Vier adlige Rosse Voran unserm Wagen, Wir wohnen im Schlosse, In stolzem Behagen. Die Frühlichterwellen Und nächtens der Blitz, Was all' sie erhellen, Ist unser Besitz. Und irrst du verlassen, Verbannt durch die Lande: Mit dir durch die Gassen In Armut und Schande! Es bluten die Hände, Die Füße sind wund, Vier trostlose Wände, Es kennt uns kein Hund. Steht silberbeschlagen Dein Sarg am [Altare]1, Sie sollen mich tragen Zu dir auf die [Bahre]2. Und fern auf der Haide, Und stirbst du in Not: Den Dolch aus der Scheide, Dir nach in den Tod!
Fünf Lieder für 1 Singstimme mit Pianofortebegleitung , opus 6
by Oskar C. Posa (1873 - 1951)
1. Ich liebe dich  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Ich liebe dich", appears in Adjudantenritte, in Liebeslied, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "T'estimo", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Ik houd van jou", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , "I love you", copyright ©
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "I love but thee"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Je t'aime", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Io ti amo", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Alfredo García) , "Te amo", copyright © 2004, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Detlev von Liliencron, Ausgewählte Gedichte, Zweites Tausend, Berlin: Schuster & Loeffler, 1896, pages 159-160.
1 Strauss: "Altar"2 Strauss: "Bahr' "
2. Verbotene Liebe  [sung text not yet checked]
Die Nacht ist rauh und einsam, Die Bäume stehen entlaubt. Es ruht an meiner Schulter Dein kummerschweres Haupt. Der Fuchs [trollt]1 durch die Felder, Wie ferne ist der Feind. Gleichgültig glänzen die Sterne, Dein schönes Auge weint. Du brichst ein dürres Ästlein, Das ist so knospenleer, Und reichst mir dann die Hände -- Wir sahen uns nimmermehr.
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Verbotene Liebe", appears in Adjudantenritte
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View original text (without footnotes)Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, page 48.
1 Zilcher: "schnürt"3. Und ich war fern  [sung text not yet checked]
Es hat mich ein Traum aus dem Schlafe geweckt, Und schwarze Blumen ums Bett mir gesteckt. Ich sah dich krank und im Fieber liegen, Und sah deine Lieben sich über dich biegen. Du riefst meinen Namen, und ob ich nicht käme, Und dich wie sonst in die Arme nähme. Im Zimmer suchte ein Auge nach mir, Und suchte voll Liebe: ach, wärest du hier. Und ich war fern. Und wieder hat mich ein Traum geweckt, Und schwarze Blumen ums Bett mir gesteckt. Du lagst ohne Sprache, umringt von den Deinen, Ich hörte sie schluchzen, ich hörte sie weinen. Es tastet nach mir deine Hand auf der Decke, Daß ich sie zum Letzten mit Küssen bedecke. O Liebster, O Liebster, zum Abschied die Hand -- Auf Halbmast fielen die Fahnen im Land. Und ich war fern. Und wieder hat mich ein Traum erschreckt, Und schwarze Blumen ums Bett mir gesteckt. Im Saale standen erloschene Kerzen: Ach, wär ich gestorben an deinem Herzen. Ich sah deinen Sarg und hörte die Glocken, Ich fühlte wie mir die Pulse stocken. Es folgte im Zuge die ganze Welt, Aus Liebe, aus Liebe zu dir gesellt. Und ich war fern.
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Und ich war fern"
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4. Frühling  [sung text not yet checked]
Komm, Mädchen mir nicht auf die Stube. Du glaubst nicht, wie das gefährlich ist Und wie mein Herze begehrlich ist, Komm, Mädchen, mir nicht auf die Stube. Du klipperst und klapperst mit Teller und Tassen, Rasch muß ich von Arbeit und Handwerkzeug lassen Du kleine Kokette, Und muß dich küssen und stürmisch umfassen. Komm, Mädchen, mir nicht auf die Stube. Komm, Mädchen, mir nicht in die Wege. Wenn im Garten ich einsam spazieren geh Und im Garten dich einsam hantieren seh, Komm, Mädchen, mir nicht in die Wege. Aus Himbeergebüschen schimmert dein Rücken, Ich höre dein Kichern beim Unkraut pflücken, Du hast mich gesehen: Was zögert er noch, in den Arm mich zu drücken. Komm, Mädchen, mir nicht in die Wege. Komm, Mädchen, mir nicht in die Laube. Denn wüßtest du, wie das erbaulich ist, Und wie solche Sache vertraulich ist, Komm, Mädchen, mir nicht in die Laube. Wenn wir so neben einander sitzen, Und unsere Augen zusammenblitzen, Es netzt uns der Nachttau, Wir könnten uns leicht erkälten, erhitzen. Komm, Mädchen, mir nicht in die Laube.
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Frühling", appears in Adjudantenritte
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Printemps", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Detlev von Liliencron, Adjutantenritte, Zweite Auflage, Berlin, Schuster & Loeffler, 1896, pages 49-50.
5. Die gelbe Blume Eifersucht  [sung text not yet checked]
Was war das, drückt er ihr [leise]1 die Hand, Als gestern Abend er neben ihr stand, Der Hund, der Hund! Heut sah sie den ganzen Tag hinaus: Wann wird er kommen. Und als er um die Ecke bog, Das Rot ihr in die Schläfen flog. Das soll dir nicht frommen, Du Hund, du Hund! Heut Abend, ich lauschte, in heimlicher Stund' Er küßte sie zärtlich auf Augen und Mund, Der Hund, der Hund! Nun lauer' und schleich ich im Säulengang Auf Katzenpfoten. Meinen Dolch betast' ich wohl hundertmal, In die Brust ihn dir brech' ich für alle die Qual, Als Liebesboten, Du Hund, du Hund!
Text Authorship:
- by Detlev von Liliencron (1844 - 1909), "Die gelbe Blume Eifersucht"
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View original text (without footnotes)1 Posa: "heimlich"; further changes may exist not shown above.