Es hat die warme Frühlingsnacht Die Blumen hervorgetrieben, Und nimmt mein Herz sich nicht in acht, So wird es sich wieder verlieben. Doch welche von den Blumen alln Wird mir das Herz umgarnen? Es wollen die singenden Nachtigalln Mich vor der Lilje warnen.
Sechs Lieder , opus 3
by Otto Dresel (1826 - 1890)
1. Es hat die warme Frühlingsnacht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Heinrich Heine (1797 - 1856), no title, appears in Neue Gedichte, in Neuer Frühling, no. 10
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "La chaude nuit de printemps", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
2. Sonntagsfrühe  [sung text checked 1 time]
Aus den Thälern hör' ich schallen Glockentöne, Festgesänge, Helle Sonnenblicke fallen Durch die dunkeln Buchengänge. Himmel ist von Glanz umflossen, Heil'ger Friede rings ergossen. Durch die Felder still beglücket Wallen Menschen allerwegen; Frohen Kindern gleich geschmücket, Gehn dem Vater sie entgegen, Der auf goldner Saaten Wogen Segnend kommt durch's Land gezogen. Wie so still die Bäche gleiten, Wie so [licht]1 die Blumen blinken! Und aus längst [entschwundnen]2 Zeiten Zieht ein Grüssen her, ein Winken, -- Wie ein Kindlein muß ich fühlen, Wie ein Kindlein möcht' ich spielen!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Sonntagsfrühe", appears in Lieder, in Stimmungen und Gestalten, first published 1844
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View original text (without footnotes)1 Dresel: "still" (presumably from Reinick's earlier version)
2 Dresel: "vergangnen" (presumably from Reinick's earlier version)
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3. Ständchen  [sung text checked 1 time]
In dem Himmel ruht die Erde, Mond und Sterne halten Wacht, Auf der Erd' ein kleiner Garten Schlummert in der Blumen Pracht. Gute Nacht, gute Nacht! In dem Garten steht ein Häuschen, [Still]1 von Linden überdacht; [Vor dem kleinen]2 Erkerfenster Hält ein [Vogel]3 singend Wacht. Gute Nacht, gute Nacht! In dem Erker schläft ein Mädchen, [Träumet]4 von der Blumenpracht; Ihr im Herzen ruht [der]5 Himmel, D'rin die [Engel]6 halten Wacht. Gute Nacht, [gute Nacht!]7
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "In dem Himmel ruht die Erde", subtitle: "Ständchen", appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, appears in Lieder, in Frühling und Liebe, first published 1838
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Sotto il cielo la terra riposa", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "wild"
2 Randhartinger, Wolf: "Draußen vor dem"
3 Blodek: "Vöglein"
4 Blodek: "träumend"
5 Lang: "ein"
6 Blodek: "Englein"
7 Lang's manuscript ends with "Gute Gut!" - presumably a typo.
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4. Diebstahl  [sung text not yet checked]
Mädel trug des Wegs daher Einen Korb voll Blüten, Knabe schlich sich hinterher, -- Mädel kann sich hüten! -- Denn der Knabe, der war keck, Stahl die schönsten Blüten weg. O du böser Knabe! Knabe läuft und bringt nach Haus Die gestohlnen Blüten; Doch mit Lachen war es aus, -- Knabe kann sich hüten! -- Denn ein Schelm das Mädel war, Stahl ihm seine Ruhe gar, O du böses Mädel! Drauf, als sie sich wieder sah'n, Wie sie beid' erglühten! Schleicht der Knabe sich heran, -- Mädel kann sich hüten! -- Und eh' sie es nur geglaubt, Hat er Kuß auf Kuß geraubt. O du böser Knabe! Mädel mußt' sich fügen drin, Denn mit Kuß und Blüten Ging auch Herz und Hand dahin, -- Konnt' sich nicht mehr hüten! -- Und so stahlen, auf mein Wort, Beid' am Ende selbst sich fort. [Liebe]1 machet Diebe!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Diebstahl", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "Oh Liebe"
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5. Ich sah wohl ein liebes Blümlein  [sung text checked 1 time]
Ich sah wohl ein liebliches Blümlein Und Frühling ward es um mich. O weh! und da war es verschwunden, O weh! und mein Frühling wich. Und wenn ich des Frühlings gedenke, Erstirbt auf den Lippen das Lied. Es blühte so über die Massen! Ich weiss nicht, wie mir geschieht. O lächle, o lächle noch einmal Mir in mein Leben hinein! Und lass es für mich, o du Blümlein, Einmal doch noch Frühling sein!
Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Frühlingsglocken  [sung text checked 1 time]
Schneeglöckchen tut läuten: [Kling -- ling -- ling]1 Was hat das zu bedeuten? -- Ei, gar [ein]1 lustig Ding! Der Frühling heut' geboren ward, Ein Kind der allerschönsten Art; [Zwar liegt es]2 noch im weißen Bett, Doch spielt es schon so wundernett, Drum kommt, ihr [Vögel]3, aus dem Süd' Und bringet neue Lieder mit! Ihr Quellen all, Erwacht im Tal! Was soll das lange Zaudern? Sollt mit dem Kinde plaudern! Maiglöckchen tut läuten! [Bim -- bam -- bam!]1 Was hat das zu bedeuten? Frühling ist Bräutigam: Macht Hochzeit mit der Erde heut' Mit großer Pracht und [Festligkeit]4. Wohlauf denn, Nelk' und Tulipan, Und schwenkt die bunte [Hochzeitfahn']5! Du Ros' und Lilie, [schmücket euch, Brautjungfern sollt ihr werden gleich!]6 [Ihr]7 Schmetterling' [Sollt]8 bunt und flink [Den Hochzeitreigen]9 führen, Die Vögel musiciren! Blauglöckchen tut läuten! [Bim - bam - bim!]1 Was hat das zu bedeuten? -- Ach, das ist gar zu schlimm! Heut' nacht der Frühling scheiden muß, Drum bringt man [ihm]10 den Abschiedsgruß: Glühwürmchen ziehn mit Lichtern hell, Es rauscht der Wald, es klagt der Quell, Dazwischen singt mit süßem Schall Aus [jedem]11 Busch die Nachtigall, [Und]12 wird ihr Lied So bald nicht müd', Ist auch der Frühling [schon]1 [ferne]13 - Sie hatten [ihn alle]14 so gerne!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Frühlingsglocken", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, first published 1837
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lenteklokjes", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Cloches de printemps", first published 1892, copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Campane di primavera", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, Düsseldorf, 1838. First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, page 213. Note for stanza 4, line 10, word 3: sometimes spelled "musizieren"
1 omitted by Blech.2 Dresel: "Es liegt zwar"
3 Blech: "Vöglein"
4 Lachner: "Herrlichkeit"
5 Blech: "Hochzeitsfahn"
6 Blech, Schumann, Spohr, Wolf: "schmückt euch fein!/ Brautjungfern sollt ihr heute sein!"
7 omitted by Schumann, Spohr, Wolf.
8 Blech: "So"
9 Blech: "Ihr sollt den Reigen"
10 Dresel: "ihrer"
11 Blech: "jeden"
12 Blech: "Sie"
13 Schumann, Spohr, Wolf: "so ferne"
14 Blech: "all ihn"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler