Ich ging am Bachesufer, Ich ging den Mühlenpfad; Den Bach hört' ich nicht rauschen, Und nicht das Mühlenrad. Es schwirrten keine Käfer, Es sang kein Vögelein; -- Doch das Schlagen meines Herzens, Das hört' ich ganz allein. Dann saß ich unter'm Baume, Und sah, wie schwarz und lang Sich Abendschatten senkten, Doch ward mir d'rum nicht bang; Denn Einem Fußtritt lauschte, Einem Wort die Seele mein; -- Doch meines Herzens Schlagen, Das hört' ich ganz allein. Er kam nicht, -- nein, er kam nicht, -- Die Nacht, sie nahte schon; Es setzten sich die Sternlein Auf ihren gold'nen Thron. Die Abendlüfte streiften Die heiße Wange mein; -- Doch das Schlagen meines Herzens, Das hört' ich ganz allein. Still flossen meine Thränen, Als Jemand bei mir stand; -- Auf meine Schulter legte Sich eine sanfte Hand. Es zog mich nah und näher, -- Still war's in Flur und Hain, Und das Schlagen uns'rer Herzen, Das hörten wir allein.
Sechs Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte , opus 34
by Alexander Winterberger (1834 - 1914)
1. Ich ging am Bachesufer  [sung text not yet checked]
Text Authorship:
- by Luise von Plönnies, née Leisler (1803 - 1872), "Schäferlied", appears in Britannia
Based on:
- a text in English by Richard Monckton Milnes, Lord Houghton (1809 - 1885), appears in Poems of Many Years, in Songs, no. 4
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Confirmed with Brittania. Eine Auswahl englischer Dichtungen alter und neuer Zeit, in's deutsche übersetzt von Louise von Ploennies, Frankfurt am Main: S. Schmerber'schen Buchhandlung, 1843. pages 599 - 601.
2. Die Grabblume  [sung text not yet checked]
Sie that die großen braunen Augen zu, Zwölf Mägdlein trugen sie zur Ruh', Und Engel glänzend in Silberlahn Gingen mit Fahnen und Lichtern voran. Aus dem Kirchenfenster vom Altar herab Fällt der Kerzenschein auf das grüne Grab. Da wächst heraus eine Blume roth, Die überwunden den bittern Tod. Es kommt ein Ritter frisch im Muth, Der steckt die Blume auf seinen Hut Und reitet hinaus in die blaue Fern Entgegen dem goldenen Morgenstern.
Text Authorship:
- by Julius Mosen (1803 - 1867), "Die Grabblume", appears in Gedichte, in Erinnerung, no. 5
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Confirmed with Julius Mosen, Gedichte von Julius Mosen, zweite vermehrte Auflage, Leipzig: F. A. Brockhaus, 1843, page 254.
3. Gondoliera  [sung text not yet checked]
Leise, leise, mein Gondolier, Leise die Fluthen entlang! Wisse, am duftigen Rosenspalier Harret mein Mägdelein, still! Gondolier, Leise die Flüthen entlang! Rauschet, ihr Wellen: Sterne, verglüht! Hülle dich, Schleier der Nacht! Schwebe, mein hoffnungsvoll sehnendes Lied, Schwebe zu ihr, der mein Busen erglüht -- Hülle dich, Schleier der Nacht! Leise, leise, mein Gondolier: Leise durch Nebel und Fluth! Treue! sie strahle als leuchtend' Panier! Liebchen, Dein Buhle dir treu für und für, Nahet in liebender Gluth! Leise, leise, mein Gondolier -- Siehst Du die schlanke Gestalt, Winkend am duftigen Rosenspalier? Dank, ewig Dank -- o mein Mägdelein Dir -- Dein: bis mein letztes Lied hallt!
Text Authorship:
- by Julius (Arnold Rudolph) Heinsius (1813 - 1877), "Ständchen", appears in Romanesken. Gedichte
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Confirmed with Julius Heinsius, Romanesken. Gedichte, Berlin: Mylius'sche Verlagshandlung, 1848, pages 84 - 85.
4. Mara  [sung text not yet checked]
Auf und nieder wallt Schön Mara An des Donaustrands Gestade, In den Donau-spiegel schaut sie, Und sich selber drin erschaut sie. "Gottes Wunder, Gottes Gnade, Wie bin ich doch gar so schöne! Meine schönen, schwarzen Augen Alle Bursche mir bezaubern, "Sie bezaubern alle Bursche, Sie vernichten alle Bursche Nebst dem türkschen Harambassen, Der dort trabt durch Kriegesmassen, Der durch Kriegesmassen wallet, Blanken Säbel umgeschnallet!"
Text Authorship:
- by Anton Alexander, Graf von Auersperg (1806 - 1876), as Anastasius Grün, "Mara", appears in Volkslieder aus Krain, first published 1850
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Confirmed with Anton Alexander, Graf von Auersperg, Volkslieder aus Krain, Leipzig: Weidmann'sche Buchhandlung, 1850, page 21.
5. Wenn ich ein Vöglein wär  [sung text not yet checked]
Wenn ich ein Vöglein wär', Und auch zwey Flüglein hätt', Flög' ich zu dir; [Weil es]1 aber nicht [kann seyn]2, Bleib' ich allhier. Bin [ich gleich]3 weit von dir, [Bin ich doch]4 im Schlaf bey dir, Und red' mit dir: Wenn ich erwachen thu', Bin ich allein. [Es vergeht keine Stund']5 in der Nacht, [Da mein Herze nicht erwacht, Und an dich gedenkt]6, Daß du mir [viel tausendmal]7 Dein [Herz]8 geschenkt.
Text Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Der Flug der Liebe", Rheinisch
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Als ik een vogel was", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (David K. Smythe) , "If I were a little bird", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Si j'étais un petit oiseau", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- IRI Irish (Gaelic) [singable] (Gabriel Rosenstock) , copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Giulio Cesare Barozzi) , "Foss'io un uccellino", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- POR Portuguese (Português) (Margarida Moreno) , "Se eu fosse um passarinho", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Stimmen der Völker in Liedern. Gesammelt, geordnet, zum Theilübersezt durch Johann Gottfried von Herder, Tübingen, in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1807, page 482.
Modern spelling would change "zwey" to "zwei", "seyn" to "sein", "bey" to "bei", "thu" to "tu", etc.
Note: the first stanza is quoted by Treitschke in a text set by Beethoven, Ruf vom Berge, WoO. 147
1 Abt, Brahms, Greith, Henschel, Hiller, Hölzel, Jensen, Schumann, von Weber: "Weil's"2 Greith: "so ist"
3 Hölzel: "ich auch gleich"
4 Hiller, von Weber: "Bin doch"
5 Hiller: "Kein Stunde"; Brahms, Henschel, Jensen, Schumann, von Weber: "Es vergeht kein' Stund' "
6 Hiller: "Da nicht mein Herz erwacht,/ An dich gedenkt"; Hölzel: "Wo mein Herz nicht in Liebe dein gedacht!"
7 Hiller: "tausendmal, viel tausendmal"
8 von Weber: "Herze"
6. Ach, wie ist es möglich dann  [sung text not yet checked]
Subtitle: Volkslied
Ach, wie [ist's möglich dann]1, Dass ich dich lassen kann; Hab dich von Herzen lieb, Das glaube mir! Du hast die Seele mein So ganz genommen ein, Dass ich kein' Andre lieb, Als dich allein. Blau ist ein [Blümelein]2, [Heißet Vergissnichtmein, Leg' es ans Herze dein,]3 Und denk' an mich! Stirbt Blum' und Hoffnung gleich, Wir sind an Liebe reich, Denn die stirbt nie bei mir, Das glaube mir! Wär' ich ein [Vögelein]4, Wollt' ich bald bei dir sein, Scheut Falk' und Habicht nicht, Flög' schnell zu dir. Schöss mich ein Jäger tot, [Sänk']5 ich in deinen Schoß, Sähst du mich traurig an, Gern stürb' ich dann.
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It is based on
- a text in German (Deutsch) by Wilhelmina Christiane von Chézy, née Klencke (1783 - 1856), appears in Eginhard und Emma. Ein Spiel
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Alas, how can it happen", copyright © 2002, (re)printed on this website with kind permission
1 Abt: "ist's möglich"; Winterberger: "ist es möglich dann"; further changes may exist not shown above.
2 Abt: "Blüm'lein"
3 Stenhammar: "das heißt Vergißnichtmein;/ dies Blümlein leg ans Herz"
4 Abt: "Vög'lein"
5 Stenhammar: "Fiel"