Jung Volker, das ist unser Räuberhauptmann, Mit Fiedel und mit Flinte, Damit er geigen und schießen kann, Nach dem just Wetter und Winde. [Fiedel und die Flint]1, [Fiedel und die Flint]1! Volker spielt auf. Ich sah ihn hoch im Sonnenschein Auf einem Hügel sitzen: Da spielt er die Geig und schluckt roten Wein, seine blauen Augen ihm blitzen. [Fiedel und die Flint]1, [Fiedel und die Flint]1! Volker spielt auf. Auf einmal, er schleudert die Geig in die Luft, Auf einmal, er wirft sich zu Pferde: Der Feind kommt! Da stößt er ins Pfeifchen und ruft: "Brecht ein, wie der Wolf in die Herde!" [Fiedel und die Flint]1, [Fiedel und die Flint]1! Volker spielt auf.
Balladen für 1 mittlere Singstimme mit Pianoforte , opus 21
by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946)
1. Jung Volker  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Jung Volker", subtitle: "Gesang der Räuber"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Eduard Mörike, Sämtliche Werke in zwei Bänden. Band 1, München, 1967, page 699.
1 Wallnöfer: "Fiedel und Flint'"Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
2. Dies irae  [sung text checked 1 time]
Ausgetrocknet zu Gerippen sitzen in des Wahnsinns Haus vier — von ihren bleichen Lippen gehet keine Rede aus, sitzen starr sich gegenüber blickend immer hohler, trüber. Doch schlägt Mitternacht die Stunde sträubet sich ihr Haar empor, und dann tönt aus ihrem Munde jedesmal in dumpfem Chor: Dies irae dies illa solvet saeclum in favilla. Waren einst vier wilde Brüder, hatten nur gezecht, gelärmt, beim Gesang verbuhlter Lieder Durch die heil'ge Nacht geschwärmt Keines freundlichen Beraters Warnung half, kein Wort des Vaters. Einst, als Mitternacht gekommen kehrten taumelnd sie vom Schmaus, horch! da tönt Gesang der Frommen aus dem nahen Gotteshaus. Lasset euer Bellen, ihr Hunde! schreyen sie aus Satans Munde. Stürzen, die verruchten Wichte, Brüllend durch das heil'ge Thor, Aber wie zum Weltgerichte Tönet hier der ernste Chor: Dies irae dies illa solvet saeclum in favilla. Und ihr Mund, weit steht er offen, doch kein Wörtlein aus ihm geht; Gottes Zorn hat sie getroffen, jeder wie ein Steinbild steht. Grau die Haare, bleich die Wangen; Wahnsinn hat ihr Haupt umfangen. Ausgetrocknet zu Gerippen sitzen in des Wahnsinns Haus nun die vier — von ihren bleichen Lippen gehet keine Rede aus, sitzen starr sich gegenüber blickend immer hohler, trüber. Doch schlägt Mitternacht die Stunde sträubet sich ihr Haar empor, und dann tönt aus ihrem Munde jedesmal in dumpfem Chor: Dies irae dies illa solvet saeclum in favilla.
Authorship:
- by Justinus (Andreas Christian) Kerner (1786 - 1862)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Graf Eberstein  [sung text checked 1 time]
Zu Speier im Saale, da hebt sich ein Klingen, mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen; Graf Eberstein führet den Reihn mit des Kaisers holdseligem Töchterlein. Und als er sie schwingt nun im [luftigen]1 Reigen, da flüstert sie leise, sie kann's nicht verschweigen: "Graf Eberstein, hüte dich fein! Heut' Nacht wird dein Schlößlein gefährdet sein." "Ei!" [denket]2 der Graf, "Euer Kaiserlich Gnaden, so habt Ihr mich darum zum Tanze geladen!" Er sucht sein Roß, läßt seinen Troß und jagt nach seinem gefährdeten Schloß. [Um Ebersteins Veste]3, da wimmelt's von Streitern, sie schleichen im Nebel mit Haken und Leitern. Graf Eberstein grüßet sie fein, er wirft sie vom Wall in die Gräben hinein. [Als nun der Herr Kaiser]4 am Morgen gekommen, da meint er, es [seie]5 die Burg schon genommen. Doch auf dem Wall tanzen mit Schall der Graf und seine Gewappneten all'. "Herr Kaiser, beschleicht Ihr ein andermal Schlößer, tut's Not, Ihr [versteht auf das]6 Tanzen Euch besser, [Euer]7 Töchterlein tanzet so fein, dem soll meine Veste geöffnet sein." Im Schloße des Grafen, da hebt sich ein Klingen, mit Fackeln und Kerzen ein Tanzen und Springen: Graf Eberstein führet den Reihn mit des Kaisers holdseligem Töchterlein. Und als er sie [schwingt nun]8 im bräutlichen Reigen, da flüstert er leise, [nicht kann er's]9 verschweigen: "Schön Jungfräulein, hüte dich fein! Heut' Nacht wird ein Schlößlein gefährdet sein."
Authorship:
- by Johann Ludwig Uhland (1787 - 1862), "Graf Eberstein", written 1815
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (George Silberstern) , "Count Eberstein", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Le comte Eberstein", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Amelia Maria Imbarrato) , "Il Conte Eberstein", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Friedrich von Erlach (Hrsg.), Die Volkslieder der Deutschen, 5. Bd., Mannheim, 1836.
1 Wallnöfer: "lustigen"2 Wallnöfer: "denkt"
3 Wallnöfer: "Im Schlosse des Grafen" (??)
4 Wallnöfer: "Doch als der Kaiser"
5 Wallnöfer: "sei"
6 Wallnöfer: "verstehet aufs"
7 Wallnöfer: "Eu'r"
8 Wallnöfer: "schwinget"
9 Loewe: "er kann's nicht"
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4. Schön‑Rohtraut  [sung text checked 1 time]
Wie heißt König [Ringangs]1 Töchterlein? Rohtraut, Schön-Rohtraut. Was tut sie denn den ganzen Tag, Da sie [wohl nicht]2 spinnen und nähen mag? Tut fischen und jagen. O daß ich doch ihr Jäger wär'! Fischen and [Jagen freute]3 mich sehr. -- Schweig [stille]4, mein Herze! Und über eine kleine Weil', Rohtraut, Schön-Rohtraut, So dient der Knab' auf [Ringangs]1 Schloß [In]5 Jägertracht und hat [ein]6 Roß, Mit Rohtraut zu jagen. O daß ich doch ein [Königssohn]7 wär'! Rohtraut, Schön-Rohtraut lieb' ich so [sehr]8. -- Schweig' [stille]4, mein Herze! [Einsmals sie ruh'ten]9 am Eichenbaum, [Da lacht]10 Schön-Rohtraut: Was siehst [mich]11 an so [wunniglich]12? Wenn du das Herz hast, [küsse]13 mich! Ach! [erschrak der]14 Knabe! Doch [denket]15 er: mir ist's vergunnt, Und [küsset]16 Schön-Rohtraut auf den Mund. -- Schweig' [stille]4, mein Herze! Darauf sie ritten schweigend heim, Rohtraut, Schön-Rohtraut; [Es jauchzt der Knab']17 in seinem Sinn: Und würdst du heute Kaiserin, Mich [sollt's]18 nicht kränken: Ihr tausend Blätter im Walde wißt, Ich [hab']19 Schön-Rohtrauts Mund geküßt! -- Schweig' [stille]4, mein Herze.
Authorship:
- by Eduard Mörike (1804 - 1875), "Schön-Rohtraut"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Mooie Rohtraut", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Charles James Pearson) , "Pretty Rohtraut", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Stéphane Goldet) (Pierre de Rosamel) , "Belle Rohtraut", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Eduard Mörike, Gedichte, Dramatisches, Erzählendes, Zweite, erweiterte Auflage, Stuttgart: J.G. Cotta'sche Buchhandlung Nachf., 1961, pages 59-60.
1 Rheinberger: "Ringans"2 Rheinberger: "nicht"
3 Rheinberger: "Jagen, das freute"; Wallnöfer: "Jagen freut'"
4 Wallnöfer: "still'"
5 Distler, Schumann: "In der"
6 Schmezer: "sein"
7 Wallnöfer: "König"
8 Blech: "wahr"
9 Blech, Distler, Killmeyer, Schumann, Smyth "Einstmals sie ruh'ten"; Wallnöfer: "Einstmals ruhten sie"
10 Blech: "Rohtraut,"; Wallnöfer: "Da lachte"
11 Distler, Rheinberger, Schumann, Smyth: "du mich"
12 Schmezer: "wonniglich"
13 Blech: "so küsse"
14 Killmayer: "erschrak da der"
15 Rheinberger, Wallnöfer: "denkt"
16 Killmayer, Wallnöfer: "küsst"
17 Wallnöfer: "Der Knabe jauchzt"
18 Rheinberger: "soll's"
19 Wallnöfer: "habe"
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