Siehst du am Abend die Wolken ziehn? Siehst du die Spitzen der Berge glühn? Mit ewigem Schnee die Gipfel umglänzt, Mit grünenden Wäldern die Täler umkränzt. ... Ach, in den Wäldern, so ewig grün, Kann still und heimlich die Liebe glühn! Nur der Morgen sieht sie, der Abendschein, Und die Lieb' ist mit Liebe so selig allein. Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz! Am starren Felsen bricht sich der Nord, Sanft wehen Lüftchen im Tale fort; Durch die Wälder schimmert der Mond einher, Und ferne da rauschet und brauset das Meer. ... O könnt' ich ziehen im Morgenroth! O hauchte Abend mir Liebestod! Es schwindet das Leben, du weißt es kaum -- O ewige Liebe, O ewiger Traum! Ach, in die Ferne Sehnt sich mein Herz!
Sechs Lieder für eine Sopran- oder Tenorstimme mit Begleitung des Pianoforte , opus 33
by (Philipp) Friedrich Silcher (1789 - 1860)
1. In die Ferne
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886), "In die Ferne"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) (Harald Krebs) , copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2015, (re)printed on this website with kind permission
2. Nur sie
Language: German (Deutsch)
Würd' ich als Stern am Himmel ziehen, dir strahlt' ich nur mit klarem Schein; würd' ich als Rose golden blühen, dir blüht' ich nur, nur dir allein. Wär' ich ein Ton auf leichten Schwingen, zög' ich in deine reine Brust; wär' ich die Lieb', dein Herz durchdringen wollt' ewig ich mit Liebeslust. Wär' ich ein Traum, als Stern und Rose zög' ich in deinen Schlummer ein, als Ton und Lieb' und würde lose, wenn du erwachst, verschwunden sein.
3. Jugendland
Language: German (Deutsch)
Heil'ge, friedenvolle Auen, meiner Jugend schönes Land, könnt' ich euch noch einmal schauen, wär' ich ewig nicht verbannt! Schönes Land, so heiß ersehnet, trüge Sehnsucht mich von hier! Ach, umsonst! Ein Weltmeer dehnet wild sich zwischen mir und dir. Dürft' in deinen lieben Armen selig ich, nicht mehr verbannt, noch an deiner Brust erwarmen, fernes, gold'nes Jugendland!
Text Authorship:
- by (Baltasar Friedrich) Wilhelm Zimmermann (1807 - 1878)
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4. Der Strom der Zeit Sung Text
Note: this is a multi-text setting
Dunkel rauscht des Stromes Welle
Wo kein Stern am Himmel steht,
Niemand sah noch seine Quelle,
Niemand weiß, wohin er geht.
...
Text Authorship:
- by Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841), "Der Strom der Zeit"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
Endlos geht die Fahrt und traurig, und das Ziel bleibt unbekannt; durch die dunkle Nacht so schaurig winkt dem Fährmann nirgends Land. Plötzlich durch die Wolken dringet eines hellen Sternes Licht, hoffnungsfroh der Schiffer singet: Gott verlässt die Seinen nicht!
Text Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this page: Bertram Kottmann5. Das Vöglein
Language: German (Deutsch)
Der Wald war stumm, das Laub so bleich, das Vöglein saß am dürren Zweig und sang so süß in Lust und Weh': Der Lenz ist hin, ade, ade! Verblüht, verwelkt die Blum' im Tal, verglüht, verhüllt der Sonne Strahl; mich zieht's in ew'gen Frühlingsschein, in weites, weites Land hinein, mich zieht's hinauf zu gold'ner Höh' - der Lenz ist hin, ade! ade!
Text Authorship:
- by Friedrich (Wilhelm Ludwig Alwin) Schmidt (1803 - 1828), as F. Alwin
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6. Fern und nah'
Language: German (Deutsch)
Auf der blumenreichen Aue in dem klaren Morgentaue geh'n die Lämmlein silberhell; Fischlein spielen, schnelle Fischlein lustig spielen hin und her auf kühler Well'. Käm' mein Lieb' als Lamm gegangen, zög' ich's hinter mir gefangen wohl an einem roten Band; wollt' es fischen, mit der gold'nen Angel fischen, schwämm's, ein schneller Fisch, ans Land. Auf dem Berge tu ich stehen und ins Tal herniedersehen nach dem schönsten Angesicht. Lämmlein seh' ich, Well' auf Welle drunten seh' ich, aber meine Liebste nicht. Berg und Tal, in heißen Flammen finden sich doch nie zusammen, denn sie stehen gar zu weit. Doch zwei Herzen, doch zwei heißverliebte Herzen sind beisammen allezeit.