[Liebster]1 Schatz, nun sei getrost, Traure nicht um's Scheiden, Hab das Wandern nun erlost, Und du mußt es leiden. Schau, es ist die ganze Welt, Sonne, Mond und Sterne, Auf das Wandern ja gestellt, Auf die weite Ferne. Und das Meer hat Ebb' und Fluth, Wind und Wolken ziehen, Winterschnee und Sommergluth Kommen und entfliehen. Wird die Welt nun alt und neu, Sei [du auch]2 nicht strenger, Lange Zeit blieb ich dir treu, Aber nun nicht länger. Weil mein Herz nicht mehr verlangt, Daß ich bei dir bliebe, [Liebster]1 Schatz, so sei bedankt Für die schöne Liebe. Schau, der Mai ist vor der Thür, Laß die Augen wandern! Komm ich einst zurück zu dir, Hast du längst 'nen Andern.
Fünf Gesänge für gemischten Chor , opus 29
by Gustav Krug (1844 - 1902)
1. Scheiden ohne Leiden  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Otto Roquette (1824 - 1896), "Scheiden ohne Leiden", appears in Liederbuch
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Parting without sorrow", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Otto Roquette, Liederbuch, Stuttgart und Tübingen: J.G. Cotta’scher Verlag, 1852, pages 112-113
1 Gumbert: "Lieber"2 Gumbert: "auch du"
2. Minnelied  [sung text not yet checked]
[Im dunkeln]1 Laube flüstert Ein Vöglein wie im Traum, Der Abend [dämmert und düstert]2, Nur Düfte geh'n im Raum. O komm, mein Lieb, zum Garten, Erschein' und säume nicht, Du Stern mit deinem zarten Viellieben Angesicht! Der Himmel sel'ger Minne Senkt sich herab und naht, Die Nacht mit mildem Sinne, Verhüllt den Erdenpfad. O hab' ein süß Erbarmen Und lös' mein Herz von Pein -- Du Lieb, aus deinen Armen Geh' ich zum Himmel ein!
Text Authorship:
- by August Silberstein (1827 - 1900), "Minnelied"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Song of love", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutsche Kunst in Bild und Lied. Original-Beiträge Deutscher Maler, Dichter und Tonkünstler, herausgegeben con Albert Traeger, elfter Jahrgang, Leipzig: Druck und Verlag des lithographischen Institutes von J. G. Bach, 1869, page 7.
1 Feininger, Fuchs, Randhartinger, and Schön (Engelsberg): "Im dunklen"; further changes may exist not shown above; Titl: "In dunkler"2 Randhartinger: "dämmert, düstert"
3. Ich liebe was fein ist  [sung text not yet checked]
Ich liebe was fein ist Und wenn's auch nicht mein ist! Am Himmel die Sterne, Die Sonne, den Mond; Auf Erden die Ferne, Und was darin wohnt. Die Vögel in Lüften, Die Rosen im Tal, Mit Bergen und Klüften Die ganze Welt zumal. Ich liebe was fein ist, Und wenn's auch nicht mein ist! Die blühenden Wangen, Die Augen so klar, Die Stirne umfangen Von lichtbraunem Haar. So neckisch, so lose, Wie spielender Wind: Die Sonne, die Rose, Das allerschönste Kind!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Ich liebe, was fein ist", appears in Lieder, in Liebeslieder, first published 1862
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4. Abschied  [sung text not yet checked]
O, du mein lieber Eichenwald, . . . Dich soll ich nun verlassen, In dem so oft mein Lied erschallt, . . . Mein Herz kann's nimmer fassen. Wem soll ich künftig denn vertraun Mein Hoffen und mein Zagen, -- Kann dich mein Auge nicht mehr schaun, -- Du Tröster meiner Klagen? Ach, hört' ich in der Ferne bloß Die grünen Kronen rauschen, Mein treu'ster Freund, mein Leidgenoß, Wer wird, wie du, mir lauschen? Der Jäger bläst, . . . das Lied verhallt, . . . Das klingt so trüb', so trübe, . . . Fahr wohl, mein herzgeliebter Wald, Mein Freund und meine Liebe!
Text Authorship:
- by Theodor Souchay (1833 - 1903), "Abschied", written 1863, appears in Gedichte, in Nordalbingische Heimatsklänge
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Leave-taking", copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Theodor Souchay, Gedichte, Stuttgart: Karl Aue, 1873, page 136.
5. Zum Tanz  [sung text not yet checked]
Horch, wie schön die Geigen klingen Durch die warme Sommernacht, Wie im Dorf die Mädchen singen, Wie das kichert, wie das lacht! Unter'm Lindenbaum im Thal Blitzen Augen ohne Zahl, Laßt im Tanz uns schwingen! Einen Strauß dem Schatz an's Mieder, Buntbebändert unser Hut Und im Herzen frohe Lieder, Hei! wie steht uns das so gut! Unter'm Lindenbaum im Thal Strömt von Zweig und Blatt zumal Jugendlust hernieder! Heut, da noch nicht Herbstzeitlosen Blühen auf dem Erdenrund, Laßt uns schwärmen, laßt uns kosen Herz an Herz und Mund an Mund! Unter'm Lindenbaum im Thal Hält Gott Amor treue Wacht. Streut uns rote Rosen!
Text Authorship:
- by Theodor Souchay (1833 - 1903), no title, appears in Frisch vom Herzen! Lieder und Dichtungen, in 2. Die Lieder aus der "Goldnen Rose", no. 17
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Theodor Souchay, Frisch vom Herzen! Lieder und Dichtungen, Stuttgart: Druck und Verlag von Greiner & Pfeiffer, 1886, page 47.