Unser Nachtwächter ist ein seltsamer Mann, Er schreit durch die Gassen so laut er nur kann: "Bewahre uns, Herr Jesu Christ, Der helle Tag erstanden ist! Wohl um die vier Uhr!" Doch in der Vorstadt am letzten Haus, Da geht ihm auf einmal die [Rede]1 aus, Er klopft an's Fenster und flüstert sacht: "Zwei Stunden noch bleibt's sinkende Nacht, Oeffne mir, Schatzerl!"
6 Gedichte von Theobald Kerner , opus 41
by Carl Evers (1819 - 1875)
1. Der Nachtwächter  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Nachtwächterlaune"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Theobald Kerner, Stuttgart: Hallberger’sche Verlagsbuchhandlung, 1852, page 140.
Title in another edition: "Der Nachtwächter"
1 Evers: “Stimme”
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
2. Liebe ist an Sommers Statt  [sung text checked 1 time]
Liebe ist an Sommers Statt, Wer ein Lieb im Arme hat, Der kann keck des Winters spotten -- Liebe ist an Sommers Statt. [Wo Zwei stehen treu vereint, Wenn die Sonne trüb auch scheint,]1 [Bald]2 wird's warm auch in der Kälte, [Wo Zwei stehen treu vereint.]3 Lieb' entstand im Paradies, Daraus hat sie auch gewiß Ein Stück Wärme mitgenommen, Lieb' entstand im Paradies. Treue Liebe ewig brennt, Feuersgluth geht bald zu End', Darum [such’ für’s kalte Leben]4 Ein treu Herz, das ewig brennt.
Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Warme Liebe"
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Theobald Kerner, Stuttgart: Hallberger’sche Verlagsbuchhandlung, 1852, page 103.
1 These two lines are reversed in Evers' setting.
2 Evers: "Da"
3 Evers: "Wann die Sonne trüb auch scheint."
4 Evers: "ist der beste Ofen"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
3. Der Winter kommt!  [sung text checked 1 time]
O weh, ihr schlanken Bächlein Durch Wiese und durch Wald, Der Winter kommt, der Winter kommt, Macht euch zu Eise bald. O weh, ihr zarten Blumen Auf Bergen und im Thal, Der Winter kommt, der Winter kommt, Macht welken euch zumal. O weh, du armer Junge, Amor, was [fängst] 1 du an? Der Winter kommt, der Winter kommt, Du hast kein Röcklein an! O sieh, dort fliegen [Störche]2, Heb' deine Flügelein, 3 Zieh mit! zieh mit! im Frühling [Kehr’]4 wieder bei uns ein.
Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Der Winter kommt!"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Winter is coming!", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Theobald Kerner, Stuttgart: Hallberger’sche Verlagsbuchhandlung, 1852, page 78.
1 Evers: “fangst”
2 Evers: “Storchen”
3 Evers inserts: “Der Winter kommt”
4 Evers: “Kehre”
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]
4. Treue Liebe  [sung text checked 1 time]
Es rauschen die Bäume im Regen, Die Blätter durchbrauset der Wind, Die lustigen Vögel haben sich alle, Sich alle verborgen geschwind. Doch ein Wandrer zieht seine Strasse, Als ob er trocken ganz blieb, Und singt trotz Regen und Stürme: Juche! mein Schatzerl ist lieb!
Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Treue Liebe"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Faithful love", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
5. Immer bei dir  [sung text checked 1 time]
Kalt wehet der Wind, es wirbelt der Schnee, Vor'm Fester sitzet in einsamem Weh Ein Vöglein und hänget die Flügel: "O lass mich ein, in die Stube hinein, Dann will ich froh und fröhlich sein, O lass mich ein, o lass mich ein, Eh' ich erfriere und sterbe! Und wer ist das Vöglein im kalten Schnee? Das ist, ach, mein Herze in seinem Weh, Bang ruft es mit bittendem Laute: "O lass mich ein, in dein Herze hinein, Dann will ich froh und fröhlich sein, O lass mich ein, o lass mich ein, Eh' ich erfriere und sterbe!["] Doch kommt der Frühling mit wärmendem Schein, Fliegt gerne von dannen das Vögelein, Mein Herz allein, mein Herz allein Möcht' immer und immer bei dir sein. Im Sommer und Herbst, In Winter und Frühling Möcht' immer, immer bei dir sein.
Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Immer bei dir"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Always with you", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
6. Zum Abschied  [sung text checked 1 time]
O weine nicht, o freue dich, Bin ich auch fern von dir, Ob nah', ob fern -- ich denke dein, Die Liebe zieht mit mir. Sie schickt den Traum mir in der Nacht, Ist mir am Tag Geleit, Sie flüstert: Bleibe treu, o Herz, Bleib' treu in Freud und Leid! [In]1 Freud' und Leid ich bleibe treu, Ich liebe dich allein, Ich finde ja kein' lieber Lieb, Wie könnt’ ich untreu seyn!
Authorship:
- by Theobald Kerner (1817 - 1907), "Zum Abschied"
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Theobald Kerner, Stuttgart: Hallberger’sche Verlagsbuchhandlung, 1852, page 127.
1 Evers: "Ja"
Researcher for this page: Sharon Krebs [Guest Editor]