Auf der Haide ist ein Platz Wo im Mai mein lieber Schatz Einmal bei mir saß. Hinterm Busch die Amsel rief, Wilde Rosen hiengen tief In's bethaute Gras. Leise sprach er, und ich wand Einen Kranz mit scheuer Hand, Blickte bang zuthal zu Tal. Aber näher neigt' er sich, Hob mein Haupt und küßte mich, Ach, zum ersten Mal! O wie war der Tag so licht! Und ich, Armes, wehrt' ihm nicht, Ließ es still geschehn. Doch den Kranz in trunk'nem Traum Hängt' ich in den Fliederbaum, Der uns zugesehn. Erste Lieb, du gehst vorbei, Schneller als ein Sturm im Mai, Bleibst kein treuer Gast: Ach, mein Schatz ist lange fort, Und mein Kränzlein hängt verdorrt An dem dürren Ast.
Vier Lieder , opus 7
by Friedrich Hegar (1841 - 1927)
1. Der welke Kranz
Text Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902), "Der welke Kranz"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
2. Meine Freude war die Rose
Meine Freude war die Rose, Aber ach! sie blüht nicht mehr: Meine Hoffnung ist verschwunden, Meine Welt ist freudenleer. Für die Freuden fand ich Schmerzen, Leiden fand ich für das Glück. Meine Rose schwand und ließ mir Nichts als Dornen mehr zurück. Rosen bringt der Frühling wieder, Aber meine Rose nie. Blüht, ihr Mädchen, wie die Rosen! Niemals blühet ihr, wie sie.
Text Authorship:
- by August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), "Meine Freude war die Rose", appears in Lyrische Gedichte, in Liebesleben
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3. Im Sommer  [sung text not yet checked]
Wie Feld und Au So blinkend im Thau! Wie Perlen-schwer Die Pflanzen umher! [Wie durch den Hain Die Lüfte so rein!]1 Wie laut, im hellen Sonnenstrahl, Die süßen Vöglein allzumahl! Ach! aber da, Wo Liebchen ich sah, Im Kämmerlein, So nieder und klein, So rings bedeckt, Der Sonne versteckt -- Wo blieb die Erde weit und breit Mit aller ihrer Herrlichkeit?
Text Authorship:
- sometimes misattributed to Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)
- by Johann Georg Jacobi (1740 - 1814), "Der Sommer-Tag"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Zomerlied", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David Guess) , "Summer song", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "En été", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Geschichte der deutschen Literatur mit ausgewählten Stücken aus den Werken der vorzüglichsten Schriftsteller von Heinrich Kurz, Zweiter Band, Fünfte Auflage, Leipzig, Druck und Verlag von B. G. Teubner, pages 544-545.
Modern German would change the following spellings: "Thau" -> "Tau", "allzumahl" -> "allzumal"
Note: Goethe mistakenly included this poem in his works in 1815. Several composers therefore attributed it erroneously to him (including Wolf and Franz). Referenced in Max Friedlaender's Das deutsche Lied im 18. Jahrhundert, Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1902, reprint: Hildesheim: Georg Olms Verlagsbuchhandlung, 1962.
1 Franz, Hauptmann, Nägeli, Felix Mendelssohn: "Wie durch's Gebüsch / Die Winde so frisch!"4. Siciliana Sung Text
Note: this is a multi-text setting
Ich sprach: "Warum mit Blicken wieder spielst du?" Sie sprach: ""Weil ich dieß Spiel allein verstehe."" Ich sprach: "Warum nach jenen andern schielst du?" Sie sprach: ""Weil ich nach mir sie schielen sehe."" "Leichtsinnige! auf mein Verderben zielst du!" ""Empfindsamer! ist meine Lust dein Wehe?"" "Ach, jedem, der so an dich sieht, gefielst du." ""Doch mir nicht jeder, den ich so ansehe.""
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Wanderung, in 1. Erster Bezirk. Italienische Gedichte, in Sicilianen, no. 50
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Researcher for this page: Harry JoelsonWenn ich zu Walde geh mit meiner Schönen, So gucken vor aus allen Büschen Faunen, Die in die [siebenröhrige]1 Flöte stöhnen, Daß sie Gefallen finden an der Braunen. Und wenn wir gehn zum Strand hinab, so dröhnen Tritonen laut in ihre Meerposaunen, Ein Zeichen gebend allen Wogensöhnen, Des festen Lands Meerwunder anzustaunen.
Text Authorship:
- by Friedrich Rückert (1788 - 1866), no title, appears in Wanderung, in 1. Erster Bezirk. Italienische Gedichte, in Sicilianen, no. 15
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View original text (without footnotes)1 Sekles: "siebenröhr'ge"
Research team for this page: Harry Joelson , Johann Winkler