Klinge, klinge, mein Pandero, Doch an andres denkt mein Herz. Wenn du, muntres Ding, verständest Meine Qual und sie empfändest, Jeder Ton, den du entsendest, Würde klagen meinen Schmerz. Bei des Tanzes Drehn und Neigen Schlag' ich wild den Takt zum Reigen, Daß nur die Gedanken schweigen, Die mich mahnen an den Schmerz. Ach, ihr Herrn, dann will im Schwingen Oftmals mir die Brust zerspringen, Und zum Angstschrei wird mein Singen, Denn an andres denkt mein Herz.
Sechs Lieder , opus 65
by Joseph Dessauer (1798 - 1876)
1. Klinge, klinge, mein Pandero  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), no title, appears in Spanisches Liederbuch, in 2. Weltliche Lieder, no. 1
Based on:
- a text in Spanish (Español) by Alvaro Fernandez de Almeida
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Volkslieder und Romanzen der Spanier im Versmasse des Originals verdeutscht durch Emanuel Geibel, Berlin: Verlag von Alexander Duncker, 1843, page 26
2. Der Bleicherin Nachtlied  [sung text not yet checked]
Wellen blinkten durch die Nacht, Blaß der Mond am Himmel stand, Mägdlein saß an Ufers Strand, Hielt bei [ihren]1 Leinen Wacht, Sang in wilden Melodei'n In die weite Nacht hinein: Bleiche, bleiche weißes Lein, In des stillen Mondes Hut, Bist du bleich, [dann]2 bist du gut, Bist du bleich, [dann]2 bist du rein. -- Bleiche, bleiche, weißes Lein! Bleich muß alles Ende sein! Sonne gibt zu lichten Schein, Lässt dem Herzen keine Rast; Ist der Tag nur erst erblaßt, Wird das Herz auch ruhig sein. -- Bleiche, bleiche, weißes Lein! Bleich muß alles Ende sein! War ein töricht Mägdelein, Rot und frisch mein Angesicht; Rote Wangen taugen nicht, Locken Unglück nur herein. -- Bleiche, bleiche, weißes Lein, Bleich muß alles Ende sein! Bleichet denn, ihr Wangen mein! Bleiche meiner Augen Schein! [Bleiche, bleiche, weißes Lein! Sollst umhüllen mein Gebein! -- Bleich muß alles Ende sein! Bist du bleich, dann bist du rein!]3
Text Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Der Bleicherin Nachtlied", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "Night Song of the Bleaching Girl", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Deutscher Musenalamanach auf das Jahr 1834, page 268 and in the 1849 collection Deutschland's Balladen- und Romanzen-Dichter von G. A. Bürger bis auf die neueste Zeit, Karlsruhe : Verlag von Wilhelm Kreuzbauer. This is the first version of the poem.
1 Spohr: "ihrem"2 Baroni-Cavalcabó: "so"
3 Spohr:
Bleich muss alles Ende sein, Bist du bleich, so bist du rein. Bleiche, bleiche, weisses Lein, Sollst umhüllen mein Gebein!
3. Das Ständchen  [sung text not yet checked]
[Mein Lieb! all ihre Grüße]1 Schickt dir die Frühlingsnacht: Schlaf' wohl! du Wundersüße, Du Süße! Gehüllt in deine Pracht. Es kommt aus Kelch und Dolde Ein Duft dir zugefacht: Schlaf' wohl! du Wunderholde, Du Holde! Du Glut der kühlen Nacht. [Und zarte Liebestöne]2 Umschweben dich sanft und sacht: Schlaf' wohl! du Wunderschöne Du Schöne! Du Herz der stillen Nacht. Und Sterne mit mildem Scheine, Sie winken von hoher [Macht]3: Schlaf' wohl! du Wunderreine, Du Reine! Du Trost der dunkeln Nacht. Mein Lieb! all ihre Grüße Schickt dir die Frühlingsnacht: Schlaf' wohl! du Wundersüße, Du Süße! Gehüllt in deine Pracht.
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Ständchen", appears in Gedichte [1858], in 1. Liebe
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View original text (without footnotes)1 Abt: "All' ihre Frühlingsgrüsse" ; Gartz, Hiller, Reissmann: "All' ihre Zaubergrüsse"; Roeder: "Es schickt dir all' ihre Grüsse" - further changes may exist not shown above.
2 Abt: "Flüsternde Liedertöne"
3 Abt: "Wacht"
4. Winterwanderlied  [sung text not yet checked]
Der Winter ist gekommen, Der Schnee liegt überall. Wann singst du endlich wieder Im Erlenbusch und Flieder Die alten schönen Lieder, Frau Nachtigall? Wir wandern unsre Straße, Es stürmet und es schneit. Wie sind so kurz die Tage, Wie ist so lang die Plage! Wann endet unsre Klage? Wann unser Leid? Doch Frühling muß es werden, Und Frühling wird's einmal: Die Hoffnung laßt uns hegen Durch Reif und Schnee und Regen Auf allen unsern Wegen Trotz Leid und Qual! Frau Nachtigall, komm, singe, Sing' über Berg und Thal Und grüß im Sonnenscheine Von allen Jungfrau'n eine, Die Herzallerliebste meine Viel tausendmal!
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Im Winter", appears in Lyrische Gedichte, in Volksleben, in Allerlei Klänge aus dem Volksleben, in Wanderlieder, no. 11
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5. Zum letzten Mal  [sung text not yet checked]
[Nun]1 muß ich dich, du Teure, lassen, Und blieb mir keine andre Wahl, So laß noch einmal dich umfassen - O einmal noch, zum letzten Mal! In deinen Armen laß mich liegen Und, wie der Kelch im Sonnenstrahl, In deinem holden Blick mich wiegen - O einmal noch, zum letzten Mal! An deinen Busen laß mich sinken Und durst'ge Küsse ohne Zahl Von deinen süßen Lippen trinken - O einmal noch, zum letzten Mal! Laß mich ins tiefste Herz dich drücken, Mit dieser Stunde sel'ger Qual Will ich mein ganzes Leben schmücken - O einmal noch, zum letzten Male!
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Zum letzten Mal"
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View original text (without footnotes)1 Allgayer, Dessauer: "Und"; further changes may exist not noted.
6. Das Tiefste  [sung text not yet checked]
Tiefes Meer, tiefes Meer! Ach wie bist du stolz und hehr! Keinem Auge ward es kund, Was sich regt auf deinem Grund, Wie's im bodenlosen Schlund Lebt und webt, Sproßt und schwebt. Deine Tiefe -- schwarz und wild! Deine Fläche -- schön und mild! Tiefes Meer, tiefes Meer! Ach wie bist du stolz und hehr! Tiefes All, tiefes All! Flutest um den Erdenball! Bist so tief und doch so klar; Auf den Schwingen wunderbar Trägst du deine goldne Schaar. Stern um Stern, Fern und fern, Steiget auf, mit Sehnsuchtklang Wandelnd seinen ew'gen Gang. Tiefes All, tiefes All! Flutest um den Erdenball! Tiefes Herz, tiefes Herz! Wie viel trägst du Lust und Schmerz! Nichts ist doch so tief wie du, Nichts ist doch so stolz wie du; Strebst und hämmerst ohne Ruh'. Was da lebt, Was da schwebt -- Allem ringst du nach voll Pein, Alles muß dein eigen sein. Tiefes Herz, tiefes Herz! Wie viel trägst du Lust und Schmerz!
Text Authorship:
- by (Karl) Ludwig Pfau (1821 - 1894), "Tiefes"
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Confirmed with Gedichte von Ludwig Pfau, Stuttgart, Franckh'sche Verlagshandlung, 1858, pages 61-62.