Mutterherz, o Mutterherz! Ach! wer senkte diese Regung, Die flutende Bewegung, Die Wonne, diesen Schmerz, Süß und schauervoll in dich: Gott, der Herzenbilder, Sprach zur roten Flut In den Adern: Milder Fließe, still und gut! Und da strömten Flammen Alle himmelwärts In der Brust zusammen - Und es ward ein Mutterherz. Mutterherz, o Mutterherz! Diese liebevolle Regung, Diese flutende Bewegung, Diese Wonne, diesen Schmerz, Senkt' ein Gott, ein Gott in dich!
6 Lieder , opus 6
by Václav Jan Křtitel Tomášek (1774 - 1850)
1. Mutterherz  [sung text checked 1 time]
Text Authorship:
- by Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 - 1791)
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2. Die Verlassene  [sung text checked 1 time]
Einsam sitz' ich da und sehne mich nach einem treuen Freund, einsam wein' ich manche Träne, wie sie die Verlass'ne weint. In dem Inner'n meines Herzens nähr' ich tiefe Traurigkeit, voll Gefühl des bangsten Schmerzens klag' ich der Natur mein Leid. Alles auf der weiten Erde, alles freut der Liebe sich, nur ich armes Mädchen werde nicht geliebt und härme mich. Soll ich einzige von allen, meine Jugend so verblüh'n gleich der Rose, und dann fallen ungepflückt zur Erde hin? Soll kein Jüngling mich beglücken, mich mit einem Kuss erfreu'n? Nie mich an sein Herze drücken, nie mir seine Liebe weih'n? Welche Leiden! Tod, ach, kürze meine Lebenstage ab! Ende meine Qual und stürze mich Verlass'ne in das Grab.
3. Lied  [sung text checked 1 time]
Wir gingen beide Hand in Hand, Ihr Auge sprach, was ich empfand, Es kämpft auf ihren Wangen Verwirrung und Verlangen. [Gott Amor folgte]1 Schritt vor Schritt, Sie seufzte still, ich seufzte mit, Und Nachtigallen sangen. Jetzt suchte sie zum [Busenstrauß]2 Vergissmeinnicht und Veilchen aus, Ich bückte mich, und drückte Die Hand, die Blumen pflückte. Sie zog die Hand beschämt an sich, Errötend fragt' ich: Liebst du mich? Sie schwieg, ward rot, und nickte.
Text Authorship:
- by August Ernst, Freiherr von Steigentesch (1774 - 1826), "Lied", first published 1797
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
First published in Friedrich Schiller's Musenalmanach für das Jahr 1797. Confirmed with Gedichte von A. F. von Steigentesch, zweite vermehrte Auflage, Frankfurt am Mayn bei Friedrich Wilmans, 1808, p. 58.
1 note: in later editions, "Sie floh, ich folgte"2 Gerson: "Blumenstrauß"
4. Mollys Wert  [sung text checked 1 time]
Ach, könnt' ich Molly kaufen Für Gold und Edelstein, Und hätte große Haufen; Die sollten mich nicht reu'n. Zwar wühlt sich's hübsch im Golde; Wohl dem, der wühlen kann! – Doch ohne sie, die Holde, Was hätt' ich Frohes d'ran? Ja, wenn ich der Regente Von ganz Europa wär', Und Molly kaufen könnte; So gäb ich alles her. Vor Städten, Schlössern, Thronen, Und mancher fetten Flur, Wählt' ich, mit ihr zu wohnen, Ein Gartenhüttchen nur. Mein liebes Leben enden [Darf]1 nur der Herr der Welt. Doch dürft' ich es verspenden, So wie mein Gut und Geld, So gäb' ich gern, ich schwöre! Für jeden Tag ein Jahr, Da sie mein eigen wäre, Mein eigen ganz und gar.
Text Authorship:
- by Gottfried August Bürger (1747 - 1794), "Mollys Wert"
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View original text (without footnotes)1 Tomášek: "Kann"
5. Ergebung  [sung text checked 1 time]
Wirklich, wirklich bist du schon verschwunden, Meines Lebens holder, schöner Mai? Eh' ich noch mir einen Kranz gewunden, Ist die Zeit der Blumen schon vorbei? War es das, was ich von Liebe träumte, Als ich in der Hoffnung Morgenstrahl jedes Pflänzchen pflegte, wie es keimte, war ich glücklich - ach, zum letzten Mal! Laß doch Herz dein ungestümes Pochen! Lächle ruhig, traurendes Gesicht! Blumen, wie wir sie im Traum gebrochen, Solche Blumen blüh'n auf Erden nicht.
Text Authorship:
- by Friedrich Bouterwek (1766 - 1828), "Ergebung"
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Confirmed with Gedichte von Friedrich Bouterwek, Göttingen, 1802.
6. Cidli  [sung text checked 1 time]
Im [Frühlingsschatten]1 fand ich Sie; Da band ich Sie mit Rosenbändern: Sie fühlt' es nicht und schlummerte. Ich sah Sie an; mein Leben hing Mit diesem Blick' an ihrem Leben: Ich fühlt' es wohl, und wußt' es nicht. Doch lispelt' ich Ihr [sprachlos]2 zu, Und rauschte mit den Rosenbändern: Da wachte Sie vom Schlummer auf. Sie sah mich an; Ihr Leben hing Mit diesem Blick' an meinem Leben, Und um uns [ward's]3 Elysium.
Text Authorship:
- by Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 - 1803), title 1: "Das Rosenband", title 2: "Das schlafende Mädchen", title 3: "Cidli", title 4: "Das schlafende Mägdchen", written 1753, first published 1762
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "La cinta rosa", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De rozenband", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Emily Ezust) , no title, copyright ©
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "The Rose Chain", first published 1911
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le ruban rose", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- HEB Hebrew (עברית) (Hamutal Atariah) , copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il laccio di rose", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- SPA Spanish (Español) (Juan Henríquez Concepción) , "La guirnalda de rosas", copyright © 2008, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Klopstocks Oden. Erster Band. Leipzig bey Georg Joachim Göschen. 1798, page 123, in which the poem is titled "Das Rosenband". First published in Lieder mit Melodien, für das Clavier, von Christian Ernst Rosenbaum. Zweeter Theil. Altona und Lübeck, Bey David Iversen, Königl. privil. Buchhändler aufs Herzogth. Holstein; 1762, page 6, with the title "Das schlafende Mägdchen"; then in Musenalmanach für das Jahr 1770. Göttingen bey Johann Christian Dieterich, page 68, with the title "Das schlafende Mädchen"; and in Poetische Blumenlese auf das Jahr 1774. Göttingen und Gotha, bey Johann Christian Dieterich, page 117, with the title "Cidli".
1 Schubert, Zemlinsky: "Frühlingsgarten"2 Schubert: "leise"
3 Schubert, Tomášek: "ward"