Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 1

by Karl Thiessen (1867 - 1945)

1. Beim Wandern [sung text not yet checked]

Wärst du beim hellen Sonnenschein
Gegangen in die Welt hinein
Zu wandern:
Sie hätte wohl ihr Glück und Gold
Auch deinen Augen aufgerollt
Wie andern!

Und wärst mit hellem Auge du
Dahingeflogen immerzu
Im Wandern:
Du stießest nicht an Stock und Stein
Und lachtest in die Welt hinein
Mit andern!

Und hättest du in stiller Nacht
Die Augen besser aufgemacht
Im Wandern:
So müßtest du nicht kosend sehn
Die Mägdlein an den Fenstern stehn
Mit andern!

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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]

2. Nun geht der Mond durch Wolkennacht [sung text not yet checked]

Nun geht der Mond durch Wolkennacht,
Nun ist der Tag herum;
Da schweigen alle Vögel bald
Im Walde um und um.

Die Heidelerch' noch oben singt
Ein Stück zu allerbest;
Die Amsel schlägt den letzten Ton
Und fliegt zu Nest, zu Nest.

Da nehm auch ich zu guter Nacht
Zur Hand die Geige mein;
Das ist ein klingend Nachtgebet
Und steigt zum Himmel ein.

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission

Confirmed with Storms Werke, herausgegeben von Theodor Hertel, ertes Band, Mehers Klassiker-Ausgaben, Bibliographisches Institut, Leipzig und Wien, 1918, page 111.


Researcher for this text: Harry Joelson

3. Wie die jungen Blüten leise träumen [sung text not yet checked]

Wie die jungen Blüthen leise träumen
In der stillen Mitternacht!
Schüchtern spielt der Mondschein in den Bäumen,
Daß die Blüthe nicht erwacht.

So auch flüstert, was ich sing' und sage,
Ziehet wie das Mondenlicht
Leise hin durch deine Blüthentage,
Und mein Lied, es stört dich nicht.

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Researcher for this text: Harry Joelson

4. Die Nachtigall  [sung text not yet checked]

[Das]1 macht, es hat die Nachtigall
Die ganze [Nacht]2 gesungen;
Da sind von ihrem süssen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die [Rosen]3 aufgesprungen.
 
Sie war doch sonst ein wildes [Kind]4,
[Nun]5 geht sie [tief]6 in Sinnen,
Trägt in der Hand den Sommerhut
Und duldet [still]7 der Sonne Glut
Und weiß nicht, was beginnen.

Das macht, es hat die Nachtigall
Die ganze Nacht gesungen;
Da sind von ihrem süssen Schall,
Da sind in Hall und Widerhall
Die [Rosen]3 aufgesprungen.

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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):

  • CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "El rossinyol", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
  • ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
  • ENG English (Elisabeth Siekhaus) , "The nightingale", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
  • FIN Finnish (Suomi) (Erkki Pullinen) , copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
  • ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "L'usignolo", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
  • POR Portuguese (Português) (Elke Beatriz Riedel) , "O rouxinol", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission

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1 Watkinson: "Es"; further changes may exist not noted above.
2 Hasse: "Tag" (from Hofmeister); further changes may exist not noted above.
3 Greger: "Knospen"
4 Berg: "Blut"
5 Wolff: "Jetzt"
6 Greger: "still"
7 Wolff: "stumm"

Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler

5. Kein Lüftchen regt sich in den Zweigen [sung text not yet checked]

Kein Lüftchen regt sich in den Zweigen,
Die Vöglein sind in Schlaf versunken,
Die taubeschwerten Blumen neigen
Die duft'gen Häupter schlummertrunken.

Viel tausend gold'ne Sternlein gehen
Am Himmel schweigend auf und nieder,
Und leise gießt aus stillen Höhen
Der Mond sein gold'nes Licht hernieder.

Und ist mir Ruhe noch beschieden,
So muß sie jetzt der Seele kommen,
Wo mich in ihren heil'gen Frieden
Natur hat liebend aufgenommen.

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Confirmed with Julius Sturm, Gedichte, Leipzig, F. A. Brockhaus, 1850, page 92.


Researcher for this text: Claus-Christian Schuster