[Nun]1 liegt die Welt im Traume, Berauscht von Glanz und Duft -- Kein Blatt regt sich am Baume, Kein Vöglein in der Luft. Die müden Sterne neigen Zur Ruh' schon ihren Lauf, Doch mir im Herzen steigen Noch schön're Sterne auf. Was mir der Tag beschieden, Ward sorglos nie vollbracht, Doch selig ist der Frieden Der stillen [heiligen]2 Nacht!
Fünf Gesänge für 1 mittlere Singstimme mit Pianoforte , opus 31
by Samuel de Lange (1840 - 1911)
1. Sommernacht  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), "Sommernacht", appears in Aus dem nachlasse Mirza Schaffy's: Neues Liederbuch, in 6. Lieder des Trostes, no. 2
Based on:
- a text in Azerbaijani (Azərbaycan dili) by Mirzə Şəfi Vazeh (1794 - 1852) [text unavailable]
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich Bodenstedt, Aus dem Nachlasse Mirza-Schaffy's Neues Liederbuch, Berlin: A. Hoffmann & Comp., [1878], page 171.
1 S. de Lange: "Noch"; further changes may exist not shown above.2 Keller: "heil'gen"
2. Lieder vom schwarzen Meer  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Die Gletscher leuchten Im Mondenlicht, Und Thränen feuchten Mein Angesicht. Die Stürme sausen, Die Möven schrein, Die Wogen brausen, Ich denke dein! Das Land entschwindet Schon fern dem Blick, [Doch zu dir]1 findet Mein Herz zurück; Ich will ihm Schwingen Des Liedes leihn, Es soll dir singen: Ich denke dein!
Text Authorship:
- by Friedrich Martin von Bodenstedt (1819 - 1892), no title, appears in Aus dem nachlasse Mirza Schaffy's: Neues Liederbuch, in 1. Lieder der Liebe, in 2. Lieder vom Schwarzen Meer, no. 1
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The glaciers shine", copyright © 2012
1 Amadei: "Zu dir doch"
3. An den Tod  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Halb aus dem Schlummer erwacht, Den ich traumlos getrunken, Ach, wie war ich versunken In die unendliche Nacht! Tiefes Verdämmern des Seins, Denkend nichts, noch empfindend! Nichtig mir selber entschwindend, Schatte mit Schatten zu eins! Da beschlich's mich so bang, Ob auch, den Bruder verdrängend, Geist mir und Sinne verengend, Listig der Tod mich umschlang. Schaudernd dacht' ich's, und fuhr Auf, und schloß mich ans Leben, Drängte in glühndem Erheben Kühn mich an Gott und Natur. Siehe, da hab ich gelebt: Was sonst, zu Tropfen zerflossen, Langsam und karg sich ergossen, Hat mich auf einmal durchbebt. Oft noch berühre du mich, Tod, wenn ich in mir zerrinne, Bis ich mich wieder gewinne Durch den Gedanken an dich!
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "An den Tod", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte
Go to the general single-text view
Confirmed with Gedichte von Friedrich Hebbel. Gesammt-Ausgabe stark vermehrt und verbessert, Stuttgart und Augsburg, J. G. Cotta'scher Verlag, 1857, pages 227-228.
4. Erinnerung  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Einst gingen wir auf einer Bergeswiese, Tief athmend tranken wir die Blumenseelen, Das Bächlein kam herab, uns zu erzählen Den unvergessnen Traum vom Paradiese. Wir sahn das Abendroth die Gipfel färben, Es war ein Spiel vom schönsten Alpenlichte, Doch wandt' ich mich nach deinem Angesichte, Das strahlte mir wie Liebe ohne Sterben. Bald war den Bergen ihre Glut entschwunden, Und wird vielleicht so schön nie wieder kommen; Auch deinem Antlitz war der Strahl genommen, Ich sah ihn nicht in allen spätern Stunden. Hat mich vielleicht in deinen Zaubermienen Der Widerschein der Sonne nur geblendet? Auch dann ein Strahl der Liebe, die nicht endet, Doch besser wär's, er hätte nicht geschienen.
5. Nachtgefühl  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wenn ich mich abends entkleide, Gemachsam, Stück für Stück, So tragen die müden Gedanken Mich vorwärts oder zurück. Ich denke der alten Tage, Da zog die Mutter mich aus; Sie legte mich still in die Wiege, Die Winde brausten ums Haus. Ich denke der letzten Stunde, Da werden's die Nachbarn tun; Sie senken mich still in die Erde, Dann werd ich lange ruhn. Schließt nun der Schlaf mein Auge, Wie träum ich so oftmals das: Es wäre eins von beidem, Nur wüßt' ich selber nicht, was.
Text Authorship:
- by (Christian) Friedrich Hebbel (1813 - 1863), "Nachtgefühl", appears in Gedichte, in 3. Vermischte Gedichte
Go to the general single-text view