Die Nixe in der stillen Flut, sie weiß nicht, daß der Tod aus ihrem wasserdunklen Blick den Erdensöhnen droht. Sie kann nicht lieben, hassen nicht: du Menschenkind allein schaust in das rätseltiefe Auge die Eigne Seele hinein. Da schwillt und quillt entgegen dir verdoppelt Glück und Weh; du schaust und schaust, vergehst, versinkst, - verwundert rauscht der See.
Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 4
by Oskar C. Posa (1873 - 1951)
Translations available for the entire opus: FRE
1. Menschenthorheit  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Menschenthorheit"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Folie des hommes", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
2. Sehnsucht  [sung text not yet checked]
In meiner Liebsten Garten die lange schwarze Nacht wollt ich wol gerne warten, bis daß sie mir aufgemacht. Viel weiße Liljen blühen um tieftiefen Brunnens Schlund; drin funkeln die goldnen Sterne, drin glänzt der silberne Mond. Und wie in den Brunnen schauen die lieben Sterne hinein, ist mir ins Herze gefallen Deiner lieben Augen Schein. Die Sterne an dem Himmel, die stehen gar so fern; in meiner Liebsten Garten, da ständ ich gar so gern.
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Sehnsucht", subtitle: "Volksweise", appears in Erlösungen; eine Seelenwandlung in Gedichte und Sprüche, in Zweite Stufe: Liebe, first published 1891
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Désir", copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Richard Dehmel, Erlösungen; eine Seelenwandlung in Gedichten und Sprüche, G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, 1891, p. 63.
3. Narcissen  [sung text not yet checked]
Weißt du noch, wie weiß, wie bleich in den Maiendämmerungen, wenn ich lag, von dir umschlungen, dir zu Füßen hingerissen, um uns schwankten die Narzissen? Weißt du noch, wie heiß, wie weich in den blauen Juninächten, wenn wir, müde von den Küssen, um uns flochten deine Flechten, Düfte hauchten die Narzissen? Wieder leuchten dir zu Füßen, wenn die Dämmerungen sinken, wenn die blauen Nächte blinken, wieder duften die Narzissen. Weißt du noch, wie heiß? wie bleich?
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Narzissen", appears in Weib und Welt
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- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Narcisses", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Richard Dehmel, Gesammelte Werke in drei Bänden. Zweiter Band, S. Fischer Verlag, Berlin, 1913, pages 11-12.
4. Beschwichtigung  [sung text not yet checked]
Die Nacht wird kühl; mein Schatten kriecht im Sand am Rand des Ozeans. Der Mond vergießt sein fremdes Licht und nimmt den Sternen ihren Glanz. Die See rauscht. Was quäl ich mich! Hier trieb vielleicht schon manches Paar sein loses Spiel, und sind erglüht und sind erbleicht, und sprachen dann vom Tode viel. Die See rauscht. Wenn alles Land gefroren ist, wenn übers eingeschneite Feld die Sonne ihren Glanz ergießt, dann wird dir fremd sein, was dich quält. Die See rauscht.
Text Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920), "Beschwichtigung"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Apaisement", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission