Es [wogen]1 die Wellen, Es säuselt der Wind, Sie wiegen uns Kinder Im Nachen gelind; Wir gleiten hinunter Die Ufer entlang Und singen im Frühling Den Morgengesang. Der Himmel ist heiter, Die Fluthen sind hell; Es springen die Lämmer, Es sprudelt der Quell; Wir hören die Vögel Im sonnigen Grün, Wo duftend die Blumen Zu tausenden blüh’n. Wir folgen den Wellen, Mit lachendem Sinn, Die Fröhlichen wissen Am besten wohin; Noch strahlt uns der Morgen Mit rosigem Licht, Wir kennen die Sorgen Des Lebens noch nicht. O Frühling! o Jugend! Wie eilst du vorbei, Gleich singenden Kindern Im blühenden Mai, Wie spielende Lüfte, Wie Wellen im Thal, Wie Blüthe und Düfte Enteilet dein Strahl. Und wachsen die Schatten, Und nahet die Nacht, In ernster, in stiller Erhabener Pracht: Dann fahren wir wieder Dem Vaterhaus zu, Dann schweigen die Lieder Wir kehren zur Ruh’.
6 Duetten für 2 Singstimmen mit Pianoforte , opus 97
by Franz Paul Lachner (1803 - 1890)
Heft 1 -- 1. Die Kinder auf dem Wasser  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Guido Moritz Görres (1805 - 1852), "Die Kinder auf dem Wasser" [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with: Guido Görres, Deutsches Hausbuch, I. Band, München: in Commission der literarusch-artistischen Anstalt, [1846], page 85.
1 Silcher: "murmeln" ; further changes may exist not noted above.Researcher for this text: Sharon Krebs [Guest Editor]
Heft 1 -- 2. Des Frühlings Ruf  [sung text not yet checked]
Wacht auf! wacht auf! ihr Thäler, Vom Winterschlaf so kalt, Und ziere dich mit Blumen Du Wiese, Feld und Wald. Wach auf! wach auf! zum Lichte, Du nachtumhüllte Saat, Sproß auf in tausend Halmen, Die Zeit des Maien naht. Wacht auf! wacht auf! ihr Schläfer, Zu Thaten aus der Ruh, Es ruft ein Bote Gottes, Der Frühling ruft's euch zu.
Authorship:
- by Guido Moritz Görres (1805 - 1852), "Des Frühlings Ruf" [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]Heft 1 -- 3. Gute Nacht  [sung text checked 1 time]
[Schon]1 fängt es an zu dämmern, Der Mond als Hirt erwacht, Und singt den Wolkenlämmern Ein Lied zur guten Nacht; Und wie er singt so leise, Da dringt vom Sternenkreise Der Schall ins Ohr mir sacht, Schlafet in Ruh'! schlafet in Ruh'! [Vorüber der Tag und sein Schall;]2 Die Liebe Gottes, sie deckt euch zu [Allüberall]2. Nun suchen in den Zweigen Ihr Nest die Vögelein, Die Halm' und Blumen neigen Das Haupt im Mondenschein, Und selbst des [Mühlbachs]3 Wellen Lassen das wilde Schwellen Und schlummern [murmelnd]4 ein. Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebe Gottes deckt euch zu Allüberall. Von Tür zu Türe wallet Der Traum, ein lieber Gast, Das Harfenspiel verhallet Im schimmernden Palast, Im Nachen schläft der Ferge, Die Hirten auf dem Berge [Halten]5 ums Feuer Rast. Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebes Gottes deckt euch zu Allüberall. Und wie nun alle Kerzen Verlöschen durch die Nacht, Da schweigen auch die Schmerzen, Die Sonn' und Tag gebracht; [Lind]6 säuseln die Zypressen, Ein seliges Vergessen Durchweht die Lüfte sacht. [Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebe Gottes deckt euch zu Allüberall.]2 Und wo von heißen Tränen Ein schmachtend Auge blüht, Und wo in bangem Sehnen Ein liebend Herz verglüht, Der Traum kommt leis und linde Und singt dem kranken Kinde Ein tröstend Hoffnungslied. Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebe Gottes deckt euch zu Allüberall. [Gut']7 Nacht denn, all ihr Müden, Ihr Lieben nah und fern! [Nun]8 ruh' auch ich in Frieden, Bis glänzt der Morgenstern. Die Nachtigall alleine Singt noch im Mondenscheine Und lobet Gott den Herrn. [Schlafet in Ruh', schlafet in Ruh'! Vorüber der Tag und sein Schall; Die Liebe Gottes deckt euch zu Allüberall.]2
Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Gute Nacht", appears in Jugendgedichte, in 3. Drittes Buch, in Athen [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- DUT Dutch (Nederlands) (Corien Sleeswijk) , "Goede Nacht", copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Rheinberger, op. 185 no. 7: "Nun"; further changes may exist not noted above
2 omitted by Abt.
3 Lachner, both settings: "Mühlrads"
4 Lachner, op. 105: "ruhig"
5 Rheinberger, op 131: "Sie halten"
6 Abt: "Und"
7 Lachner, op. 84: "Gute"
8 Abt: "Bald"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
Heft 2 -- 4. Mailied  [sung text checked 1 time]
Du bist doch treu,
Geliebter Mai!
Versprichst uns nie die Wiederkehr,
Und kommst doch immer wieder her.
Es ist ja nicht
Gesetz und Pflicht;
Und fiel's dir einmal ein, zu ruh'n,
Wir könnten nichts dawider thun!
Kaum aber fleh'n
Wir, dich zu seh'n,
So wirbelt schon ein Lerchlein wo:
"Der Frühling kommt! [Seid]1 frisch und froh!"
Kaum wünschten wir
Den Schnee von hier,
So fliegt er weg, wie leichter Flaum,
Und macht den jungen Halmen Raum.
Schon trägt das Land
Sein Festgewand,
Schon schrieb der Lenz in Wald und Trift
Sich lesbar ein mit Blumenschrift.
Zu schnell beinah'
Ist er [uns]2 da;
Es ist für's Herz ein großer Sprung,
Noch erst so alt und jetzt so jung.
Erst kalt und arm,
Nun reich und warm;
Erst seine Welt ein enges Haus,
Und jetzt in's Haus der Welt hinaus.
[ ... ]
Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "Mailied" [author's text checked 1 time against a primary source]
Confirmed with Liedertafel von Johann Gabriel Seidl, Wien, Druck und Verlag von Carl Gerold, 1840, pages 5-6.
Note: Modern spelling would change "thun" to "tun", etc.
1 Lachner, op. 97: "Sei"2 Lachner, op. 97: "schon"
Research team for this text: Emily Ezust [Administrator] , Malcolm Wren [Guest Editor] , Johann Winkler
Heft 2 -- 5. Im Walde
— This text is not currently
in the database but will be added
as soon as we obtain it. —
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
Heft 2 -- 6. Ihr lieben Vöglein singt  [sung text not yet checked]
Ihr lieben Vöglein, singt nur fort, So lang's vermag die kleine Brust! Singt von des Frühlings Herrlichkeit, Singt von des Frühlings Lieb' und Lust! Und sänget ihr auch ewig fort, Viel tausend Jahre Tag und Nacht, Ihr könntet singen nie genug! -- So schön hat Gott die Welt gemacht!
Authorship:
- by Oscar von Redwitz-Schmölz (1823 - 1891), no title, appears in Amaranth, in Amaranths Waldeslieder, no. 5, first published 1849 [author's text checked 1 time against a primary source]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (David Arkell) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission