Und Kinder wachsen auf mit tiefen Augen, Die von nichts wissen, wachsen auf und sterben, Und alle Menschen gehen ihre Wege. Und süße Früchte werden aus den herben Und fallen nachts wie tote Vögel nieder Und liegen wenig Tage und verderben. Und immer weht der Wind, und immer wieder Vernehmen wir und reden viele Worte Und spüren Lust und Müdigkeit der Glieder. Und Straßen laufen durch das Gras, und Orte Sind da und dort, voll Fackeln, Bäumen, Teichen, Und drohende, und totenhaft verdorrte ... Wozu sind diese aufgebaut? und gleichen Einander nie? und sind unzählig viele? Was wechselt Lachen, Weinen und Erbleichen? Was frommt das alles uns und diese Spiele, Die wir doch groß und ewig einsam sind Und wandernd nimmer suchen irgend Ziele? Was frommt's, dergleichen viel gesehen haben? Und dennoch sagt der viel, der "Abend" sagt, Ein Wort, daraus Tiefsinn und Trauer rinnt Wie schwerer Honig aus den hohlen Waben.
4 Lieder , opus 7a
by Meta ter Kuile-Troxler (1895 - 1940)
1. Ballade des äußeren Lebens  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Ballade des äußeren Lebens"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "The ballad of external life", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Ballade de la vie extérieure", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Ballata della vita esteriore", copyright © 2007, (re)printed on this website with kind permission
2. Wiegenlied  [sung text checked 1 time]
Singet leise, leise, leise, singt eine flüsternd Wiegenlied; von dem Monde lernt die Weise, der so still am Himmel zieht. Denn es schlummern in dem Rheine Jetzt die lieben Kinder klein, Ameleya wacht alleine Weinend in dem Mondenschein. Singt ein Lied so süß gelinde, wie die Quelle auf den Kieseln, wie die Bienen um die Linde summen, murmeln, flüstern, rieseln.
Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), title 1: "Lureley", title 2: "Wiegenlied", appears in Die Märchen
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "Sing softly, softly, softly", copyright ©
- ENG English [singable] (Friedrich Karl Grimm) , "Lullaby"
- ENG English [singable] (Henry Sandwith Drinker, Jr.) , "Cradle song", copyright ©
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "Lureley", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Die Märchen des Clemens Brentano, herausgegeben von Guido Görres, Zweite Auflage, Erster Band, Stuttgart: Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1879, page 231, under the title "Lureley" (three stanzas). Note: the first and last stanza of this poem are often anthologized under the title "Wiegenlied".
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Trüber Tag  [sung text not yet checked]
Über die kahlen Bäume Ziehn Nebelstreifen hin. Stehe am Fenster und träume, Weiß nicht, woaus, wohin. Liegen die dunkelnden Dächer Trauernd, ach, Grab am Grab. Fallen die Tropfen im Becher Welkender Blätter ab. Frühling wollte nicht bleiben, Herbst kam allzu geschwind. An den erblindeten Scheiben Rüttelt Novemberwind.
Authorship:
- by Hans Reinhart (1880 - 1963), "Trüber Tag", appears in Der Nachtwanderer
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Confirmed with Hans Reinhart, Gesammelte Dichtungen, erster Band, Erlenbach-Zürich und Leipzig: Rotapfel-Verlag, 1921. Appears in Gesammelte Gedichte aus den Jahren 1900 - 1920, in Der Nachtwanderer, page 74.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Die Worte am Abend  [sung text checked 1 time]
Manchmal, wenn dein Mund im Abend spricht, Wird mir, daß ich dich im Dämmerlicht Nicht mehr seh und hör nur deine leise Stimme, die sich sanft ins Dunkel flicht, Sanft und tief, mit ruhiger Menschenweise. Und ich lausch nur immer, wie das klingt, Und ich weiß nur immer, was da singt, singt und klingt, ist Lippe nicht, noch Kehle. Horch! Die Welt war hart! Im Abend schwingt Deine Seele sich zu meiner Seele. Und vier Lippen, die so einig sind, Und zwei Seelen, die ein Klang umspinnt, Müssen ohne Staub der Welt und rein sein. Zitternd lausch ich dir... Ich weiß: zum Kind Macht mich wieder dieses tiefe Deinsein.
Authorship:
- by Hans Müller-Bertelmann (1872 - 1937), "Die Worte am Abend"
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Researcher for this page: Harry Joelson