Du stürmend Herz, lern' leiser schlagen, Ist denn Vergessen gar so schwer? O schau' dies schweigende Entsagen Der schönen Erde rund umher! Schau, wie der Sonne Gluth sich wendet, Horch, wie verstummt des Vogels Sang; Sie tragen's alle, daß es endet, Was eh' dem blühte, glänzte, klang. Es gibt der Strauch sein grünes Leben Und seine letzten Rosen her; Mein Herz, wann wirst du dich ergeben, Ist denn Vergessen gar so schwer?
5 Lieder für 1 mittlere Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 8
by Ludwig Sauer (1861 - 1940)
1. Vergessen  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Karl Stieler (1842 - 1885), "Vergessen"
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Confirmed with Der Gartenlaube: Familienblatt, Leipzig: Ernst Keil, Issue no. 45, 1883, page 730.
2. Mainacht  [sung text not yet checked]
Es blühen und glühen die Rosen, Wie rothe Flammen am Strauch, Die Abendwinde umkosen Die Rose mit schmeichelndem Hauch. Violen duften und Flieder Mit süß berauschender Macht, Und flötende Nachtigalllieder Durchfluten die weiche Nacht. Das ist die heimliche Stunde, Wo leise vom Himmel steigt Der Lenz und mit küssendem Munde Zur blühenden Erde sich neigt.
Text Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Mainacht", appears in Lieder und Bilder. Neue Dichtungen, in Liebe
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Lieder und Bilder. Neue Dichtungen von Julius Sturm, Leipzig: F.A. Brockhaus, 1870, page 92.
3. Der Mond nimmt zu, die Sichel schwebt  [sung text not yet checked]
Der Mond nimmt zu, die Sichel schwebt, Die Nacht ist bläulich helle, Es fluthet um mich her und webt Thaufeuchten Lichtes Welle. Nimm zu, mein Glück! Er kühlt das Herz und nährt das Blut Und schafft gesunde Säfte, Gießt in die Seele List und Muth Und wirkt geheime Kräfte. Nimm zu, mein Glück! Des Wortes und der Töne Macht Quillt mir aus seinem Segen, Und lauschig in der Vollmondnacht Folgt Manches meinen Wegen. Nimm zu, mein Glück! Umfeie mich mit Zauberdunst, Daß walten kann mein Wille, Und halte mich in Schutz und Gunst, Gutfreund, ich schweige stille. Nimm zu, mein Glück!
Text Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Der Mond nimmt zu", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The moon is waxing", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
4. Goldau  [sung text not yet checked]
Ein wüst Geröll! Einsames Todesfeld, So hart und starr und wild! O gottverlass'ne, wüste, kleine Welt, Du grauenvolles Bild! Lodernd des Abends Purpurflammen loh'n, Verklärend das Gestein; Die Felsenblöcke starr'n mich an und droh'n, Die Steine schreien. Wie rührt mein Herz dies grauenhafte Bild Der ausgestorb'nen Welt! Vor ödem Gram die bange Brust mir schwillt, Die stumme Klage gellt. Es irrt mein Geist durch starrendes Gestein, Und irrt und rankt und sucht -- Vom Himmel dröhnt ein unerbittlich Nein! -- Die Stätte ist verflucht. -- -- --
Text Authorship:
- by Maurice Reinhold von Stern (1860 - 1938), "Goldau", appears in Höhenrauch: Neue Gedichte
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5. Falbes Laub  [sung text not yet checked]
Blätter, die entsprossen sind In der Frühlingszeit, Werden von des Herbstes Wind Hin und her gestreut, Bis, vom Staub des Wegs verhüllt, Keins das andre sieht; Unsrer Seelen treues Bild, Die das Schicksal schied.
Text Authorship:
- by Günther Walling (1839 - 1896), no title, appears in Von Lenz zu Herbst: Dichtungen, in Herbstelegien, in Nach dem Spanischen, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Dull-coloured leaves", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Günther Walling (Carl Ulrici), Von Lenz zu Herbst. Dichtungen, Zweite vielfach veränderte Auflage, Leipzig und Berlin: Verlag von Wilhelm Friedrich, 1887, page 333.