Mag auch heiß das Scheiden brennen, Treuer Mut hat Trost und Licht; Mag auch Hand von Hand sich trennen, Liebe läßt von Liebe nicht. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Ist kein Wasser so ohn' Ende, Noch so schmal ein Felsensteg, Daß nicht rechte Sehnsucht fände Drüberhin den sichern Weg. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Über Berg' und tiefe Thale, Mit [den Wolken]1, mit dem Wind Täglich, stündlich, tausendmale Grüß' ich dich, geliebtes Kind. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Und die Wind' und Wolken tragen Her zu mir die Liebe dein, Die Gedanken, die da sagen: Ich bin dein und du bist mein! Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Überall, wohin ich schreite, [Spür']2 ich, wie unsichtbarlich Dein Gebet mir zieht zur Seite, Und die Flügel schlägt um mich. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein treu Gedenken. Und so bin ich froh und stille, Muß ich noch so ferne gehn; Jeder Schritt -- ist's Gottes Wille -- Ist ein Schritt zum Wiedersehn. Keine Ferne darf uns kränken, Denn uns hält ein froh Gedenken.
Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 8
by Arnold Krug (1849 - 1904)
1. Mag auch heiss das Scheiden brennen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Deutsch", appears in Juniuslieder, in Zu Volksweisen, no. 6
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- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Neue Gedichte von Emanuel Geibel, Fünfter unveränderter Abdruck, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1858, pages 323-324.
Note: in many older editions, the spelling of the capitalized word "über" becomes "Ueber", but this is often due to the printing process and not to rules of orthography, since the lower-case version is not "ueber", so we use "Über".
1 Bolko von Hochberg: "dem Wasser"2 Bolko von Hochberg: "Fühl'"
2. Lasst mich ruhen, lasst mich träumen  [sung text not yet checked]
Laßt mich ruhen, laßt mich träumen, Wo die Abendwinde linde Säuseln in den Blütenbäumen, Wo der Nachtigallen Lieder wieder In der Zweige Dämmrung schallen! Wie des Mondes Silberhelle Auf des Baches dunkler Welle, Spielt in dieser lichten Stunde Auf des [Weges]1 dunklem Grunde Der vergangnen Tage Freud' und Klage. Der Erinnrung Lust und Schmerzen Flimmern auf in meinem Herzen - Laßt mich ruhen, laßt mich träumen Bei der Nachtigallen Sange Unter vollen Blütenbäumen Lange -- lange!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), no title, appears in Lyrische Gedichte, in Dichterleben, in Reifere Mannesjahre
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- ENG English [singable] (Charles Fonteyn Manney) , "Let me linger", first published 1911
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Hoffmann's von Fallersleben Gesammelte Werke; Erster Band : Lyrische Gedichte: Dichterleben, Liebesleben, Berlin, F. Fontane, 1890, p. 77
1 Liszt: "Lebens"3. Ich möcht' es mir selber verschweigen  [sung text not yet checked]
Ich möcht' es mir selber verschweigen, Wie du mein Alles bist, Wie ohne dich dies Leben Nicht mehr zu denken ist. Ich möcht' es mir selber verschweigen, Wie sich mein ganzes Sein [In]1 jeder Stunde wendet Nach deinem Sonnenschein. Ich möcht' es mir selber verschweigen, Was alle Welt erlauscht, Wovon die Quelle murmelt, Wovon die Linde rauscht.-- Wie aber kann ich's verschweigen, Da du zu jeder Frist Mein höchstes Denken und Sinnen, Da du mein Alles bist.--
Text Authorship:
- by Max Jähns (1837 - 1900), no title, appears in Ein Jahr der Jugend: Gedichte, in Mai: Freudiges Ruhn auf der Empfindung
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- ENG English (Sharon Krebs) , "I would like to conceal from myself", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Max Jähns, Ein Jahr der Jugend. Gedichte von Max Jähns, Dresden: Druck der National-Lotterie-Buchdruckereien von E. Blochmann u. S. und J. Ernst,, [1861], page 90.
1 Schmutzler: "Zu"4. Lebewohl  [sung text not yet checked]
Nun ich dein Auge feucht gesehn -- Nun fahre wohl -- nun ziehe hin! So bleibst du mein, bleibst ewig schön, Und ewig ruht in dir mein Sinn. Zieh' bis an's Reich des Oceans, Bis an den fernen Saum der Welt -- Von deiner Thräne Wunderglanz Bleibt immerdar mein Herz erhellt!
Text Authorship:
- by Robert Hamerling (1830 - 1889), "Lebewohl", appears in Sinnen und Minnen: Ein Jugendleben in Liedern, in Lieder
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Confirmed with Sinnen und Minnen. Ein Jugendleben in Liedern von Robert Hamerling, Dritte verbesserte Auflage, Hamburg, J. F. Richter, 1870, page 162.
5. O könnt' ich dir gefallen  [sung text not yet checked]
O könnt' ich dir gefallen, Du meiner Seele Traum! Ich wählte dich von allen, Du aber kennst mich kaum. Viel holde Fraun auf Erden gehn, Ich bin nicht schmuck, ich bin nicht schön - Wie könnt' ich dir gefallen, Du meiner Seele Traum! Zum kühlen Grund ich gehe, Da steht eine Linde grün. Am Stamm wohl in die Höhe Die wilden Rosen blühn. In Schattennacht vereint die Zwei - Ich denke dein und mein dabei! Zum kühlen Grund ich gehe, Da steht eine Linde grün. Zusammen blühn und sterben, Was kann wohl süßer sein? Dürft' ich dies Los erwerben, Ich lachte jeder Pein. Und träfe dich ein Wetterstrahl, Verloderten wir Zwei zumal - Zusammen blühn und sterben, Was kann wohl süßer sein!