Ich war ein Blatt an grünem Baum, Von Lüften lind umfangen, Und bin im Wind, im Wellenschaum Vergangen. Ich war ein Licht, gab hellen Schein Und sprühte goldne Funken; Im Dunkel ist die Flamme mein Versunken. Ich war ein Hauch, ich war ein Ton Von Lust und Schmerz durchdrungen; Nun ist es still, nun bin ich schon Verklungen.
Fünf Lieder für Sopran oder Tenor mit Pianoforte , opus 6
by Georg Hendrik Witte (1843 - 1929)
1. Ich war ein Blatt an grünem Baum
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), no title
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "Jo era una fulla en el verd d'un arbre", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
2. Ich kenn' ein wildes Röschen
Language: German (Deutsch)
Ich kenn' ein wildes Röschen, Das blüht so rot im Dornenstrauch, Das lockt so lieb mit süßem Hauch, Das sucht mit scharfen Spitzen Oft mir die Hand zu ritzen - Der Schmerz ist kaum zu stillen: Doch um der Rose willen Lieb' ich die Dornen auch. Und hat sie mich gestochen, Dann blickt sie mich so freundlich an, Als hätt' sie mir nicht weh getan; Und schaut' ich noch so wilde - Sie duftet lieblich milde. Zuletzt, was will ich machen? Ich muß von Herzen lachen Und bleib' ihr zugetan.
3. Könnt' ich die schönsten Sträuße winden
Language: German (Deutsch)
Könnt' ich die schönsten Sträuße winden, Dir wünscht ich dennoch schönern Strauß; Könnt ich die schönsten Lieder finden, Sie sprächen doch mein Herz nicht aus. Was auch aus freier Brust wir reden, Ein Tiefempfund'nes sagt sich nicht, Es giebt ein reiches Blumeneden, Aus dem man keine Sträuße bricht. O nimm zum Strauß, den ich gebrochen, Zum Worte, das umsonst sich müht, Was ungepflückt, unausgesprochen In meiner Seele Dir erblüht.
Text Authorship:
- by Peter Cornelius (1824 - 1874), "Könnt' ich die schönsten Sträuße winden", appears in Gedichte, in 1. Lieder
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
4. Lenz überall
Language: German (Deutsch)
Schaute dich zum ersten Male, als der holde Lenz begonnen, durfte mich im sanften Strahle deines lieben Auges sonnen. Und nun seh' ich allerorten, wo dein Blick mir lacht entgegen, öffnen sich des Lenzes Pforten, Maienlust und Pracht sich regen. Sprich, ist dieses Frühlingsleben in den Tiefen meines Innern? Ist's ein fröhliches Erbeben bei des schönen Tags Erinnern? Oder, weil, wenn ich erschaue deiner Augen milde Sonnen, wie im Lenz auf grüner Aue mir ein Frühling neu begonnen?
5. Ich weiß nicht, wie es gekommen
Language: German (Deutsch)
Ich weiß nicht, wie es gekommen, Wie's zugegangen ist, Daß Du so lieb mir geworden, Daß Du mein Alles bist. Ich habe mich oft gefraget, Gesonnen her und hin, Woher das doch gekommen, Daß ich so lieb Dir bin. Ich glaube, das hat gesponnen Die Lieb' mit ihrer List - Drum will ich weiter nicht forschen; Mir g'nügt, daß es so ist.
Text Authorship:
- by Marie Clausnitzer-Hennes (1824 - 1864), "Ich glaube, das hat gesponnen die Lieb' mit ihrer List"
See other settings of this text.