen; Allein gelehnt auf seinen Schild, Jauchzt' er dem Tode froh entgegen: "Mein Leben gern dem Vaterland, Mein Herz weih' ich der Liebsten nur! Für Lieb' und Ehr' den schönsten Tot, Erkämpfte sich der Troubadour!"
Lieder, Romanzen und Balladen für Tenor, Erstes Heft der Gesänge , opus 4
by Elise Schmezer (1810 - 1856)
1. Der Troubadour  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), "Der Troubadour"
Based on:
- a text in English by Walter Scott, Sir (1771 - 1832), "The troubador", written 1815
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2. Rothe Rose  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Mein Lieb ist eine rothe Ros', Die frisch am Stocke glüht; [Eine rothe, rothe Ros'! mein Lieb]1 Ist wie ein süßes Lied! Mein Lieb, so schmuck und schön du bist, So sehr auch lieb' ich dich; Bis daß die See verlaufen ist, [Süße Dirne]2, lieb' ich dich! Bis daß die See verlaufen ist, [Und]3 der Fels zerschmilzt, mein Kind, [Und stets, mein Lieb,]4 so lang mein Blut In meinen Adern rinnt! Leb' wohl, leb' wohl, mein einzig Lieb! Leb' wohl auf kurze Zeit! [Leb' wohl! ich kehr',]5 und wär' ich auch Zehntausend Meilen weit!
Text Authorship:
- by Ferdinand Freiligrath (1810 - 1876), no title, appears in Gedichte, in Robert Burns. Elf Lieder [later 13 Lieder], no. 6[8], first published 1836
Based on:
- a text in Scottish (Scots) by Robert Burns (1759 - 1796)
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- GRE Greek (Ελληνικά) [singable] (Christakis Poumbouris) , "Η π’ αγαπώ ’ν’ τριαντάφυλλο", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Ferdinand Freiligrath, Siebente (der Miniatur-Ausgabe zweite) Auflage, Stuttgart und Tübingen, J. G. Cotta'scher Verlag, 1844, page 435.
1 Gumbert: "und eine rothe Ros', mein Lieb,"2 Gumbert: "mein Mädchen"
3 omitted by Gumbert
4 Gumbert: "und immerdar"
5 Gumbert: "Ich kehr' zurück"
3. Thürmerlied  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wachet auf! ruft euch die Stimme des Wächters von der hohen Zinne, wach auf, du weites deutsches Land! Die ihr an der Donau hauset, und wo der Rhein durch Felsen brauset und wo sich türmt der Düne Sand! Habt Wacht am Heimatsherd, in treuer Hand das Schwert, jede Stunde! Zu scharfem Streit macht euch bereit! Der Tag des Kampfes ist nicht weit. Hört ihr's dumpf im Osten klingen? Er möcht' euch gar zu gern verschlingen, der Geier, der nach Beute kreist. Hört im Westen ihr die Schlange? Sie möchte mit Sirenensange vergiften euch den frommen Geist. Schon naht des Geiers Flug. schon birgt die Schlange klug sich zum Sprunge; drum haltet Wacht um Mitternacht und wetzt die Schwerter für die Schlacht! [Reiniget euch in Gebeten, auf dass ihr vor den Herrn könnt treten, wenn er um euer Werk euch frägt; keusch im Lieben, fest im Glauben, lasst euch den treuen Mut nicht rauben, seid einig, da die Stunde schlägt!]1 Das Kreuz sei eure Zier, eu'r Helmbusch und Panier in den Schlachten. Wer in dem Feld zu Gott sich hält, der hat allein sich wohl gestellt. Sieh herab vom Himmel droben, Herr, den der Engel Zungen loben, sei gnädig diesem deutschen Land! Donnernd aus der Feuerwolke sprich zu den Fürsten, sprich zum Volke, [und lehr' uns stark sein Hand in Hand!]2 Sei du uns Fels und Burg, du führst uns wohl hindurch. Halleluja! Denn dein ist heut und alle Zeit das Reich, die Kraft, die Herrlichkeit.3
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Türmerlied", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Note: see also Phillip Nicolai's "Wachet auf," ruft uns die Stimme.
1 Raff:
Wachet auf im weiten deutschen Land! Keusch im Lieben, fest im Glauben, lasst euch den treuen Muth nicht rauben. Seid einig, da die Stunde schlägt! Reiniget euch in Gebeten, auf dass ihr vor den Herrn könnt treten, wenn er um euer Werk euch frägt.2 Raff: "vereine sie mit starker Hand."
3 Raff adds at the end: "Allelujah!"