Nun laßt die Glocken Von Turm zu Turm Durchs Land frohlocken Im Jubelsturm! Des Flammenstoßes Geleucht facht an! Der Herr hat Großes An uns getan. Ehre sei Gott in der Höhe! Es zog von Westen Der Unhold aus, Sein Reich zu festen In Blut und Graus; Mit allen Mächten Der Höll' im Bund Die Welt zu knechten, Das schwur sein Mund. Furchtbar dräute der Erbfeind. Vom Rhein gefahren Kam fromm und stark Mit Deutschlands Scharen Der Held der Mark. Die Banner flogen, Und über ihm In Wolken zogen Die Cherubim. Ehre sei Gott in der Höhe! Drei Tage brüllte Die Völkerschlacht, Ihr Blutrauch hüllte Die Sonn' in Nacht. [250] Drei Tage rauschte Der Würfel Fall, Und bangend lauschte Der Erdenball. Furchtbar dräute der Erbfeind. Da hub die Wage Des Weltgerichts Am dritten Tage Der Herr des Lichts Und warf den Drachen Vom güldnen Stuhl Mit Donnerkrachen Hinab zum Pfuhl. Ehre sei Gott in der Höhe! Nun bebt vor Gottes Und Deutschlands Schwert Die Stadt des Spottes, Der Blutschuld Herd. Ihr Blendwerk lodert Wie bald! zu Staub, Und heimgefodert Wird all ihr Raub. Nimmermehr dräut uns der Erbfeind. Drum laßt die Glocken Von Turm zu Turm Durchs Land frohlocken Im Jubelsturm! Des Flammenstoßes Geleucht facht an! Der Herr hat Großes An uns getan. Ehre sei Gott in der Höhe!
Männerchöre [published first as Acht Gesänge, without #9] , opus 103
by Karl Heinrich Carsten Reinecke (1824 - 1910)
1. Am 3. September 1870  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Emanuel von Geibel (1815 - 1884), "Am dritten September 1870", appears in Heroldsrufe, in Von 1866 bis 1871
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2. Requiem für die gefallenen Krieger  [sung text not yet checked]
Rührt die Trommeln ernst und dumpf, Senkt die Fahnen feierlich! Jedem Heil, der im Triumph Für das Vaterland verblich. In der fremden Erde Schos Ruht er nimmer heimathlos, Der die Heimath unvergessen Sich in unsern Herzen schuf! Eine Thräne den Cypressen, Doch den Lorbern Jubelruf! Und wer friedlich rasten will, Mag daheim zu Grabe gehn, Unter Lindenwipfeln still, Wo der Väter Kreuze stehn, Wo der Epheu flüsternd bebt, Der den Hügel grün umwebt. Priesterlich verstreut die Linde Liedersang und Blüthenduft; Weinend legt ihr Kranzgewinde Treue Liebe auf die Gruft. Doch im Grabe öd' und fern Ruhn die Kämpfer stumm gesellt; Und nur Mars, der blut'ge Stern, Grüßt herab vom Himmelszelt. Unter Disteln blüht empor Ungepflegter Blumen Flor. Eine Gruft für hundert Herzen, Die beseelt der gleiche Schlag; Doch aus dieser Saat der Schmerzen Reift der Ernte gold'ner Tag. Die der Sturm dahingerafft, Die der Schlachtengott verklärt, Deutscher Einheit stolze Kraft Haben fallend sie bewährt-- Und ihr Heldenarm zerbrach Eines langen Wahnes Schmach. Kommt die Wolke stumm gezogen, Weint sie Thränen auf das Grab; Und des Himmels farb'ger Bogen Senkt verklärend sich herab. Rührt die Trommeln ernst und dumpf, Senkt die Fahnen feierlich! Jedem Heil, der im Triumph Für das Vaterland verblich. In der fremden Erde Schos Ruht er nimmer heimatlos, Der die Heimat unvergessen Sich in unsern Herzen schuf! Eine Thräne den Cypressen, Doch den Lorbern Jubelruf!
Text Authorship:
- by Rudolph von Gottschall (1823 - 1909), "Requiem", subtitle: "(September 1870)"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , subtitle: "(September 1870)", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolph Gottschall, Kriegslieder, Berlin: Franz Lipperheide, 1870, pages 32-34
3. Das Hildebrandlied  [sung text not yet checked]
Hiltibraht enti Handhubrant ... Hildebrand und sein Sohn Hadubrand, Hadubrand, Ritten selbander in Wut entbrannt, Wut entbrannt Gegen die Seestadt Venedig. Hildebrand und sein Sohn Hadubrand, Hadubrand, Keiner die Seestadt Venedig fand, Venedig fand, Da schimpften die beiden unflätig. Hildebrand und sein Sohn Hadubrand, Hadubrand, Ritten bis da, wo ein Wirtshaus stand, Wirtshaus stand, Wirtshaus mit kühlen Bieren. Hildebrand und sein Sohn Hadubrand, Hadubrand, Trunken sich beid' einen Riesenbrand, Riesenbrand, Krochen heim auf allen vieren.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Das Hildebrandlied", appears in Gaudeamus. Lieder aus dem Engeren und Weiteren, in Kulturgeschichtlich
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4. Der Schild der deutschen Ehre  [sung text not yet checked]
Wir stehn vor Gott und schwören, Das Schwert in uns'rer Hand, Dir einzig zu gehören, Du theures Vaterland; Zu leben und zu sterben Als deines Ruhmes Erben. Hell tönt vom Fels zum Meere Der Schild der deutschen Ehre. Sowahr auf andern Wegen Wir unser Heil gesucht, Erhofft des Friedens Segen Und edler Arbeit Frucht, Soll jetzt den Siegesfahnen Das Schwert die Pfade bahnen. Hell tönt vom Fels zum Meere Der Schild der deutschen Ehre. Sowahr sich ein Versucher Der deutschen Treue naht: Wir zahlen heim mit Wucher Den Willen und die That. Ein Weltgericht verkünde Den Sturz gekrönter Sünde! Hell tönt vom Fels zum Meere Der Schild der deutschen Ehre.
Text Authorship:
- by Rudolph von Gottschall (1823 - 1909), "Der Schild der deutschen Ehre", subtitle: "August 1870", written 1870, appears in Kriegslieder, first published 1870
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- ENG English (Sharon Krebs) , "The shield of German honour", copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolph Gottschall, Kriegslieder, Berlin: Franz Lipperheide, 1870, pages 15-16
5. Sängersegen
O Heil dem Hause
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6. Sie trinken immer noch Eins
An einem Sommerabend
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7. Jonas  [sung text not yet checked]
Im Schwarzen Walfisch zu Askalon Da trank ein Mann drei Tag, Bis daß er steif wie ein Besenstiel Am Marmortische lag. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon Da sprach der Wirt: «Halt an! Der trinkt von meinem Dattelsaft Mehr als er zahlen kann.» Im Schwarzen Walfisch zu Askalon Da bracht' der Kellner Schar In Keilschrift auf sechs Ziegelstein Dem Gast die Rechnung dar. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon Da sprach der Gast: «O weh! Mein bares Geld ging alles drauf Im Lamm zu Niniveh!» Im Schwarzen Walfisch zu Askalon Da schlug die Uhr halb vier, Da warf der Hausknecht aus Nubierland Den Fremden vor die Tür. Im Schwarzen Walfisch zu Askalon Wird kein Prophet geehrt, Und wer vergnügt dort leben will, Zahlt bar, was er verzehrt.
Text Authorship:
- by Joseph Viktor von Scheffel (1826 - 1886), "Altassyrisch", appears in Gaudeamus. Lieder aus dem Engeren und Weiteren, in Kulturgeschichtlich
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- ENG English [singable] (Peter Low) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
8. Herr Tristan
Die Wetter brau'n
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9. Der Propfenzieher  [sung text not yet checked]
Nun lasst uns tapfer brechen Den Rheinweinflaschen den Hals Und füllt mit goldnen Bächen Die Höhlung des Krystalls. Erhebt euch von dem Tische Und steht in Reih' und Glied Und singt das ewig frische, Uralte Zecherlied: Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch 'nein, Alles muss vertrunken sein! Der diesen Spruch ersonnen, Ein frommer Ritter was, Der lieber denn am Bronnen Bei vollen Fässern sass, Und als der letzte Gulden Aus seinem Beutel schied, Da machte er fröhlich Schulden Und sang sein altes Lied: Zum Zippel, zum Zappel, zum Kellerloch 'nein, Alles muss vertrunken sein!
Text Authorship:
- by Rudolph Baumbach (1840 - 1905), "Der Propfenzieher", appears in Spielmannslieder
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- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Rudolf Baumbach, Spielmannslieder, Leipzig: Verlag von A. G. Liebeskind, 1883, pages 53-55.