Es sassen drei Kameraden Am Tisch und tranken Wein. Wirtstöchterlein im Gaden Zog emsig ihren Faden. Ihr Haar gab goldnen Schein! Die Spindel geht im Kreis herum, Das Mädel schaut nach Keinem um. Der erste sprach: ich scheide, Im Herzen trag' ich Weh! Du weisst! wie schwer ich leide, Vielliebe Augenweide, Und bist so kalt wie Schnee! Die Spindel geht im Kreis herum, Das Mädel schaut nach Keinem um! Es drückte in die Stirne Der Zweite sich den Hut. "Es sitzt der eitlen Dirne Die Hoffart im Gehirne, Ich bin für sie zu gut!" Die Spindel geht im Kreis herum, Das Mädel schaut nach Keinem um! Da bleibt allein der Dritte. Der sprang vom Tisch geschwind, Und ohne Frag' und Bitte Nahm er sie um die Mitte, Das blondgezöpfte Kind. Die Spindel stockt - der Faden bricht! Was mehr geschah, verrat ich nicht.
[Acht] Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 3
by Max Hasse
1. Es sassen drei Kameraden  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), appears in Frau Holde
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2. Blüten, Blüten, überall  [sung text not yet checked]
Blüthen, Blüthen überall. Süßes Locken der Nachtigall. Nachtigall auf dem Hollundertrieb, Hat mich das blonde [Mädel]1 lieb? Und die Nachtigall nimmer müd [Singt: "Sie glüht, sie glüht, sie glüht."]2
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), appears in Frau Holde
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- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist) , "Nightingale up in the eldertree"
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Frau Holde Gedicht von Rudolf Baumbach, Leipzig: Verlag von A.G. Liebeskind, 1885, page 32
1 von Fielitz: "Mädchen"2 Fischof: "Singet: "Sie glüht, sie glüht."
3. Gute Nacht  [sung text not yet checked]
Mutter Nacht im Mantel grau Kommt zu Berg gestiegen, Gras und Blumen trinken Thau, Nächt'ge Vögel fliegen, Silbersternlein wandeln sacht. Gute Nacht! Was da flieht den Sonnenschein, Wandelt jetzt im Walde. Ruhig schläft der Senne ein An des Berges Halde. Salige Fräulein haben Acht. Gute Nacht! Was euch kümmert, was euch plagt, Lasst es thalwärts fahren. So ihr Glück im Herzen tragt, Sollt ihr's weislich sparen, Bis die Sonne wieder lacht. Gute Nacht!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Gute Nacht", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, page 42.
4. Herbst  [sung text not yet checked]
Wenn im Purpurschein Blinkt der wilde Wein Und am Bach die Weide steht bereift; Wenn die Zeitlos' blüht, Wenn die Drossel zieht Und ihr Scheidelied vom Schlehdorn pfeift. Wenn in Wald und Feld Laut der Bracke bellt Und das schlanke Reh verbluten muß, Wenn die Haselmaus In ihr Winterhaus Schleppt die allerletzte Buchennuß: Dann ade, ihr Felder, Berge, Föhrenwälder, Pfarrer, Förster, Schultheiss, Müller, Bäck! Hab' das Wandern satt, Ziehe nach der Stadt, Wo der Roland steht am Rathauseck. Blondes Gretelein, Laß das Trauern sein! Mit den Schwalben komm' ich wieder her. Sollt' ich sterben eh'r, Weine nicht so sehr, Weil es schad' um deine Aeuglein wär'.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Herbst", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Autumn", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "Autumn", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1878, pages 65-66.
5. Heim  [sung text not yet checked]
Bin durch die Alpen gezogen, Wo die Lawine rollt, Sah, wie in Meereswogen Tauchte der Sonne Gold. Aber freudig ich tauschte Alpen und Meeresstrand Für das Tannen-durchrauschte Nordische Heimatland. Schlösser sah ich und Thürme, Schimmernd und marmorweiss; [Dunkeler]1 Pinien Schirme Wiegten im Wind sich leis, Aber schöner und besser -- Lacht mich immerhin aus -- Als die Marmorschlösser Dünkt mich mein Vaterhaus. Mägdlein durfte ich kosen, Schlank und liliengleich, Frauen wie volle Rosen, Üppig und anmuthreich; [Lilie aber und Rose]2 Werden von der besiegt, Die mich als Knaben [im Schose]3 [In den]4 Schlaf gewiegt.
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Heim", appears in Lieder eines fahrenden Gesellen
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Lieder eines fahrenden Gesellen, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1882, pages 84-85.
1 Weinzierl: "Dunkler"2 Seiffert: "Lilien aber und Rosen"
3 Seiffert: "mit Kosen"
4 Weinzierl: "Sanft in den"
6. Waldeinsamkeit  [sung text not yet checked]
Deine süßen, süßen Schauer, O Waldesruh', In meine Seele hauche Und träufle du! Laß mich träumen die Träume Der Jugendzeit! O Frieden, o Ruh'! komm' über mich! Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich, Waldeinsamkeit! Märzveilchen [blühen]1, [es treibt in den Bäumen]2, Der Frühling kam; Es zwitschern die [Vögel]3, [die Wipfel rauschen]2 So wundersam; [O Schöpfungsodem, der die Brust mir Bezaubert und feit! O Frieden, o Ruh', komm' über mich! Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich, Waldeinsamkeit!]2 [Feierlich sonntägliche Stille Und Frühlingszeit; Kein Laut, keine Seele]4 Weit und breit! [Nur ein leiser, leiser Kummer Ist mein Geleit; --]2 O Frieden, o Ruh'! komm' über mich! Wie lieb' ich dich, lieb' ich dich, Waldeinsamkeit!
Text Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Waldeinsamkeit"
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- ENG English (Sharon Krebs) , "Solitude of the forest", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Solitude de la forêt", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Heinrich Leuthold, Gedichte, Frauenfeld, Verlag von J.Huber: 1879. Note: there exists an earlier version of this poem.
1 Thuille: "blüh'n"2 omitted by Pache.
3 Pache: "Vöglein"
4 Pache: "Kein Laut sonst, Ruhe"
7. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
Was weckst du mich auf in der thauigen Nacht, Du sehnsuchtflötende Nachtigall? Nun ist mit deinem melodischen Schall Auch ein Widerhall Vergangenen Glücks erwacht. Wie heute schlugst du im Lindenbaum Ich herzte und küßte mein rosiges Kind; Die Saiten der Liebe erbebten gelind Wie Harfen im Wind O seliger Maientraum! Und als ich gekommen nach manchem Jahr, Da schwammen in Thränen die Äugelein blau, Der Lenz in dem Herzen, der Lenz auf der Au War hin, weil ein Thau Auf beide gefallen war. Was lockst du mich wieder mit dunkler Gewalt, Mit Lügen von Lenz und von Liebeslust? Da längst doch verdorrt in der eigenen Brust Der schwellende Blust Und die jubelnden Lieder verhallt. O Nachtigall, flötend im Lindenbaum! Der Frühling vergeht und die trügende Gunst Der Götter... Was soll uns die fröhliche Kunst? Die Liebe ist Dunst Und das flüchtige Leben ein Traum.
Text Authorship:
- by Heinrich Leuthold (1827 - 1879), "Sehnsucht", written 1870, appears in Gedichte, in 1. Vermischte Gedichte
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Heinrich Leuthold, Dritte vermehrte Auflage, Frauenfeld, Verlag von J. Huber, 1884, page 4.
8. Mein Herz ist in der Ferne
Mein Herz ist in der Ferne
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