Bächlein [am Wiesenrand]1 Rinnst du noch immer? Blumen im Heimathland Gebt ihr noch Schimmer? Halme der [Heimathkluft]2 Mögt ihr noch rauschen? Lerche der [Heimatluft]3 Könnt' ich Dir lauschen! Duftige [Jugendzeit]4, O wie so weit! Fließt noch durch Blumen bunt Silberne [Kühle;]5 Rauscht noch im Lindengrund Klappernde [Mühle;]6 Fenster aus Laubgewind Leuchtet noch munter, Aber das schönste Kind Schaut nicht herunter -- Liebe der Jugendzeit, O wie so weit! Glück vorbei, Duft verweht, Liebe vergangen! Durch meine Seele geht Leises Verlangen. Dürft' ich doch einmal nur, Einmal Dich schauen -- Heimathwald, Heimathflur, [Liebste]7 der Frauen! Aber wie Ewigkeit [Bist Du mir weit. --]8
Sechs Lieder von Jul. von Rodenberg , opus 17
by Albert Hermann Dietrich (1829 - 1908)
1. So weit  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "So weit!", appears in Lieder und Gedichte, in 1. Erstes Buch, in 2. Über die Berge
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (John H. Campbell) , "O how far", copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English [singable] (Anonymous/Unidentified Artist)
Confirmed with Julius Rodenberg, Lieder und Gedichte, Berlin: Verlag von Gebrüder Paetel, 1880, pages 96-97.
1 Decker: "im Wiesengrund"2 Marschner: "Heimatluft"
3 Decker: "Heimatkluft"
4 Decker: "Blumenzeit"
5 Marschner: "Kühle?"
6 Marschner: "Mühle?"
7 Decker: "Schönste"
8 Marschner: "Bist du mir weit; o wie so weit."
2. Blühendes Thal  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wo ich zum ersten Mal Dich sah, Wie üppig grünt' die Wiese da. Wo ich zum ersten Mal Dich sprach, Da blühn die Veilchen unterm Dach. Wo ich Dich küßt in dunkler Nacht, Da lodert nun der Rosen Pracht, Doch wo ich Abschied nahm in Leid, Da rauscht nun eine Trauerweid'. Bald jauchzt in Wonne mir das Herz, Bald sinkt es ein in tiefstem Schmerz. So blüht und rauscht das ganze Thal Von unsrer Lieb, von unsrer Qual.
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Blühendes Thal", appears in Lieder, in Liebeslieder
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3. Frühlingssonne  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Frühlingssonne tritt mit Funkeln Aus den Wolken; Merzluft weht. Tief am Berg, im Wald, dem dunkeln, Und am Strom der Schnee zergeht. Veilchendüfte, Lerchenschall, Glanz und Jubel überall. O wie wonnig, O wie sonnig, Wenn der Frühling aufersteht! Möchte nun ein Vogel werden, In den Himmel fliegen ein, Und doch von dem Glanz der Erden Kann ich gar nicht mich befrein. O mein Schatz, so anmutreich, Erd' und Himmel mir zugleich, Stern und Sonne, Qual und Wonne, Könnt' ich nunmehr bei Dir sein!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Frühlingssonne", appears in Lieder, in Liebeslieder
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4. Scheiden  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Wenn man die Hand zum [Abschied]1 [gibt]2, Dann fühlt man wol mit leisem Beben, Wie treu und innig man geliebt Mit ganzer Seele, ganzem Leben. Dann zittert durch das Herz ein Weh, Wie man vordem es kaum empfunden, Als ob das Glück zu Ende geh' Mit diesen schmerzensreichen Stunden. Die Sonne der Vergangenheit Blitzt noch einmal durch Scheidetränen, Und alle Lieb' nnd alles Leid Flammt auf in wunderbarem Sehnen. Die Ferne ligt in Sonnenpracht, Der Frühling geht auf allen Wegen; Ich aber zieh' in dunkler Nacht Dem neuen Morgenrot entgegen.
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Scheiden", appears in Lieder, in Wanderlieder, in Wesertal, first published 1862
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View original text (without footnotes)1 Radecke: "Scheiden giebt" ; further changes may exist not noted.
2 spelled "giebt" in the incipits given in Hofmeister for Dietrich and Radecke.
5. Muntrer Bach  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Muntrer Bach, was rauschst Du so? Rauschst so lauter, klar und froh; Wirfst den hellen Silberschaum An der Ufer grünen Saum - "Meinen Blumen, die da lauschen, Muß ich frohe Botschaft rauschen, Daß der Mai gekommen ist!" Lerche hoch in Sonnenschein, O wie jubelst Du so rein! Steigst mit Liedern himmelan, Daß der Blick nicht folgen kann - "Hoch gen Himmel muß ichs bringen, Und den Wolken muß ichs singen, Daß der Mai gekommen ist!" Liebes Herz in voller Brust, O was [klopfst]1 Du so in Lust? Und in ungestümem Drang Jubelst Du so selig bang? - "Laß mich jubeln, laß mich klagen, Laß mich klopfen, laß mich schlagen, Weil der Mai gekommen ist!"
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Muntrer Bach", appears in Lieder, in Liebeslieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Hiller: "klagst"
6. Nun ruht und schlummert alles  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Nun ruht und schlummert Alles, [Erd', Menschen, Wald]1 und Wind, Das Wasser leisen Falles Nur durch die Blumen rinnt. Der Mond mit vollem Scheine Ruht breit auf jedem Dach; In [weiter Welt]2 alleine Bin ich zur [Stund]3 noch wach. Und Alles, Lust und Schmerzen, Bracht' ich in mir zur Ruh; [Noch]4 Eins noch wacht im Herzen, Nur Eins: und das bist Du! Und Deines Bildes Friede Folgt mir in Zeit und Raum: Bei [Tag]5 wird er zum Liede, Und Nachts wird er zum Traum!
Text Authorship:
- by Julius Rodenberg (1831 - 1914), "Um Mitternacht", appears in Lieder, in Liebeslieder
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "À minuit", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
1 Zemlinsky: "Die Menschen, der Wald"
2 Zemlinsky: "weitem Wald"
3 Zemlinsky: "Stunde"
4 Zemlinsky: "Nur"
5 Zemlinsky: "Tage"