Bin durch die Alpen gezogen, Wo die Lawine rollt, Sah, wie in Meereswogen Tauchte der Sonne Gold. Aber freudig ich tauschte Alpen und Meeresstrand Für das Tannen-durchrauschte Nordische Heimatland. Schlösser sah ich und Thürme, Schimmernd und marmorweiss; [Dunkeler]1 Pinien Schirme Wiegten im Wind sich leis, Aber schöner und besser -- Lacht mich immerhin aus -- Als die Marmorschlösser Dünkt mich mein Vaterhaus. Mägdlein durfte ich kosen, Schlank und liliengleich, Frauen wie volle Rosen, Üppig und anmuthreich; [Lilie aber und Rose]2 Werden von der besiegt, Die mich als Knaben [im Schose]3 [In den]4 Schlaf gewiegt.
[Zwölf] Lieder und Gesänge für Sopran (oder Tenor) mit Pianofortebegleitung , opus 114
by Julius Weiss (1814 - 1898)
1. Heim  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Heim", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 84-85.
1 Weinzierl: "Dunkler"2 Seiffert: "Lilien aber und Rosen"
3 Seiffert: "mit Kosen"
4 Weinzierl: "Sanft in den"
2. Im Walde  [sung text not yet checked]
Einsam schreit' ich durch den Wald, und der Vöglein Lieder rauschen wie ein Liebeswort aus den Zweigen nieder. Einsam schreit' ich durch den Wald, und der Blumen Düfte säuseln wie ein Liebeskuß durch die Morgenlüfte! Einsam schreit' ich durch den Wald, und die Wasser rinnen, bis Gesang und Klang und Duft sich zum Traum verspinnen. Und was längst begraben ruht unterm Kirchhofflieder: Jugendglück und Seligkeit find' im Wald ich wieder.
3. Wenn eine Blume still verblüht  [sung text not yet checked]
Wenn eine Blume still verblüht, Die dich den Sommer lang gefreut, Was siehst du sie so traurig an? - Sie hat zu blühen nicht bereut. Sie ließ ins Herz den Tag sich scheinen, Und zwang die Nacht sie auch zu weinen, Am Morgen war's in Duft verstreut. Und ob das Haupt ihr sinkt und bleicht, Und all ihr Glanz nun bald verweht; Es ist ja Freude, die sie bricht, Daß voll erblüht sie scheiden geht. Als es die Nachtigall gesungen, Da ist ihr schönstes Lied erklungen; - O selig, selig, wer's versteht!
Text Authorship:
- by Engelbert Albrecht (1836 - 1898), "Wenn eine Blume still verblüht"
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Confirmed with Deutsche Lyrik seit Goethe's Tode. Ausgewählt von Maximilian Bern, Leipzig, Druck und Verlag von Philipp Reclam, 1878, page 8.
4. In tiefer Ruhe lag still die Mondnacht  [sung text not yet checked]
In tiefer Ruhe Lag still die Mondnacht, Kaum, daß ein Lüftchen Ging durch das Rohr - An meiner Seite Hast du gestanden, Dein Wort der Liebe Klang an mein Ohr. Doch du bist treulos An mir geworden, Du hast vergessen Den heil'gen Eid - Da ist zersprungen Das gold'ne Ringlein, Mein Herz brach mit ihm Für alle Zeit! In wildem Kampfe Liegt nun die Mondnacht, Gewalt'ger Sturmwind Braust durch die See, - Und wo die Rosen Des Frühlings blühten, Ist kalter Winter Und tiefer Schnee.
Text Authorship:
- by Anna Eufemia Carolina, Gräfin von Adlersfeld-Ballestrem (1854 - 1941), "In tiefer Ruhe!", appears in Tropfen im Ocean , first published 1878
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5. Die Zither lockt, die Geige klingt  [sung text not yet checked]
Die Zither lockt, die Geige klingt, Juchhe, im Dorf ist Tanz! Der Michel seine Lise schwingt, Die Grete schwingt der Hans. Ein Mädel flink zu drehen Ist gar ein gutes Ding. Ich mag nicht müssig stehen Und springe in den Ring. Des reichen Schulzen Katherein Ist hochgemuth und keck; Des Müllers rundes Töchterlein Ist gar ein lieber Schneck. Doch von den Dirnen allen, Die auf dem Plane sind, Will mir zumeist gefallen Des Geigers braunes Kind. Den Silberling nimm, Alter, hin Und spiel' dein schönstes Stück; Gieb mir die Hand, Zigeunerin, Ihr andern, weicht zurück! Nun jubelt auf ihr Geigen, Ihr Pfeifen klingt und gellt! Denk', Mädel, uns [zwei beiden Gehört die ganze Welt.]1 Schau' nicht so ängstlich vor dich hin, Schlag' auf die Augen hell! Ich bin, wie du Landfahrerin, Ein fahrender Gesell. Zu mein' und deiner Freude Der Mai die Rosen schuf, Und ich und du, wir beide, Sind besser als unser Ruf.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Die Zither lockt, die Geige klingt", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The zither entices, the violin rings out", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1878, pages 16-17.
1 In a later edition (1885), this was changed to " zu eigen / Ist heut die ganze Welt."6. Zum letzten Mal!  [sung text not yet checked]
[Nun]1 muß ich dich, du Teure, lassen, Und blieb mir keine andre Wahl, So laß noch einmal dich umfassen - O einmal noch, zum letzten Mal! In deinen Armen laß mich liegen Und, wie der Kelch im Sonnenstrahl, In deinem holden Blick mich wiegen - O einmal noch, zum letzten Mal! An deinen Busen laß mich sinken Und durst'ge Küsse ohne Zahl Von deinen süßen Lippen trinken - O einmal noch, zum letzten Mal! Laß mich ins tiefste Herz dich drücken, Mit dieser Stunde sel'ger Qual Will ich mein ganzes Leben schmücken - O einmal noch, zum letzten Male!
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Zum letzten Mal"
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View original text (without footnotes)1 Allgayer, Dessauer: "Und"; further changes may exist not noted.
7. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
Gute Nacht, du süßes Kind, Mögen Engel dich behüten, Und der Schlummer leis und lind Streue dir die schönsten Blüten. Gute Nacht, und träume mild Von den Schwesterlein, den Rosen, Die, dein schönes Ebenbild, Mit den Frühlingswinden kosen. Gute Nacht, und denke mein Mindestens in holden Träumen, Mochtest so im Tagesschein Meiner zu gedenken säumen. Gute Nacht, und bleib mir gut, Lächle gültig mir entgegen; Deiner Blicke Zauber ruht Auf mir wie ein milder Segen. Gute Nacht, die Äuglein zu, Schließ die holden Blicke gerne; Schöner, selbst in Schlafesruh', Sind sie doch als alle Sterne.
Text Authorship:
- by Karl Ferdinand von Dräxler-Manfred (1806 - 1879), "Gute Nacht", appears in Gedichte von C. Dräxler-Manfred, in 2. Zweites Buch: Liebe, in Aufzeichnungen
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- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von C. Dräxler-Manfred, dritte durchaus verbesserte und vermehrte Auflage, Frankfurt am Main: Johann David Sauerländer, 1838, page 81.
8. Viel Träume
Viel Träume sind geflogen
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9. Über den Wolken und über den Wind  [sung text not yet checked]
Folge mir muthig duch Felsen und Schroffen, Zage nicht, scheue nicht, goldenes Kind! Alles durchdringet ein muthiges Hoffen: Oben am Gipfel - da blauet es offen Über den Wolken und über dem Wind! Neben uns, unter uns Brausen und Regen! Folge mir, reiche die Hand mir geschwind: Höher und höher! Dem Himmel entgegen, Näher und näher den Blitzen verwegen Über die Wolken und über den Wind! - - Siehst du nun, wie ich dich sicher geleitet? Wie auf der Höhe geborgen wir sind? Wie sich so friedlich, in Bläue geweitet, Strahlend der Himmel nun über dich breitet Über den Wolken und über dem Wind? -
Text Authorship:
- by Felix Ludwig Julius Dahn (1834 - 1912), "Über den Wolken und über dem Wind!"
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10. Auf der Wanderschaft
Wie ist's nur so träumerisch fröhlich
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Text Authorship:
- by Leopold Feist , "Auf der Wanderschaft"
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Note: the incipit given in Hofmeister for Riedel's setting is the same as that given by the Northeimer Datenbank Deutsches Gedicht: "Wie ist's nur so träum'risch fröhlich"; J. Weiss's setting has "träumerisch"11. Abendlied  [sung text not yet checked]
Nun schlafen die Vöglein im Neste, Nun schlummern die Blüthen am Strauch, Und unter dem Himmel die Weste, Horch, horch! sie ruhen nun auch. Nur droben, da wachen die Sterne Und singen ihr ewiges Lied, Das, hallend [aus]1 endloser Ferne, Leis über die Erde noch zieht. Und der da von Anbeginn lenket Das ganze [schimmernde]2 Heer, Auch deiner liebend gedenket, Du giltst ihm ja noch viel mehr. Der segnet die Vöglein und Blüthen, Und leitet der Winde Hauch, Der wird auch dich wohl behüten, So [ruh' im]3 Frieden nun auch!
Text Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Abendlied", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 118
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Evening song", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser, 1842-1874, mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 105-106.
1 Kienzl: "in"2 Kienzl: "schlummernde"
3 Kienzl: "ruhe in"
12. Wenn die Schwalben heimwärts zieh'n  [sung text not yet checked]
Wenn die Schwalben heimwärts ziehn, Wenn die Rosen nicht mehr blühn, Wenn der Nachtigall Gesang Mir der Nachtigall verklang, Fragst das Herz in bangem Schmerz, Ob ich euch wiederseh'? Scheiden, ach scheiden, Scheiden tut weh. Wenn die Schwäne südlich ziehn, Dorthin, wo Zitronen blühn, Wenn das Abendrot versinkt, Durch die grünen Wälder blinkt, Fragt das Herz in bangem Schmerz, Ob ich dich auch wiederseh? Scheiden, ach Scheiden, Scheiden tut weh. Armes Herz, was klagest du? O auch du gehst einst zur Ruh. Was auf Erden muß vergehn, Gibt es wohl ein Wiedersehn? Fragt das Herz in bangem Schmerz, Glaub' daß ich dich wiederseh, Tut auch heut' Das Scheiden so weh.
Text Authorship:
- by (Borromäus Sebastian Georg) Karl Reginald Herloß (1804 - 1849), as Karl Herloßsohn
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission