Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Nimmst ja alle Blüthen mir weg, Das es schneiet auf Weg und Steg, Wirfst mir [gar]1 den Schnee in's Gesicht Haufenweise, du böser Wicht! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Fliehn ja alle Vöglein vor Schreck Tief in den Wald in's sichre Versteck, Und die zarten Blümlein der Au, Ach, wie sie zittern schau, o schau! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Jagst nur von den Bergen daher Wetterwolken mir schwarz und schwer, Weh, kein einziger Sonnenstrahl Blickt mehr hinab auf das Blüthenthal! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Maienwind! Halt, halt! nicht so geschwind! Willst du zürnen, ei denn nimm mit Lieber meine Sorgen, ich bitt, Meinethalben über das Meer Heute noch mit dem ganzen Heer! Maienwind! Fort, fort! geschwind, geschwind!
5 Lieder für S., A., T. und B. , opus 234
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Maienwind  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "An den Maienwind", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 80
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- ENG English (Sharon Krebs) , "To the May wind", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874, Basel: Benno Schwabe Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 70-71.
1 Schletterer: "ja"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
2. Waldfrieden  [sung text not yet checked]
O wie muß dir sein, Trautlieb [Vögelein]1! Auf den [schlanken]2 Tannen droben Ungestört den Herrn zu loben, Könnt' [auch ich]3 so glücklich sein! O wie muß dir sein, Hellklar Waldbächlein! Mit melodisch süßem Singen Ungeseh'n durch's Moos zu [klingen]4, Könnt' [auch ich]3 so glücklich sein! O wie muß dir sein, Frischroth Waldblümlein! Heimlich still im Grün zu glühen, Schmerzenslos dann zu verblühen! Könnt' [auch ich]3 so glücklich sein!
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Waldfrieden", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 88
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Sylvan peace", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die poetische Nationalliteratur der deutschen Schweiz. Dritter Band, Glarus: J. Vogel, 1867. Pages 281 - 282.
1 Abt, Graben-Hoffmann: "Waldvöglein"2 Graben-Hoffmann: "blanken"
3 Graben-Hoffmann: "ich auch"
4 Graben-Hoffmann: "dringen"
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3. Wie schön ist doch das Wandern  [sung text not yet checked]
Wie schön ist doch das Wandern Beim ersten Morgenlicht, Wenn durch die grauen Wolken Die Sonne strahlend bricht; Der Nebel muß schnell weichen Vor ihrem gold'nen Schein, Und Gras und Blumen trinken Die flücht'gen Tropfen ein. Wie schön ist doch das Wandern Zur stillen Abendzeit, Wenn sich hernieder neiget Der Sonne Herrlichkeit. Es tönt das Abendläten So traulich über's Feld, Da steigt manch' frommes Beten Hinauf zum Herrn der Welt. Wie schön ist doch das Wandern Im Walde bei der Nacht, Wenn durch die grünen Zweige Der Mond hernieder lacht; Viel tausend Sterne funkeln Gleich lieben Augen drein; Wie schön ist doch das Wandern Des Nachts, beim Mondenschein.
Authorship:
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Researcher for this page: Melanie Trumbull4. Bleibe hier bei mir  [sung text checked 1 time]
Es will durch Land und Meere hin sich weit ein Vöglein schwingen, da hört es aus dem nächsten Grün ein and'res Vöglein singen. Witt, witt, witt, ich ziehe nit, o bleibe hier, bei mir, bei mir! Und wo, gewiegt vom lauen West, der Blüten schönste flammen, da bauen beide sich ein Nest und jubeln drin zusammen. Witt, witt, witt, ich ziehe nit, und bleibe hier, bei dir, bei dir!
Authorship:
- by Adolf (Friedrich Philipp Balduin), Freiherr von Leutrum-Ertingen (1817 - 1861), no title
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Confirmed with Adolf (Friedrich Philipp Balduin) Freiherr von Leutrum-Ertingen, Gedichte, Hannover: Ludwig Ehlermann, 1850, page 193. Appears in Gedichte, no. 49.
Research team for this page: Melanie Trumbull , Johann Winkler
5. Am Bach  [sung text not yet checked]
Am Bach bin ich 'gangen, Wo die Maßliebchen steh'n, Da hab' ich voll Bangen Meinen Schatz kommen seh'n. Maßliebchen hat eben Geheims ich gefragt, O Lieben, o Leben! Ja! hat es gesagt. O könnt' ich dich küssen, Du lieber, lieber Knab', Doch du darfst ja nicht wissen, Wie so lieb' ich dich hab'. Hätt's Maßlieb gelogen? Ich spring in den Wald -- Und hat's nicht getrogen, So find'st du mich bald.
Authorship:
- by Karl von Lemcke (1831 - 1913), "Am Bach", appears in Lieder und Gedichte, in 3. Vermischte Lieder
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Confirmed with Karl von Lemcke, Lieder und Gedichte, Hamburg: Hoffmann und Campe, 1861, page 85. Appears in Vermischte Lieder.
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